2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Die Vilzinger Jubeltraube - mittendrin Siegtorschütze und "Oberjubler" Michal Strajt. F: Tschannerl
Die Vilzinger Jubeltraube - mittendrin Siegtorschütze und "Oberjubler" Michal Strajt. F: Tschannerl

Vilzing packt erstmaligen Bayernliga-Aufstieg

Relegation zur Bayernliga: BCF und Alemannia sichern Klassenerhalt +++ Affing steigt ab

Die DJK Vilzing hat`s geschafft. Die Oberpfälzer steigen dank eines 1:0-Rückspielerfolgs beim FC Affing erstmals in der Vereingeschichte in die Bayernliga auf und schicken die Schwaben runter in die Landesliga. Den Klassenerhalt realisieren konnten hingegen der BCF Wolfratshausen und der SV Alemannia Haibach.

FC Affing - DJK Vilzing 0:1 (0:1)
Erstmals in der Klubgeschichte ist die DJK Vilzing in die Bayernliga aufgestiegen. Ein Tor in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit reichte den Huthgarten-Kickern zum Sprung in Liga fünf. Der FC Affing hingegen muss den Gang in die Landesliga antreten. Beide Teams traten stark ersatzgeschwächt an. Bei den Gastgebern machte sich der Ausfall ihres Topstürmers Patric Lemmer eklatant bemerkbar. "In stärkerer Besetzung des Gegners hätte heute ein Tor für uns nicht gereicht", atmete Vilzings Trainer Sepp Beller tief durch. "Heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen." Denn das Tor fiel begünstigt durch einen Patzer von Affings bestem Spieler, Torwart Markus Gail. Einen Schuss aus 25 Metern, der einmal aufsprang, hüpfte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vor nur 350 Zuschauern über den Keeper hinweg in die Maschen. Affing lief dem Rückstand im zweiten Durchgang hinterher, konnte aber nicht mehr egalisieren. Insgesamt fehlten den Hausherren acht wichtige Spieler, zwei fielen noch beim Aufwärmen aus. "Ich bin niedergeschlagen, es fällt mir schwer etwas zu sagen. Wir konnten unsere Ausfälle einfach nicht kompensieren", befand FCA-Trainer Klaus Wünsch, der sich natürlich einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Im Aufstiegsjubel blieb DJK-Coach Beller fair: "Ich kann mich in die Situation der Verantwortlichen des FC Affing versetzen. Uns ging es im vorigen Jahr ähnlich, als wir den Bayernliga-Aufstieg knapp verpasst haben."
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen) - Zuschauer: 350
Tor: 0:1 Michal Strajt (45.+1)


BCF Wolfratshausen - TuS Holzkirchen 2:1 (2:0)
Ein frühes und ein spätes Tor in Halbzeit eins bescherte dem BCF Wolfratshausen vor 1.200 Zuschauern, darunter auch der ehemalige Ministerpräsident Edmund Stoiber, den Klassenerhalt. Am Ende war der BCF-Triumph über beide Spiele betrachtet etwas glücklich. Die Farcheter hatten nämlich in beiden Spielen eine schwache Halbzeit zu verzeichnen. Vom Anstoß weg kam es zu einem Einwurf an der Eckfahne. Marco Höferth warf den Ball ins Zentrum, wo die TuS-Akteure Kars Doppler und Stefan Kinshofer beide zum Ball sprangen, selbigen aber nicht erwischten. So sagte Sebastian Pummer danke und schoss frei aus fünf Metern unter die Latte ein, da waren gerade 25 Sekunden gespielt. Holzkirchen war geschockt und konnte sein Spiel nicht wie gewohnt aufziehen. Kurz vor der Pause erhöhte Höferth mit einem donnernden Freistoß in die Maschen auf 2:0, das war die Vorentscheidung: "Unser beiden wichtigsten Spieler haben die Tore gemacht", lachte BCF-Coach Reiner Leitl. Die zweite Halbzeit stand ganz im Zeichen der Gäste, die drückten, aber durch Markus Müller aus 18 Metern nur zum Anschlusstreffer kamen. Die Gastgeber schwammen, hatten das Glück gepachtet, denn Chancen zum 2:2, das hätte dem TuS gereicht, waren im halben Dutzend vorhanden. Wolfratshausen tauchte völlig ab und rettete den knappen Vorsprung ins Ziel. "Ich bin überglücklich, freue mich für die Mannschaft", so Leitl, der damit als Trainer weiterhin noch nie abgestiegen ist. Nur als Spieler, damals mit der SpVgg Unterhaching aus der 2. Bundesliga. "Es fing natürlich denkbar schlecht für uns an. Wir hatten dann aber doch zahlreiche Möglichkeiten zum Ausgleich. Der Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, sie hat eine Hammer-Saison gespielt. Wir sind erst im allerletzten Spiel ganz knapp gescheitert. Wir werden aber in der nächsten Saison wieder angreifen. Schade, dass es nicht ganz gereicht hat", sagte TuS-Coach Mike Probst.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Neuburg/Donau) - Zuschauer: 1200
Tore: 1:0 Sebastian Pummer (1.), 2:0 Marco Höferth (45.), 2:1 Markus Müller (74.)


