2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Verein

Vik­to­ria Win­ne­ken­donk fühlt sich als Ver­lie­rer

Der al­te Sport­platz an der Keve­lae­rer Stra­ße ist Ge­schich­te. Aus dem Platz wird Bau­land. Ver­eins­chef Pe­ter Schlossarek macht deut­lich, dass man drin­gend Er­satz für den Platz und das Ver­eins­haus be­nö­tigt.

Es gibt ei­nen frag­wür­di­gen Trend un­ter Fuß­ball­fans. Die fah­ren mit dem Tre­cker tie­fe Fur­chen in den Sport­platz, fo­to­gra­fie­ren ihr „Werk“ aus der Luft und stel­len den mit Rie­sen-Krei­sen ver­zier­ten Fuß­ball­platz ins Netz. Auch vom Sport­platz Win­ne­ken­donk kann man mo­men­tan sol­che Bil­der ma­chen.

Die Fur­chen auf dem Ra­sen sind aber nicht Fol­ge dum­mer Strei­che, son­dern das Werk ei­nes Bag­gers, der das Ge­län­de für die Be­bau­ung vor­be­rei­tet. Ein An­blick, der die Ver­ant­wort­li­chen von SV Vik­to­ria Win­ne­ken­donk trau­rig macht. „Na­tür­lich wuss­ten wir al­le, dass ir­gend­wann der Bag­ger an­rollt, aber das jetzt so zu se­hen, tut schon weh“, sagt Pe­ter Schlossarek, Vor­sit­zen­der von SV Vik­to­ria Win­ne­ken­donk.

Wie be­rich­tet, soll auf dem Are­al ein Ede­ka-Su­per­markt von Brüg­ge­mei­er so­wie Wohn­häu­ser ent­ste­hen. „Wir fin­den es ja auch wich­tig, dass Brüg­ge­mei­er im Ort bleibt, aber es ist ein­fach so, dass wir als Sport­ver­ein uns als Ver­lie­rer in der gan­zen Sa­che se­hen“, sagt er. Jetzt fal­le ein kom­plet­ter Sport­platz und ein Ver­eins­haus weg. Neun Mann­schaf­ten müss­ten auf die neue An­la­ge wech­seln. Dort sei gar nicht ge­nug Platz, auch müs­se man si­cher­stel­len, dass es ge­trenn­te Um­klei­den für Män­ner- und Da­men­teams ge­be.

Ob der ge­wünsch­te Er­wei­te­rungs­bau kom­me, hän­ge an För­der­mit­teln. Die Stadt ha­be im­mer­hin zu­ge­sagt, ab En­de Mai Con­tai­ner auf­zu­stel­len. „Als Zwi­schen­lö­sung ist das si­cher ak­zep­ta­bel, aber das darf nicht kein Dau­er­zu­stand wer­den“, sagt der Vor­sit­zen­de. Er macht auch klar, dass man am drit­ten Sport­platz dran­blei­ben müs­se. Der Ver­ein brau­che drin­gend Er­satz. „Spä­tes­tens im Herbst, wenn die neue Sai­son be­ginnt, ha­ben wir hier ein Platz­pro­blem.“ Hor­ror­vor­stel­lung sei, dass man Mann­schaf­ten ab­mel­den müs­se, weil kein Platz da ist. Als Ver­ein stau­ne man, wenn man se­he wie in der Um­ge­bung Kunst­ra­sen­plät­ze an­ge­legt wür­den, im Raum Keve­la­er wür­de man sich da schwer tun. „Wir wol­len nicht jam­mern, aber auf un­se­re Si­tua­ti­on auf­merk­sam ma­chen. Bau­land ist wich­tig, aber man darf den Sport­ver­ein nicht ver­ges­sen“, sagt Schlossarek. Ein Pro­blem sei bei­spiels­wei­se auch, dass im Ver­eins­haus, das dem­nächst ab­ge­ris­sen wird, Ak­ten, Po­ka­le und das ge­sam­te Ar­chiv des Ver­eins la­gern. Da­für müs­se ei­ne Lö­sung ge­fun­den wer­den. Der Gast­wirt der „Brü­cke“ ha­be ei­nen Raum an­ge­bo­ten und der Orts­vor­ste­her wol­le hel­fen.

Die Stadt­ver­wal­tung be­vor­zu­ge aber ei­ne Mit­be­nut­zung des Fahr­rad­kel­lers un­ter der Grund­schu­le so­wie ei­nes Rau­mes der Schüt­zen­bru­der­schaft im Acht­er­ho­ek – die­ser stün­de je­doch nur bis zum En­de der Co­ro­na-Be­schrän­kun­gen zur Ver­fü­gung. „Das ist ein The­ma, das uns auf den Nä­geln brennt, vor al­lem, weil wird im kom­men­den Jahr un­ser 100-jäh­ri­ges Be­ste­hen fei­ern.“ Auch da­für sei das Ar­chiv wich­tig. Man sei jetzt schon da­bei, al­les zu sich­ten und aus­zu­sor­tie­ren. Man ha­be aber die Sor­ge, dass für die La­ge­rung von Mo­bi­li­ar, Po­ka­len und Do­ku­men­ten kei­ne Lö­sung ge­fun­den wird. „Wir hof­fen dar­auf, dass hier die Stadt­ver­wal­tung un­se­rem Vor­schlag doch noch zu­stimmt, der aus un­se­rer Sicht nicht nur der sinn­volls­te, son­dern auch der wirt­schaft­lichs­te wä­re.“

Hof­fen auf För­der­an­trä­ge

An­trä­ge Als Er­satz für Sport­platz und Ver­eins­haus ha­be die Stadt För­der­an­trä­ge über das Lan­des­pro­gramm „In­ves­ti­ti­ons­pa­ket zur För­de­rung von Sport­stät­ten 2020 und 2021“ ge­stellt. Der An­trag sei in der ers­ten Run­de lei­der nicht be­rück­sich­tigt wor­den, ei­ne zwei­te Run­de ste­he aus.

Aufrufe: 010.2.2021, 18:00 Uhr
RP / Sebastian LatzelAutor