Weingarten rutscht in der Tabelle ab

Das Duell der zwei Konkurrenten aus dem Tabellenkeller fand am Sonntag auf dem kleinen Heimenkircher Kunstrasenplatz statt – viel Langholz war auf beiden Seiten die Konsequenz. Weingartens Trainer Robert Stellmacher stellte in der Viererkette um: Erkan Kale rückte neben Raphael Schmid in die Innenverteidigung, Matthias Gentner begann rechts, Lukas Margreiter links. Erstmal nach seiner langen Verletzung stand Kapitän Jakub Jelonek in der Startelf – auf der Doppel-Sechs neben Deepan Theivendrarajah. Mit seinem Torwart Marcel Maier hatte der Coach beim Abschlusstraining gesprochen und sich dann dafür entschieden, ihn auflaufen zu lassen.

Die Partie begann aber gleich mit einem Negativerlebnis für die Weingartener. Robert Stellmacher war kaum aus der Kabine gekommen, da lag der Ball schon im Netz: Ein Freistoß von Dennis Griebel segelte aus 18 Metern Torentfernung an Freund und Feind vorbei, setzte einmal auf und landete im Kasten. Das frühe 0:1 warf den SVW noch nicht um. "Die Mannschaft war heiß, wir hatten uns sehr viel vorgenommen", sagte Stellmacher, dessen Team sich Schritt für Schritt in die Partie arbeitete. Der Lohn: Dominik Damjanovics Ausgleich in der 25. Minute. Stürmer David Stellmacher war nach außen ausgewichen und hatte den Ball an die Kante des Strafraums zurückgelegt.

Der Ausgleich hielt aber nicht lange – schon fünf Minuten später lagen die Allgäuer wieder in Führung. Weingartens Gentner hatte Marco Wippen von den Beinen geholt – "ein unstrittiger Elfmeter", konstatierte Robert Stellmacher. Griebel traf auch vom Punkt. Am zweiten Gegentor hatten die Weingartener schon mehr zu knabbern. In der Folge haperte es zusehends an der konzentrierten Abwehrarbeit. Dass der Aufsteiger vor allem bei Standards gefährlich ist, hat sich in der Landesliga mittlerweile herumgesprochen. Da ist es bedenklich, wenn gleich drei weitere Tore in Halbzeit zwei nach Ecken und Freistößen fallen. Den Anfang machte Stefan Hutterer in der 60. Minute per Kopf nach einer Ecke, kurz darauf legte Griebel mit seinem dritten Treffer nach.

Lage wird bedrohlicher

In der 68. Minute kam beim SVW noch einmal kurz Hoffnung auf. Durch einen Hammer aus der Distanz kamen die Weingartener auf 2:4 heran – Damjanovic war erneut der Torschütze. Zu mehr reichte es aber nicht mehr – im Gegenteil: Kurz vor dem Schlusspfiff kassierte Weingarten sogar noch das 2:5 durch Julian Wucher. Erneut fünf Gegentore für den SV Weingarten – und das gegen ein Team, das vorher in 13 Spielen nur 14 Tore erzielt hatte. "Insgesamt war das ein schwaches Spiel von uns", stellte Stellmacher ernüchtert fest. "Bei Standards des Gegners waren wir zu grün." Nach der zweiten Niederlage in Folge gegen Konkurrenten im Abstiegskampf wird die Lage für den SVW bedrohlicher.

TSV Heimenkirch – SV Weingarten 2:5 (1:2) – Tore: 1:0 Dennis Griebel (2.), 1:1 Dominik Damjanovic (25.), 2:1 Griebel (31., FE), 3:1 Stefan Hutterer (60.), 4:1 Griebel (64.), 4:2 Damjanovic (68.), 5:2 Julian Wucher (90.) – Schiedsrichter: Traub (Griesingen) – Zuschauer: 100 – SVW: Maier – L. Margreiter (58. Celik), Kale, Schmid, Gentner (84. Eicher) – Jalonek, Theivendrarajah – Cipan (66. Dauti), Damjanovic, Bleile – Stellmacher.