2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait

Wehe, wenn der aus 25 Metern abzieht

Jeremias Schmitt ist bei der SG Laufeld der Mann für die magischen Momente

Wenn jemand Freistöße und Weitschüsse kann, dann Jeremias Schmitt. Der Laufelder brillierte schon mehrere Male mit Kunstschüssen und Flatterbällen der besonderen Art. FuPa.net/volksfreund traf den 24-Jährigen und befragte ihn zu seiner einzigartigen Schusstechnik und den Zielen für die restliche Spielzeit mit seinem Verein.

Laufeld. Jeremias Schmitt ist kein Messias oder eine andere Kultfigur. Doch Freistöße vom Feinsten und Distanzschüsse mit einer unglaublichen Flugkurve zählen zu den großen Stärken des 24-jährigen Mittelfeldspielers. So beispielsweise geschehen beim 5:2-Sieg der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen vor einigen Wochen in Wittlich. Zweimal gelangen dem in Mainz geborenen Rechtsfuß Weitschüsse aus 25 und 30 Metern – beide schlugen unhaltbar für den Keeper ein. Das dritte Tor an jenem Märzabend erzielte der Spezialist für ruhende Bälle per Freistoß unter die Latte. Die Flugkurve entsprach jedes Mal der eines Schusses von Marco Reus oder Bastian Schweinsteiger.

„Es ehrt mich, mit solchen Spielern verglichen zu werden, doch ich bin nur ein Amateurspieler, der schon immer gern aufs Tor geschossen hat“, sagt Jeremias Schmitt, der einst in Minderlittgen Fußballschuhe schnürte, um dann in Wittlich und Salmrohr in höheren Jugendklassen zu spielen.

„Natürlich habe ich mich über die drei Tore in Wittlich gefreut. Ich bin mit vielen Wittlichern befreundet, habe ja auch dort lange Zeit in der Jugend gespielt. Es war pure Freude, den Ball so perfekt getroffen zu haben“, erzählt Schmitt, der schon immer den Drang zum Torschuss hatte. „Das hat mir früher schon immer den meisten Spaß gemacht. Die Technik hat sich dann im Verlaufe der Zeit so herauskristallisiert. Doch speziell trainiere ich solche Dinge nicht, dass die Bälle flattern oder fallen.“

Freistöße trainiere man in Laufeld aber schon häufiger als anderswo. Mit und ohne Mauer oder mal mit und mal ohne mannshohen Figuren in der Mauer.

Schmitt sieht sich als Schütze für die weiteren Distanzen, sein Teamkamerad Sascha Lehnertz ist für die kurzen Entfernungen zuständig. „Früher war auch Andy Weins ein solches Schlitzohr bei Freistößen, doch der hat auch andere Qualitäten und spielt jetzt defensiver“, sagt Schmitt.

Ein gutes Stück besser geworden

Seine Entwicklung sieht der noch ledige, der Musik frönende Student für Maschinenbau positiv. „Ich denke, ohne zu übertreiben, dass ich ein gutes Stück besser geworden bin. Anfangs habe ich aufgrund einer Verletzung wenig gespielt, doch mittlerweile klappt es besser, ich sehe mich schon als Leistungsträger.“

Zu den Stärken gehören neben seiner ausgefeilten Schusstechnik die Übersicht auf dem Platz und das Kurzpassspiel. „Das spiele ich am liebsten mit Andy Weins. Schwächen sehe ich darin, dass ich wohl nicht der Schnellste bin und auch kein so gutes Kopfballspiel habe. Doch ich habe Spaß, in Laufeld weiterhin Fußball zu spielen.“

Für ihn komme es nicht auf die Spielklasse an, wenn er sich einem Verein verschrieben hat. „Natürlich wäre die Bezirksliga noch mal schön für Laufeld. Ich habe viele Freunde gewonnen und würde gerne in Laufeld bleiben“, sagt der in Schladt lebende Spieler. Seine Mannschaft wolle jetzt wieder die Kurve kriegen, um das Ziel – einen Platz unter den ersten Fünf – doch noch zu erreichen. In der Hinrunde habe man guten Fußball gespielt, doch momentan sei der Wurm drin. Schwere Spiele stünden jetzt an, so unter anderem gegen Spitzenreiter Neumagen und in Burgen beim Zweitplatzierten.

Derzeit arbeitet Jeremias Schmitt an seiner Masterthesis, die bis September seine Aufmerksamkeit beanspruchen wird. So ist er unter der Woche in Wadern am Schreiben und Recherchieren, oft steht nur die Trainingseinheit am Freitagabend auf seinem Plan steht.

Aufs Tor schießen wird er trotzdem, wenn er kann.

Aufrufe: 015.4.2015, 22:47 Uhr
Lutz SchinköthAutor