Virtuell nachgetreten: Schlimme Beleidigungen gegen Dörbach

Leiwen/Dörbach. Am Sonntag macht ein unschönes Handyvideo im sozialen Netzwerk Facebook die Runde. Darin singen Spieler des SV Leiwen-Köwerich, direkt „an alle Dörbacher“ gerichtet, ein Lied, das die Fußballer aus dem Salmtal und auch deren Spielerfrauen aufs Übelste beleidigt.

Offensichtlich haben die Akteure im Video, die sich auf einer Couch in einem Wohnzimmer versammelt haben, zuvor erheblich dem Alkohol gefrönt, in augenscheinlich ausgelassener Stimmung singen Sie die beleidigenden Textzeilen, angelehnt an das Lied "Hurensohn" der deutschen Hiphop-Band K.I.Z. - die Melodie stammt von Michael Jacksons "Heal The World".

Der SV Dörbach hat das Video offenbar am Sonntag über soziale Netzwerke erhalten und es am Mittag auf seiner Facebookseite geteilt, nur versehen mit dem Hashtag "#sofeiertdersvleiwen" ("So feiert der SV Leiwen"). Innerhalb von acht Stunden wurde es weit mehr als 17.000 Mal aufgerufen. Mehr als 200 Kommentare befanden sich am Sonntagabend schon unter dem Videobeitrag auf Facebook. Darunter viele Aussagen, die die Leiwener nun scharf kritisieren, attackieren und Konsequenzen fordern. Beleidigungen gegen die Leiwener sind teilweise auch darunter.

Am späten Sonntagabend dann wurde das Video wieder von der Vereinsseite der Dörbacher entfernt.

Wie kam es zu diesem Video? Der Mannschaftskapitän der Leiwener selbst kommentiert im Namen der gesamten Mannschaft: „Lieber SV Dörbach, Liebe Fussballwelt, uns bleibt nichts anderes übrig als uns aufrichtig bei euch für das in Umlauf gekommene Video zu entschuldigen. Es ist respektlos, beleidigend und einfach nur peinlich.“ Weiter heißt es, das Video sei „zu sehr später Stunde im Rahmen unserer Feier entstanden“ - es geht um die Nacht der Feierlichkeiten nach dem vom SV Leiwen gewonnenen Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der Bezirksliga West gegen den SV Dörbach.

Es sei „niemals angedacht“ gewesen, dass Video in Umlauf zu bringen, da man selbst gewusst habe, dass „das eine Nummer zu weit gehen würde. Leider hat es über Umwege doch die Öffentlichkeit erreicht.“

Die im Video gefallenen Wörter und Aussagen seien für die Leiwener „völlig unbedeutend und waren zu keinem Zeitpunkt ernst gemeint oder sollten einen persönlich beleidigen.“ Es fallen Beleidigungen wie "Hurensöhne" und auch äußerst vulgäre Angriffe auf die Spielerfrauen der Dörbacher. Erst im Nachhinein sei den Spielern die Sinnhaftigkeit klargeworden, „was uns noch mehr schockiert“.

Der Kommentator verweist auch auf die Sticheleien rund um das Entscheidungsspiel, das mehr als 2000 Zuschauer im Wittlicher Stadion verfolgt hatten. Schon im Vorfeld soll es aus beiden Lagern viele verbale Seitenhiebe gegeben haben. Die Leiwener hatten nach dem Sieg gegen Dörbach und dem feststehenden Auftsieg gesagt, dass die verbalen Attacken der Dörbacher die Mannschaft nur noch stärker gemacht hätten.

„Die Sticheleien haben in den letzten Tagen überhand genommen und müssen ein Ende haben“, schriebt der Leiwener Kommentator im Namen der gesamten Mannschaft und zollt dem Gegner für seine herausragende Saison Respekt. „Den haben wir in den letzten Tagen vermissen lassen. Niemals hätten wir gedacht dass das nachsingen eines Liedes solches Ausmaß annehmen kann. Wir entschuldigen uns bei allen Personen die sich durch das abgrundtief dumme Video beleidigt fühlen und stehen gerade für alles was jetzt folgen wird. Besonders entschuldigen möchten wir uns bei euren Spielerfrauen, die auf vulgäre Art und Weise mit in die Sache hineingezogen wurden. Eine Dummheit, die uns jede Arbeit der letzten zwei Jahre kaputt gemacht hat, es tut uns Leid. Die Mannschaft des SV Leiwen-Köwerich 2000 e.V.“

Die Vereinsspitze des SV Leiwen-Köwerich konnte sich am Sonntagabend noch nicht zum Video oder zu Konsequenzen äußern. Es sei dem Vorstand auch erst im Laufe des Abends und erst in Teilen bekannt geworden, teilte der Verein auf FuPa-Anfrage mit. Man werde sich zeitnah zunächst im Vorstand zusammensetzen und über das weitere Vorgehen beraten.