2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der TV Riedenburg versammelte sich in Kroatien am Meer – und schuftete hart.  Foto: Sedlmeier
Der TV Riedenburg versammelte sich in Kroatien am Meer – und schuftete hart. Foto: Sedlmeier
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Von Urlaubslust bis Verletzungsfrust

Pech vor dem Start: Am Meer erwischt es Riedenburgs Kapitän. Abensberger erleidet Kreuzbandriss, Schierling fehlen zehn Mann.

Freilich darf man von Zufall sprechen. Doch vor dem Auftakt einiger Kelheimer Fußball-Bezirksligisten im Pokal und dem vermeintlichen Start des TV Riedenburg gegen TV Oberndorf – das Spiel wurde abgesagt – hat sich das Verletzungspech bei den Klubs noch mal an die Fersen der Spieler geheftet. Selbst bis nach Kroatien blieb es den Vereinen treu.

„Viel Nachtleben war nicht, die Spieler fielen am Abend um.“ Maximilian Sedlmeier

Für das Nachholderby gegen Oberndorf (geplant für Sonntag) hatten sich die Riedenburger in Medulin fit gemacht. „Es waren vier sehr intensive Tage mit bis zu drei Einheiten täglich“, so Vereinsvorsitzender Maximilian Sedlmeier. Zehneinhalb Stunden standen die Spieler direkt am Meer auf dem Platz, hat er addiert. „Wir waren zum dritten Mal in derselben Hotelanlage, wo es mit sechs Plätzen, Fitnessraum oder Schwimmbad alles hat.“


Ins Meer ist keiner abgetaucht

Die „Rundum-Versorgung“ nutzte TV-Spielertrainer Andreas Schäffer für schweißtreibende Vorbereitung. „Viel Nachtleben war nicht, weil die Spieler am Abend umfielen“, schmunzelt Sedlmeier. Leider verletzte sich Kapitän Sebastian Schmid am Knie. „Dafür hat es Markus Bruckmeier nach seiner Kreuzband-OP wieder probiert.“ Und auch Dominik Schmid, früher beim SSV Jahn Regensburg, machte wieder mit. „Alle haben gut mitgezogen.“ Für einen Sprung ins Meer war es noch zu kühl. „Hineingefallen ist auch keiner, wir sind vollzählig zurück.“

Von Vollzähligkeit kam man beim niederbayerischen Bezirksligisten TV Schierling nicht sprechen. Vor dem Totopokal-Achtelfinale am Samstag, 15 Uhr, beim TSV Ergoldsbach fehlen zehn Spieler. Trainer Stefan Dykiert hätte die Partie gerne als Generalprobe für den Ligastart in einer Woche deklariert. „Es steht aber schon jetzt fest, dass wir zum ersten Punktspiel in Deggendorf erneut Veränderungen vornehmen müssen. Daher kann keine Rede von einer Generalprobe sein.“ Die Personalprobleme ziehen sich wie ein roter Faden durch die Vorbereitung. Aktuell fällt Daniel Bauer mit Bänderriss aus. Auch Andreas Bock plagt sich mit Knöchelproblemen, während Matthias Braun erkrankt ist. Ebenso fehlen die Abwehrspieler Mario Lang (Bänderriss) und Celjan Ademaj (Meniskusverletzung). Benjamin Huber leidet an Problemen mit der Achillessehne. Konrad Meier legt ein freiwilliges Jahr bei der Bundeswehr ein und fällt voraussichtlich für die komplette Restrückrunde aus.

Zudem zeichnet sich das Comeback der Langzeitverletzten Kilian Rottmeier und Luca Kuntze nicht ab. Beruflich bedingt können Kapitän Alex Winter, Nico Blabl und Maximilian Treitinger kaum trainieren. „Ich freue mich trotzdem auf das Pokalspiel bei meinem Ex-Verein. Spieler aus der zweiten Reihe werden an die Mannschaft herangeführt. An der Motivation wird es nicht scheitern“, sagt Dykiert.

