2024-04-23T13:35:06.289Z

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Die Jungs der D1-Jugend von SG Aufbau spielen schon seit sechs Jahren zusammen und  werden immer besser.  Katja Frick
Die Jungs der D1-Jugend von SG Aufbau spielen schon seit sechs Jahren zusammen und werden immer besser. Katja Frick

Weil wir uns hier alle kennen

Tim, Max, Felix, Paul, Iven und die anderen von der D1-Mannschaft der SG Aufbau sind mittlerweile auf dem vierten Platz der Landesliga

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Sagenhafte acht Tore schossen die Jungs der D1-Mannschaft von SG Aufbau am Sonnabend gegen Hagenow. Damit belegen sie nun in der Landesliga, in der sie schon das zweite Jahr spielen, Platz vier.

„Das war ein sehr gutes Spiel. Trotzdem habt ihr viel zu viele Chancen vergeben“, fiel der Kommentar von Trainer Jürgen Haupt nach Spielende doch eher verhalten aus. „Lob gibt es nur unter vier Augen“, erklärte der strenge Coach der SVZ. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen trainieren Tim, Max, Felix, Paul, Iven, Richard, Maurice und die anderen 12-Jährigen von SG-Aufbau unverdrossen zwei Mal pro Woche zusammen und kicken die Pille auch noch an fast jedem Wochenende in der Spielsaison über den Rasen. Und das schon seit sechs Jahren.

„Bei den Auswärtsspielen müssen sie dann schon so um sechs Uhr am Sonnabend aufstehen“, erzählt Jens Kortüm, der Vater von Tim, am Spielfeldrand. Er und die anderen Eltern der talentierten jungen Boizenburger Fussballer stehen bei jedem Heimspiel hier - also fast alle 14 Tage, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. Das will nicht jede Familie mitmachen. „Da gab es bei uns im Vorfeld schon Diksussionen darum, ob das wirklich sein muss“, erinnert sich Kathrin Kortüm an die Zeit, bevor Sohn Tim mit dem Fussball anfing. „Aber seitdem ist das eben so.“

Sogar Tims Uropa Viktor Dyrba sieht mit seinen 86 Jahren jedes Mal zu, wenn die Mannschaft zu Hause spielt. „Das ist auch so mit die einzige Möglichkeit, wo Opa mal rauskommt“, erklärt Kathrin Kortüm. Jana Ihde, die Frau des zweiten Trainers Christof Ihde, feuert Sohn Max ebenfalls zusammen mit Tochter Hannah bei jedem Heimspiel von der Seitenlinie aus an. Viktoria Grass aus Klein Bengerstorf verbringt ihre Wochenenden quasi nur am Spielfeldrand, sie hat neben Iven noch Sohn Ilian bei SG Aufbau, er spielt in der B-Jugend. Die Eltern sind jedoch alle in bester Stimmung, der Zusammenhalt ist unter ihnen gut. Auf die Frage, ob ihre Jungs denn schon mal murren, wenn sie auch am Wochenende so früh aufstehen müssen; antworten alle einhellig: „Nein. Nie.“

So wie sie stehen an jedem Wochenende in der Spielsaison Tausende Eltern in ganz Deutschland ihren jungen Fussballern zur Seite. An diesem Sonnabend hat diese Unterstützung in Boizenburg jedenfalls eine große Wirkung: Tim schießt vier Tore, Felix zwei, Max und Paul jeweils eins. „Wir wollen Profi-Fussballer werden“, hatten Tim, Paul und Maurice der SVZ bereits beim Training am Dienstag verraten. Sie und noch Max trainieren als besondere Talente wöchentlich sogar noch ein drittes Mal in Hagenow bei Trainern des Deutschen Fussballbundes (DFB). „Das Training hier macht aber mehr Spaß“, findet Maurice und die anderen stimmen ihm zu. „Weil wir uns hier alle kennen.“

Nach dem Spiel am Sonnabend geht es aber erst einmal nach Hause, zum Mittagessen und Ausruhen. „Die sind nicht lange erschöpft“, sagt Jana Ihde und die anderen Eltern nicken. „Wenn nachmittags noch eine Aktion ansteht, dann sind die wieder voll dabei“, ergänzt Jens Kortüm.Trainer Jürgen Haupt ist es noch wichtig, sich bei den Sponsoren für die neu Fussballkleidung zu bedanken. „Das ist Alltag für uns Trainer. Klinken putzen und finanzielle Unterstützer finden für das, was wir brauchen. Von selbst kommt ja niemand.“ Diesmal haben Profilbleche Dührkop die Trainigsanzüge und Gehrke-Optik sogar schicke warme Jacken gespendet. Denn immerhin wird noch bis Dezember draußen gespielt, dann folgt die Hallensaison, bevor es im März wieder outdoor weiter geht.

Aufrufe: 022.11.2016, 16:00 Uhr
Katja FrickAutor