2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Thomas Boxleitner reflektiert seine erfolgreiche Sportlerkarriere. F: Escher
Thomas Boxleitner reflektiert seine erfolgreiche Sportlerkarriere. F: Escher

Was macht eigentlich Thomas Boxleitner?

Ehemaliger Bayernligatorjäger fungiert momentan als Nachwuchstrainer im Bayerwald

Im Sommer 2009 hat sich Thomas Boxleitner von der Trainerbühne im Herrenbereich verabschiedet. Der Neuschönauer wurde seinerzeit vom SV Perlesreut als "Feuerwehrmann" verpflichtet. Die namhaft besetze SV-Truppe, die als Mitfavorit gehandelt wurde, konnte aber auch unter Boxleitner ihren Negativtrend nicht stoppen und musste den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. Vorher sammelte der Neuschönauer bereits Trainerfahrung als Spielercoach des damaligen Landesligisten 1. FC Kötzting und beim TSV Grafenau, wo man 2008 Vizemeister der Bezirksliga Ost wurde, in der Relegation aber dann am ETSV Landshut 09 scheiterte.

Von 2002-2010 fungierte der B-Lizenzinhaber auch als DFB-Nachwuchstrainer an den Stützpunkten Zenting und Waldkirchen. Seit knapp eineinhalb Jahren coacht Boxleitner nun die C-Junioren des TSV Waldkirchen, die in der Bezirksoberliga um Punkte und Tore kämpfen. Die U-15 der Waidler führt derzeit die Tabelle im Bezirksoberhaus an und der Übungsleiter ist von seiner Truppe begeistert. "Die Arbeit mit den Burschen macht mir riesigen Spaß, da sie sehr trainingsfleißig und ehrgeizig sind. In unserem Team steckt viel Potenzial und vielleicht können wir unsere Spitzenposition sogar bis zum Saisonende verteidigen." Im Tor steht Boxleitners Filius Simon, den der Vater zum Keeper umfunktionierte. "Wir hatten keinen Tormann und Simon hütete schon immer im Schulhandballteam das Tor. Er macht seine Sache recht ordentlich und ist vor allem ein gut mitspielender Schlussmann", lobt der Übungsleiter seinen Sprößling.

Rückkehr in den Herrenbereich: "Ich kann es mir derzeit nicht vorstellen."

An eine Rückkehr in den Herrenbereich denkt der 43-Jährige momentan nicht. "Ich kann es mir derzeit nicht vorstellen. Aber wenn ein interessanter Verein anklopft, dann würde ich mir das mit Sicherheit anhören." Allerdings weiß Boxleitner, dass vor allem in den unteren Klassen die Arbeitsbedingungen für einen Trainer immer schwieriger werden. "Es hapert oftmals nicht nur an der Qualität, sondern auch an der Quantität. Wenn man dann mit sechs, sieben Spielern auf dem Trainingsplatz steht, macht das wenig Sinn." Deshalb weiß der Bankkaufmann was er an seinen Waldkirchener Kickern hat. "Die Trainingsbeteiligung liegt bei weit über 90 Prozent. Das ist natürlich optimal, da man sich in den Übungseinheiten dementsprechend viel erarbeiten kann." Auch die Zuschauerbesuche von Boxleitner auf den regionalen Fußballplätzen sind an einer Hand abzuzählen. "Es ist schon eine Seltenheit, dass ich mir mal ein Spiel ansehe. Sehr interessiert verfolge ich allerdings das Geschehen beim TSV Mauth, da dort mein Schwager Sepp Gsödl trainiert. Auch in Waldkirchen sehe ich hin und wieder ein Spiel."

In seiner aktiven Zeit zählte Thomas Boxleitner zu den überragenden Amateurfußballern des Freistaats. 1991 wurde der pfeilschnelle Angreifer Landesligatorschützenkönig beim 1. FC Passau. Im Sommer 1994 sorgte der Stürmer im DFB-Pokal für Aufsehen als er die SpVgg Plattling (damals Bayernliga) in der ersten Hauptrunde mit drei Treffern gegen den Zweitligisten FSV Mainz 05 fast im Alleingang zum 4:3-Sieg schoss. Boxleitners damaliger Gegenspieler war der jetzige Trainer von Borussia Dortmund, Jürgen Klopp. "Ich durfte in meiner Laufbahn viele Highlights erleben", bilanziert Boxleitner, der aber noch nicht weiß, wie lange er seinem Lieblingssport noch aktiv verbunden bleiben wird. "Der Fußball spielt seit über 30 Jahren in meinem Leben eine entscheidende Rolle. Irgendwann merkt man, dass es auch andere schöne Dinge gibt." Seit einiger Zeit hat Boxleitner eine weitere Leidenschaft entdeckt -das Radfahren. "Ich habe mittlerweile schon zwei Alpenüberquerungen hinter mir. Das macht mir richtig Spaß." Ob der langjährige Klassefußballer noch einmal auf einer Trainerbank im Herrenfußball Platz nehmen wird? Ganz ausschließen will das Thomas Boxleitner nicht.

Aufrufe: 08.11.2011, 12:38 Uhr
Thomas SeidlAutor