„Das ist bitter. Flore ist einer der fleißigsten Spieler.“ Sebastian Kneitinger

Ebenfalls im Pokaleinsatz ist am Samstag der TSV Abensberg, um 14.30 Uhr bei SC Buch am Erlbach. „Wir freuen uns auf das erste Pflichtspiel mit dem klaren Ziel, das Viertelfinale zu erreichen“, kündigt TSV-Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger an. In die Vorfreude mischt sich ein großer Wermutstropfen: Im letzten Test zog sich Abwehrspieler Florian Schöttl einen Kreuzbandriss zu – „das Jahr 2017 ist für ihn gelaufen“. „Das ist bitter, da Flore einer unserer ehrgeizigsten und fleißigsten Spieler ist“, so Kneitinger.


Langquaid nimmt Pokal „sehr ernst“

Die Babonen werden in Buch das bestmögliche Aufgebot auf den Platz schicken. Schließlich sollen die Abensberger am Mittwoch mit dem Bezirksliga-Nachholspiel daheim gegen die SpVgg Mariaposching durchstarten. „Wir möchten im Pokal von Beginn an den Rhythmus für diesen Auftakt finden.“ Max Glamsch und Michael Keil fehlen aus privaten Gründen. Der TSV Langquaid legt seine Generalprobe am Sonntag, 14.30 Uhr, ebenfalls im Zeichen des Pokals bei FC Eintracht Landshut hin. „Wir nehmen die Partie sehr ernst“, sagt Spielertrainer Raphael Zeilhofer. „Ich will eine starke Leistung sehen und im Gegensatz zu den Testspielen zählt auch das Ergebnis. Wir wollen weiterkommen, auch wenn der Gegner über technisch starke Einzelspieler verfügt. Ein Spaziergang wird es nicht.“

Auch die Laabertaler sind nicht ganz sorgenfrei. So wird Benjamin Bachhuber vermutlich bis Saisonende verletzt fehlen. Bastian Halbritter, Marian Littel, Christoph Weigl und Schlussmann Lukas Stiglmaier laufen auch nicht rund. Zumindest Stammtorwart Armin Pillmeier und die zuletzt geschonten Spieler Hannes Wagner und Patrick Grim stehen bereit.



Den Jahn-Bezwinger bezwingen

Auf einen lokalen Pokal-Schlager freut man sich beim Kreisklassen-Spitzenreiter SC Kirchdorf. Zu Gast ist am Samstag um 14.30 Uhr der Bezirksliga-Tabellenführer TV Aiglsbach. Die Hallertauer machten sich in der vergangen Saison mit einem Sieg über den SSV Jahn Regensburg zum Pokalhelden. Kirchdorfs Trainer Markus Stuhlmüller witzelt: „Vielleicht werden wir der Jahnbezwinger-Bezwinger.“ Tatsächlich will der SC mit Rückkehrer Johannes Bachhuber (Langquaid) so lange wie möglich die „Null“ gegen den Favoriten halten. „Wir können in der Regel zulegen, wenn wir einen spielstarken Gegner haben“, sagt Abteilungsleiter Markus Hagl. Verzichten müssen die Gastgeber einzig auf Angreifer Tobias Fraunholz. „Wir werden versuchen, die Überraschung zu schaffen.“

Aiglsbach wird den Kreisklassisten trotz des Höhenflugs im letztjährigen Pokal gewiss nicht unterschätzen. „Wir gehen die Partie seriös an und wollen natürlich weiterkommen“, sagt Abteilungsleiter Stefan Schmittner. Aus den Auftritten der zweiten Mannschaft in Kirchdorf kenne man Stärken und Schwächen des Gegners. Es werde die bestmögliche Mannschaft auflaufen, kündigt Hagl an. Der Trainer kann aus dem Vollen schöpfen. Sogar Langzeitverletzte sind wieder an Bord. Auch in seinem Trainingslager blieb der TV unbeschadet. Es kann Zufall sein – aber vielleicht ist es auch das Glücksmomentum eines Spitzenreiter gegenüber dem Malheur eines Abstiegskandidaten wie dem TV Riedenburg.

Aufrufe: 010.3.2017, 13:15 Uhr
ear/eab/marAutor