2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Holger König

Der Kampf um die Sport­plät­ze

Kevelaer: Beim För­der­geld aus dem Sport­stät­ten­pro­gramm steht Wet­ten jetzt vor Win­ne­ken­donk. Das hat der Rat in ge­hei­mer Ab­stim­mung ent­schie­den.

Wel­cher Sport­platz be­kommt zu­erst die För­de­rung, Win­ne­ken­donk oder Wet­ten? Die Rats­mit­glie­der mach­ten sich die Ent­schei­dung nicht leicht. Schließ­lich stimm­ten sie in ge­hei­mer Wahl ab, was bei Rats­be­schlüs­sen nicht so oft vor­kommt. Bei drei Ent­hal­tun­gen wa­ren 19 da­für, beim An­trag für För­der­mit­tel die ge­plan­ten Maß­nah­men in Wet­ten an die ers­te Stel­le zu set­zen, die für Win­ne­ken­donk an die zwei­te. Elf Rats­mit­glie­der stimm­ten für die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge.

Hin­ter­grund wa­ren zwei An­trä­ge über die schon mal be­ra­ten wor­den war: Ein­mal der Bau ei­nes Kunst­ra­sen­plat­zes so­wie die Er­wei­te­rung des Um­klei­de­hau­ses im Vik­to­ria-Sport­park Win­ne­ken­donk. Zwei­tens die Um­wand­lung des vor­han­de­nen Hart­plat­zes in ei­nen Kunst­ra­sen­platz und zu­sätz­lich die Er­wei­te­rung und Sa­nie­rung des Um­klei­de­heims von Uni­on 1921 Wet­ten. Mit dem Son­der­pro­gramm „In­ves­ti­ti­ons­pakt Sport­stät­ten­för­de­rung“ von Bund und Land bie­tet sich für Keve­la­er nun die Mög­lich­keit, für die­se Maß­nah­men ei­ne er­heb­li­che Sum­me an För­der­geld zu be­kom­men. Das Pro­gramm wur­de auf­ge­legt, um die Ver­ei­ne in der Co­ro­na­kri­se zu un­ter­stüt­zen.

Knack­punkt für Keve­la­er: Wer­den meh­re­re An­trä­ge ge­stellt, wird ei­ne Rei­hen­fol­ge ge­for­dert, wel­ches Pro­jekt zu­erst ge­för­dert wer­den soll. Zu­nächst war im Be­schluss­ent­wurf für den Rat Win­ne­ken­donk als Prio­ri­tät 1 und Wet­ten als Prio­ri­tät 2 fest­ge­setzt wor­den. Es wur­de aus­drück­lich be­tont, dass kei­ne „Wer­tung in Be­zug auf die Ver­ei­ne“ er­fol­ge. Dring­lich sei­en bei­de Maß­nah­men, das be­ton­te auch Bür­ger­meis­ter Do­mi­nik Pi­ch­ler. Ei­ne Rei­hen­fol­ge sei aber nö­tig, um die För­de­rung zu be­kom­men.

Be­reits zu Sit­zungs­be­ginn hat­ten sich Ver­tre­ter aus Wet­ten und Win­ne­ken­donk zu Wort ge­mel­det, ih­re Stand­punk­te dar­ge­legt und ge­for­dert, doch ih­ren Ver­ein vor­zu­zie­hen. Pi­ch­ler sag­te da­zu, dass bei­de An­trä­ge auf je­den Fall för­der­fä­hig sei­en, die vor­lie­gen­de Prio­ri­sie­rung sei ja nur ein Ver­wal­tungs­vor­schlag.

In der Sit­zung schließ­lich wur­de in­ten­siv dis­ku­tiert. Wet­tens Orts­vor­ste­he­rin Bea­te Cla­sen be­ton­te, die Sport­an­la­ge in Wet­ten be­nö­ti­ge drin­gen­de Hil­fe. Es be­ste­he ein „40-jäh­ri­ger In­ves­ti­ti­ons­stau“, bei­de Plät­ze sei­en prak­tisch nicht mehr nutz­bar, und gan­ze vier Um­klei­den sei­en zu we­nig.

Ei­nig wa­ren sich al­le, die bei­den Or­te, sprich: die Ver­ei­ne, nicht „ge­gen­ein­an­der aus­zu­spie­len“. Es wur­den auch die städ­te­bau­li­che Be­grün­dung (in Win­ne­ken­donk fällt ein Sport­platz weg, auf dem ein Ede­ka-Markt ge­baut wird) und die all­ge­mei­ne För­de­rung des Brei­ten­sports ge­gen­über­ge­stellt. Ma­rio Maa­ßen (CDU) frag­te, ob nicht ei­ne Gleich­be­hand­lung mög­lich sei. Lei­der gin­ge das nicht, so der Bür­ger­meis­ter, denn die Prio­ri­sie­rung sei zwin­gend not­wen­dig, wol­le man die För­de­rung be­kom­men. Die Ent­schei­dung war nö­tig, denn der För­der­an­trag muss bis zum 16. Ok­to­ber ge­stellt wer­den. Auf An­trag von Bea­te Cla­sen wur­de der Be­schluss in ge­hei­mer Ab­stim­mung ge­fasst.

In­fo: Es geht um viel Geld für Ver­ei­ne

Die För­de­rung Für 2020 stel­len Land und Bund 47 Mil­lio­nen und für 2021 31 Mil­lio­nen Eu­ro für Sport­in­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung. Die An­trä­ge müs­sen min­des­tens 25.000 Eu­ro um­fas­sen.

Die Sum­men Für Win­ne­ken­donk ste­hen Kos­ten von 1.573.635 Eu­ro, für Wet­ten von 1.424.590 Eu­ro im Raum.

Aufrufe: 01.10.2020, 19:00 Uhr
RP / Antje ThimmAutor