2024-04-25T14:35:39.956Z

Totopokal
Tobi Herzner bedrängt von Alexander Eberlein (re.) und Markus Grübl (li.). F: Wagner
Tobi Herzner bedrängt von Alexander Eberlein (re.) und Markus Grübl (li.). F: Wagner

Wacker Burghausen schafft DFB-Pokaleinzug

Totopokal - Spiel um 2. DFB-Pokalplatz: Drittligist siegt dank später Tore beim SC Eltersdorf

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Eine Zitterpartie war das Match um das zweite DFB-Pokal-Ticket zwischen dem SC Eltersdorf und dem SV Wacker Burghausen. Der Favorit aus Oberbayern setzte sich dank eines späten Freistoßtreffers von Youssef Mokhtari knapp mit 2:1 durch. Damit sind dem Drittligisten nun 70.000 Euro Pokal-Prämie sicher, sowie ein Match gegen einen Profiklub im DFB-Pokal 2012/13.

SC Eltersdorf - SV Wacker Burghausen 1:2 (1:0)
Eine ganz enge Kiste war das entscheidende Match ums letzte DFB-Pokal-Ticket zwischen dem Bayernligisten und dem Profiteam aus Burghausen. Nach starken ersten Minuten der Wackerianer fiel der Treffer der Hausherren wie aus dem Nichts. Michael Jonczy flankte von der linken Angriffsseite, Tobias Herzner wurde von den SVW-Verteidigern alleine gelassen und schickte den Ball per Volleyabnahme hinter die Torlinie. Wacker in der Folge mit einem deutlichen Plus in Sachen Ballbesitz, allerdings entwickelte man zu wenig Durchschlagskraft und agierte vor allem mit Flankenbällen, die nur selten einen Abnehmer fanden. In Halbzeit zwei ein ähnliches Bild: Wacker mit optischem Übergewicht, allerdings zu harmlos vorm Kasten. In der 64. Minute fiel er dann endlich der Ausgleich für den SVW durch einen Kopfballtreffer von Thomas Leberfinger. Nachdem alle schon aufs Elfmeterschießen warteten, entschied Schiri Eduard Beitinger in Minute 83 auf Freistoß an der Sechzehnerkante - eine strittige Entscheidung. Youssef Mokhtari schnappte sich den Ball und schlenzte ihn gekonnt über die Mauer zum 1:2. Der späte Treffer sicherte dem SVW den knappen Sieg, Eltersdorf aufgrund des K.o.-Zeitpunkts letztlich unglücklich geschlagen. "Der Schiedsrichter hat das Spiel nicht geleitet sondern entschieden", haderte SCE-Trainer Ludwig Preis nach Schlusspfiff. "Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Das sage ich ganz bewusst, auch wenn ich dafür bestraft werde. Meiner Mannschaft muss ich ein Lob aussprechen für eine sensationelle Runde."
Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg) - Zuschauer: 1.500
Tore: 1:0 Tobias Herzner (15.), 1:1 Thomas Leberfinger (63.), 1:2 Youssef Mokhtari (83.)







Vorschau: Eltersdorfs zweite DFB-Pokalchance


Der SC Eltersdorf unterlag im "Finale dah(o)am" dem Drittligisten SpVgg Unterhaching in einem dramatischen Endspiel mit 3:4. Nun haben beide Klubs die zweite Chance doch noch in den lukrativen DFB-Pokal einzuziehen. "Es ist sicher schwer, dass wir so eine starke Leistung noch einmal wiederholen können. Denn wir brauchen einen ähnlich starken Auftritt wie im Finale auch gegen Burghausen, wenn wir gewinnen wollen", sagt Trainer Ludwig Preis. Der hatte einen Tag vor dem Endspiel gegen Unterhaching den kommenden Gegner im Duell der beiden Halbfinal-Verlierer zwischen dem TSV Großbardorf und dem SV Wacker Burghausen unter die Lupe genommen "Ich habe da schon wichtige Erkenntnisse gewonnen", verrät Preis. Am Sonntag bestritt Burghausen zur Platzeinweihung beim niederbayerischen Bezirksligisten FC Salzweg noch ein Freundschaftsspiel, das Preis ebenfalls beobachten ließ. "Das hatte aufgrund der vielen Umstellungen keine Aussagekraft", so der Eltersdorfer Coach. Am Ende stand sogar Neu-Trainer Georgi Donkov auf dem Spielfeld und erzielte einen Treffer. Mit 7:1 gewann Burghausen in einer besseren Trainingseinheit.

SCE im DFB-Pokal? »Wir werden noch einmal alles versuchen.«

Nun gilt es für den SC Eltersdorf mit einem neuerlichen Kraftakt in den DFB-Pokal einzuziehen: "Das wäre für uns eine tolle Sache", sagt Ludwig Preis. Der gebürtige Passauer ist der Erfolgscoach beim Bayernliga-Neuling in Eltersdorf. Der Klub aus dem Stadtteil von Erlangen ist nicht nur sensationell im Vorjahr in Bayerns Königsklasse aufgestiegen, die Mittelfranken haben mit Platz drei eine tolle Saison hingelegt. "Es wird schwer, aber wir werden noch einmal alles versuchen", so der Niederbayer, der mittlerweile in Vestenbergsgreuth wohnt. Preis muss auf die verletzten Sven Röwe, Alexander Eckert und Matthias Jauch verzichten. Burghausen, ganz profi-like, ist schon am Dienstag in Eltersdorf angereist. Für die Wacker-Elf ist es das letzte Saisonspiel und einige Spieler wie Stürmer Nicky Adler verabschieden sich, ebenso wie Trainer Reinhard Stumpf. Gesperrt ist bei den Gästen einzig Stürmer Sebastian Glasner nach seiner roten Karte in Großbardorf. Youssef Mokhtaris gelb-rote Karte zog gemäß den Regularien keine Sperre nach sich. Wertvolle Erkenntnisse aus dem Finalspiel des SCE gegen Unterhaching haben die Burghauser durch Spieler Alexander Eberlein gesammelt, der vor einer Woche bereits in Eltersdorf zugegen war.

Nicky Adler möchte sich »mit dem Pokal-Einzug verabschieden«.

"Wir sind auf jeden Fall gewarnt, denn das 3:4 des SC Elterdorf im Finale gegen die SpVgg Unterhaching sagt alles aus über die Spielstärke des Gegners", so Burghausens scheidender Angreifer Nicky Adler, der sich dem Zweitliga-Aufsteiger SV Sandhausen anschließen wird. "Der Grund für meinen Wechsel ist, dass ich wieder in der zweiten Liga spielen kann. In Sandhausen will ich mir einen Stammplatz erkämpfen und mit dem Verein den Klassenerhalt schaffen", nennt Adler Grund und Ziele. Nicky Adler ist beim TSV 1860 München ausgebildet worden. Weitere Stationen waren der 1. FC Nürnberg in der Bundesliga sowie die Zweitligisten MSV Duisburg und der VfL Osnabrück. Im vorigen Sommer kam der Ex-Löwe an die Salzach nach Burghausen: "Wir haben unser Ziel mit Burghausen erreicht, haben einen hervorragenden sechsten Platz belegt. Jetzt möchten wir noch den Einzug in den DFB-Pokal schaffen. Das wäre zum Abschied noch eine ganz tolle Sache. Ich würde mich gerne mit dem Pokal-Einzug vom SV Wacker verabschieden", so Stürmer Nicky Adler.

Aufrufe: 016.5.2012, 21:19 Uhr
Sebastian ZiegertAutor