2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht

KSV mit erster Saisonniederlage beim Nachbarn.

Die Serien sind gerissen. Seit über einem Jahr waren die Mannen vom Nordstern saisonübergreifend in 19 Punktspielen unbesiegt geblieben. Nun gingen sie im Nachbarschaftstreffen gegen den VSV Büchig erstmals wieder als Verlierer vom Platz. Als verlustpunktfreier Tabellenführer angereist, war damit auch die Serie von sechs Siegen in Folge zu Ende gegangen. Die kampfstarken Büchiger kamen mit ihrer gradlinigen Spielweise besser mit den schwierigen Bodenverhältnissen zurecht und agierten bei vielen Aktionen insgesamt gieriger. So geht deren knapper Erfolg auch in Anbetracht der Chancenverteilung letztlich in Ordnung, auch wenn die Mannschaft von Christian Stumpf durchaus engagiert bis zum Schlusspfiff um den Ausgleichstreffer rang. Dabei begannen die Waldstädter vor teilnahmsvoller Zuschauerkulisse durchaus wie ein Spitzenreiter und präsentierten sich mit ansehnlichem und früh ertragreichem Offensivdrang. Nach rund zehn Minuten setzte sich Matthias Eckert im Büchiger Strafraum energisch durch und Bjarne Waßmuth passte sodann von der Torauslinie geschickt in den Fünfer, wo der eingerückte Janis Müller zur Stelle war und zum 0:1 eindrückte (11.). Dann schoss Luca Tobehn knapp am linken Pfosten vorbei (18.). Ein gefährlicher Büchiger Kopfball nach einer Rechtsflanke, der über den KSV-Kasten flog, war ein erstes Zeichen, dass sich die KSV-Dominanz allmählich legte. Schon kurz gab es nach einer Ecke Stress im Strafraum, dem man noch erfolgreich begegnete (21.). Ein weiterer Eckball war wenig später Ausgangspunkt für VSV-Jubel. Relativ unbedrängt köpfte Tim Tröster am zweiten Pfosten in den gegengesetzten oberen Torwinkel zum 1:1-Ausgleich (24.). Nach einer halben Stunde fuhren die Gäste einen schönen Angriff über Moritz Hartung. Den folgenden Direktabschluss aus sechs Metern von Eckert lenkte Carsten Kitter jedoch bravourös um den Pfosten (30.). Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Hausherren bereits eine optische Überlegenheit erobert gehabt und wirkten auch bissiger in den Zweikämpfen. Ein weiteres Mal brannte es vor dem KSV-Heiligtum und nur mit einer Rettungsaktion auf der Torlinie konnte dir Brand gelöscht werden (32.). In der Folge gaben die KSV-er dem Gegner zu viel Raum und hatten nur selten Zugriff auf das Geschehen. Ansätze von Offensivaktionen wurden im Keim erstickt. Da auch die wacheren Büchiger zu keinen nennenswerten Torgelegenheiten kamen, rechneten die dennoch gut unterhaltenen Zuschauer mit einem Remis-Pausengang. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff leistete sich der KSV allerdings einen leichten, aber folgenschweren Ballverlust an der Mittellinie. Beim schnellen Gegenangriff und nach einer Linksflanke scheiterte Nicola Bolz mit seinem Abschluss noch an Keeper Christian Becker, ehe der frei stehende Luca Wallmann den Abpraller platziert zur 2:1-Pausenführung abstaubte (44.). Nach Wiederanstoß verlief die intensive Begegnung weitgehend ausgeglichen mit optischem Waldstädter Übergewicht. Die Gastgeber standen tief, verteidigten einsatzfreudig und lauerten auf Konter. Dagegen fanden die Stumpf-Jungs nur selten die richtigen Mittel, kamen aber dennoch anfangs zu Torchancen. So spitzelte Eckert eine verunglückte Rückgabe am VSV-Hüter, aber auch am Kasten vorbei (48). Kurz darauf wurde er von zwei Büchigern elfmeterreif in die Zange genommen, was der ansonsten souveräne René Söllner allerdings als regelgerecht einordnete. Kurz darauf stand Eckert bei einem Freistoß von Jonas Kubiak frei vor der Kiste, köpfte die Kugel mit dem Rücken zum Tor aber in die Arme von Kitter (55.). Abgesehen von Julian Winter´s Schuss aus dreißig Metern, der Becker vor keine Probleme gestellt hätte, passierte vor den Toren lange Zeit nichts Erfolg versprechendes. Solches gab es erst wieder in der 77. Minute, als Hendrik Hadeler aus kurzer Entfernung am reaktionsschnell haltenden Becker scheiterte. Dies war gleichzeitig der Auftakt zu einer abwechslungsreichen Schlussphase. Nach einem listig schnell ausgeführten Freistoß verfehlte der Flachschuss von Hassan Hout das VSV-Gehäuse nur um Zentimeter (81.). Nach dem Platzverweis gegen Daniel Frick verstärkten die Nordsternler nochmals die Offenive. Zunächst vergab aber Hadeler bei einem Konterangriff die Vorentscheidung, als er überhastet aus zehn Metern über den Kasten ballerte (89.). Dann brach Hout durch, spitzelte den Ball an Kitter und knapp am Pfosten vorbei (90.+1). Sekunden später brachte erneut Hadeler, den die aufgerückte Gästedefensive ungedeckt ließ, den Ball weder am KSV-Keeper noch am Gehäuse vorbei (90.+2). Schließlich sorgte ein Eckball nochmals für Unruhe in Büchigs Strafraum und mehrfach wurde der Ball abgewehrt. Dabei kam Benjamin Bindereif zu einer finalen Abschluss aus 16 Metern, der indessen zu ungenau angesetzt war (90.+3). Dann Schlusspfiff. Auch wenn die erste Niederlage nach vielen Monaten zuerst mal verdaut werden muss, geht die Fußballwelt dennoch nicht unter. Der KSV ist trotz Verletztenmisere weiterhin Spitzenreiter, schon das ist eine tolle Leistung. Auf ein Neues am Sonntag, wenn der SV Blankenloch vom anderen Stutenseer Stadtteil kommt (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufrufe: 021.10.2020, 06:35 Uhr
Norbert SchifferdeckerAutor