Für die Verantwortlichen des Vereins ist die Niederlage allerdings kein Beinbruch und erst recht kein Grund, in Panik zu verfallen. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen ist VVV Tabellenvierzehnter und steht somit über dem Strich auf einem Nichtabstiegsplatz. Die 1:2-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten ADO Den Haag schmerzte da vor dreieinhalb Wochen schon mehr. Auch für Trainer Hans De Koning geht es nach der Niederlage am vergangenen Samstag normal weiter. „Das kann passieren, darf es natürlich aber nicht. Auch für dieses Spiel gab es nur drei Punkte. Diese haben wir nicht geholt“, sagte De Koning.
Dass Venlo gegen den Spitzenreiter zur Halbzeitpause 0:4 zurücklag, ist zuvor auch anderen Mannschaften passiert. Verletzungsbedingt fehlte in der Partie Stammtorhüter Thorsten Kirschbaum. Ein weiterer Stammspieler musste Corona-bedingt passen. Zur Halbzeit blieben Kapitän Danny Post und Zidane Machach in der Kabine. Neben Debütant Yahcuroo Roemer (19) kam auch der junge Simon Janssen (20) in die Partie. In der Schlussphase debütierte zudem Wassim Essanoussi (17) in der Eredivisie. Mitentscheidend dürfte die Rote Karte für Christian Kum (52.) gewesen sein, anschließend trafen die Gäste in diesem historischen Spiel binnen sieben Minuten gleich viermal.
Das alles dürften kleine Randbedingungen sein, die nicht unbedingt dazu beigetragen haben, das Spiel im zweiten Durchgang noch rumzureißen. Betrachtet man zudem das Gehaltsbudget der Spieler, dürfte auch die spielerische Klasse deutlich werden. Alle Spieler Venlos zusammen verdienen nämlich so viel wie ein Ajax-Spieler.
Doch bereits am Dienstag war das Spiel gegen Ajax Amsterdam vergessen. Denn in der ersten Runde des KNVB-Beker-Pokals gewannen die Venloer gegen den Zweitligisten FC Den Bosch 4:2 (0:1) und erreichten so die zweite Runde des Wettbewerbes. Giorgos Giakoumakis (57., 73.), Jafar Arias (59.) und Tobias Pachonik (89.) brachten ihre Mannschaft nach einem 0:1-Pausenrückstand mit ihren Toren im zweiten Durchgang auf die Siegerstraße. Zwar dominierten De Konings Spieler auch schon die erste Halbzeit, ließen die guten Torchancen allerdings ungenutzt.