SV Alemannia Haibach - FC Viktoria Kahl 1:1 (0:1)
Klassenerhalt für den SV Alemannia Haibach. Dank sei ganz besonders einem Spieler, der ganz sicher in Haibach sein Denkmal bekommt: Marco Trapp (32), Mister Alemannia, war wie im Hinspiel Torschütze und sicherte den Gastgebern den Erhalt der Bayernliga: "Wieder ein Traumtor. Alter spielt keine Rolle. Dieser Marco Trapp ist einfach Wahnsinn", freute sich Torsten Redeker über den Erfolg. Der Rückkampf war über weite Strecken eine Kopie des Hinspieles. Zuerst war es das Team der Hausherren, das durch einen schwach geschossenen Strafstoß von Damien Letellier das frühe 1:0 vergab (5.). "Danach hat wieder Kahl richtig gut Fußball gespielt", sah Redeker und die Viktoria ging mit der 1:0-Führung durch Gökhan Aydin (16.) in die Pause. "Wir hatten bis zur Halbzeit sogar einige Male großes Glück", so der Manager der Gastgeber. Wie am Mittwoch hielt Trainer Klaus Hildenbeutel und machte dem Team nochmals klar, worum es ging. Der Treffer von Trapp war zwar noch keine Entscheidung, denn Kahl hätte mit einem zweiten Tor die Verlängerung erreicht. Aber vor der großen Kulisse von mehr als 1.600 Besuchern blieb es beim verdienten 1:1. Eines stand für Redeker fest, auch wenn der Klassenerhalt zwar knapp aber verdient gegen eine gute Kahler Mannschaft geholt wurde: "Wir werden uns zusammensetzen müssen und analysieren, welche Fehler gemacht worden sind. Denn wenn wir uns in der Bayernliga etablieren wollen, dann darf uns so etwas nicht nochmal passieren."
Schiedsrichter: Thomas Stein (Homburg) - Zuschauer: 1.609
Tore: 0:1 Gökhan Aydin (16.), 1:1 Marco Trapp (53.)
Besondere Vorkommnisse: Damien Letellier (SV Alemannia Haibach) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Andreas Wagner (5.)







Relegation zu den Bayernligen Nord/Süd


Wie läuft die Relegation zu den Bayernligen (5. Spielklassenebene) ab?
(10 Mannschaften spielen in drei regionalen Gruppen um insgesamt 3 Plätze)
(mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)

Regionale Gruppe Nord - 2. Runde:
Spiel 3: SV Alemannia Haibach - FC Viktoria Kahl 1:1 (0:1)
(Hin: 2:1)

Regionale Gruppe Mitte - 2. Runde:
Spiel 2:
FC Affing - DJK Vilzing 0:1 (0:1)
(Hin: 2:2)

Regionale Gruppe Süd - 2. Runde:
Spiel 3:
BCF Wolfratshausen - TuS Holzkirchen 2:1 (2:0)
(Hin: 0:0)


Der SV Alemannia Haibach, die DJK Vilzing und der BCF Wolfratshausen sind qualifiziert für die Bayernligen 2014/15.






Vorschau: Vilzing mit letztem Aufgebot - BCF zittert


FC Affing - DJK Vilzing (Hin: 2:2)
Die Enttäuschung im Vilzinger Lager war spürbar nachdem die Beller-Jungs führten im Hinspiel bis zur 81. Minute mit 2:0 führten und den Sieg noch aus der Hand gaben. Der FC Affing bewies große Moral und kam durch einen Elfmeter zum Anschlusstreffer, in der Nachspielzeit sorgte Patric Lemmer für den Ausgleich. Damit haben sich die die Schwaben mit zwei Auswärtstoren ein gutes Fundament für das Rückspiel geschaffen. Schon in Runde eins traf Affing beim TSV Nördlingen doppelt, was sich im Rückspiel auszahlen sollte. Bitter für die Gastgeber: Zu den bisherigen Verletzten gesellt sich nun auch noch Abwehrmann Alexander Thiel, der sich im Hinspiel wahrscheinlich das Kreuzband gerissen hat. Zudem wird Patric Lemmer aus privaten Gründen nicht im Aufgebot stehen. Apropos prekäre Personalsituation. Davon können die Vilzinger auch ein Lied singen. Die ohnehin dramatische personelle Lage hat sich nach dem Hinspiel noch einmal zugespitzt. Erich Vogl und Daniel Völkl plagen sich seit der Partie am Mittwoch mit Blessuren herum. Auf der anderen Seite kehrt lediglich Stefan Reiser als Joker zurück ins Aufgebot. Unterm Strich werden die Beller-Schützlinge aber in Schwaben gewinnen müssen, wenn sie in die Bayernliga aufsteigen möchten. Eine ganz schwierige, aber keine unmögliche Aufgabe. "Das 2:2 aus dem Hinspiel ist sicher nicht die beste Ausgangssituation für uns. Es bleibt aber die Erkenntnis, dass wir selbst mit unserer derzeitigen Rumpfelf mit Affing mithalten können", strahlt Vilzings Klubsprecher Roland Dachauer Zuversicht aus. DJK-Coach Sepp Beller zollte seiner Elf großes Lob für die Energieleistung vom Hinspiel. Angesichts der Rahmenbedingungen hätte wohl keiner erwartet, den Favoriten aus Affing tatsächlich schlagen zu können. Doch bis in die Nachspielzeit hatten Kufner, Hamberger & Co. den klassenhöheren Gegner am Rande einer Niederlage. "Wir haben gesehen, dass wir Affing schlagen können, wenn wir noch einmal eine Topleistung bringen", glaubt Beller an seine Mannschaft.


