2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Aufsteigende Tendenz: Josef Shirdel (re.), der hier an Norderstedts Milos Mandic vorbeizieht, überzeugte vor allem in der Anfangsphase. Foto: Dewanger
Aufsteigende Tendenz: Josef Shirdel (re.), der hier an Norderstedts Milos Mandic vorbeizieht, überzeugte vor allem in der Anfangsphase. Foto: Dewanger

Weiche Flensburg verwaltet souverän den Vorsprung

Jurgeleit-Elf gewinnt über weite Strecken niveau-armes Spiel

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Man hätte nach zehn Minuten eigentlich aufhören können. ,,Wir haben gut begonnen, gleich die Tore gemacht und dann nicht mehr viel zugelassen", sagte Tim Wulff, der den Elfmeter zum 1:0 herausgeholt sowie das 2:0 vorbereitet und erzielt hatte. ,,Das war nicht der schönste Fußball nach dem 2:0", befand Abwehrspieler Torge Paetow und auch Weiches Trainer Daniel Jurgeleit gestand unumwunden ein: ,,Nach dem 2:0 ging es darum, die Führung zu verwalten. Danach war es ziemlich niveauarm."

Was zählten, waren an diesem kalten und windigen Nachmittag einzig und allein die drei Punkte. Und die behielten die Flensburger verdient. ,,Wenn man hier in Flensburg nach zehn Minuten 0:2 hinten liegt, muss man der Mannschaft fast schon ein Kompliment machen, dass es nicht noch schlimmer kommt", analysierte Norderstedts Coach Thomas Seeliger.

,,In den ersten zehn Minuten haben wir überhaupt nicht stattgefunden. Der Elfmeter war berechtigt und Wulff darf man beim 2:0 nie so köpfen lassen", schimpfte Seeliger. Schon nach 24 Minuten wechselte er erstmals, ,,erlöste" seinen überforderten Innenverteidiger Clifford Aniteye. ,,Ich habe seine Körpersprache gesehen, ich kenne ihn - das wäre nichts mehr geworden", so der Coach.

Weiche im Verwaltungsmodus, Norderstedt ohne offensive Durchschlagskraft - so sind die restlichen 81 Minuten schnell zusammen gefasst. ,,Wir wollten gut und stabil stehen, das ist uns gelungen", lobte Daniel Jurgeleit. Schönheitspreise galt es nicht zu gewinnen, sondern nur das Spiel. ,,Souverän runtergespult" hätten seine Spieler ihr Programm. ,,In Hildesheim sind wir schwer ins Spiel gekommen. Wir wollten es diesmal besser machen, haben uns auch besser gefühlt", so der ETSV-Coach. ,,Das war wichtig, dass wir gleich Power gemacht haben. Gute Ansage vom Trainer", lobte Josef Shirdel. Die Partie in Hildesheim in der vergangenen Woche habe man ,,verpennt".

,,Norderstedt hatte schon zwei Siege - wir wollten das erste Spiel des Jahres unbedingt gewinnen", sagte Daniel Jurgeleit. Er musste auf den erkrankten Jonas Walter verzichten, hatte sehr offensiv aufgestellt. Das zahlte sich zumindest in der Anfangsphase aus. Norderstedts Deckung kam mit den ständigen Positionswechseln der Weicher Angreifer anfangs überhaupt nicht klar. ,,Vielleicht hätten wir einen Elfmeter bekommen können, aber wir haben uns keine zwingenden Chancen erarbeitet. Weiche hat uns gleich zu Beginn bestraft", fasste Seeliger zusammen.

Der Platz, da waren sich Trainer und Spieler einig, war nicht optimal, aber doch gut zu bespielen. ,,Letzte Woche in Hildesheim war es eine glatte Sechs, heute eine Drei plus", vergab Jurgeleit Schulnoten. Der Untergrund war in der Woche einmal gewalzt worden. ,,Ausspielen kannst Du die Angriffe hier nicht", sagte Seeliger, wollte die Niederlage aber auf keinen Fall an den Bodenverhältnissen festmachen. Eher schon am Verletzungspech - gleich fünf Stammspieler fallen mit Kreuzbandrissen langfristig aus, Torjäger Jan Lüneburg sitzt zudem noch eine Rotsperre ab (fünf Spiele).

Diese Probleme haben die Gastgeber nicht. Spieler wie Hummel, Jürgensen, Shirdel und Meyer haben noch Trainingsrückstand. ,,Aber das wird mit jeder Einheit besser", sagte Jurgeleit. Einzig Mittelfeldspieler Jannick Ostermann steht wegen eines Auslands-Praktikums länger nicht zur Verfügung.

In Sachen Meldung für die 3. Liga haben die Flensburger noch Zeit bis Mitte März. ,,Am Montag haben wir ein weiteres Gespräch mit der Stadt Flensburg", berichtete Harald Uhr, Geschäftsführer der Weicher Liga GmbH. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Aufrufe: 017.2.2016, 10:00 Uhr
SHZ / uscAutor