BCF Wolfratshausen - TuS Holzkirchen (Hin: 0:0)
Das 0:0 im Hinspiel lässt den beiden oberbayerischen Kontrahenten alle Möglichkeiten fürs Rückspiel. Die Wolfratshauser sollten gewarnt sein, denn der TuS war in der Landesliga Südost die beste Auswärtsmannschaft. "Wir hätten schon das Hinspiel für uns entscheiden müssen, denn wir hatten mehr und bessere Chancen, vor allem in der Schlussphase", wäre laut TuS-Trainer Mike Probst ein Erfolg seines Teams auch verdient gewesen. Während die Holzkirchner alle Mann an Bord haben, ist es beim BCF Wolfratshausen personell wieder eng. Coach Reiner Leitl musste am Mittwoch mit Christopher Korkor und Andreas Höpfer zwei Mann aus der Reserve aufbieten, zudem war Marwane Gobitaka als Einwechselspieler nur bedingt fit. Marley Amanquah stand zwar ebenfalls auf dem Spielberichtsbogen, war aber nicht einsatzfähig. Und eines offenbarte der Bayernligist zudem: Den Farchetern wurden in den letzten 20 Minuten die Beine schwer. Hätte Holzkirchen zu diesem Zeitpunkt seine durchaus vorhandenen Möglichkeiten genutzt, der Bayernliga-Zug wäre für die Loisachtaler vielleicht schon abgefahren. Die körperliche Verfassung könnte - bei zu erwartenden sommerlichen Temperaturen - ein entscheidender Knackpunkt des Rückspiels werden. "Wir müssen versuchen, mehr Durck nach vorne aufzubauen. Und wir müssen die beiden quirligen Stürmer Dengler und Erten in den Griff bekommen. Ich wollte es erst mit Manndeckung versuchen, aber das hat nicht geklappt. Da werde ich mir noch etwas überlegen", tüftelt BCF-Chefanweiser Leitl noch fleißig an seiner Taktik.



SV Alemannia Haibach - FC Viktoria Kahl (Hin: 2:1)
Das Derby im Aschaffenburger Raum hielt im Hinspiel, was es versprach. 1.280 Zuschauer sahen eine rassige Partie, mit beserem Ende für die Haibacher. Durch den 2:1-Auswärtssieg hält die Alemannia vor dem Rückspiel alle Trümpfe in der Hand. Und Haibach hätte aufgrund der zweiten Halbzeit den Sack schon fast zumachen können, aber Bauer und Lange trafen in der Endphase nur den Pfosten. Trotz der nicht gerade optimalen Ausgangsposition wird die Viktoria im letzten Saisonspiel noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um die Überraschung doch noch perfekt zu machen. Im Haibacher Lager ist man indes vom Klassenerhalt überzeugt. "Wenn wir so auftreten wie in der zweiten Halbzeit in Kahl, dann ist mir nicht bange. Da hat die Mannschaft das erforderliche Engagement für ein Relegationsspiel an den Tag gelegt und da hätten wir auch höher gewinnen können", betont Torsten Redeker, der Sportliche Leiter der Alemannia. Allerdings dürfen die Hausherren dieses Mal nicht wieder so nachlässig wie nach der 1:0-Führung in Kahl agieren. Denn das könnte bestraft werden. "Kahl hat da gezeigt, dass sie gefährlich sind. Daher dürfen wir den Gegner trotz des Auswärtssieges auch im Rückspiel nicht auf die leichte Schulter nehmen", appelliert Redeker an sein kickendes Personal, Konzentration walten zu lassen.




Aufrufe: 07.6.2014, 20:11 Uhr
Dirk Meier / mwiAutor