Hintergrund waren zwei Anträge über die schon mal beraten worden war: Einmal der Bau eines Kunstrasenplatzes sowie die Erweiterung des Umkleidehauses im Viktoria-Sportpark Winnekendonk. Zweitens die Umwandlung des vorhandenen Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz und zusätzlich die Erweiterung und Sanierung des Umkleideheims von Union 1921 Wetten. Mit dem Sonderprogramm „Investitionspakt Sportstättenförderung“ von Bund und Land bietet sich für Kevelaer nun die Möglichkeit, für diese Maßnahmen eine erhebliche Summe an Fördergeld zu bekommen. Das Programm wurde aufgelegt, um die Vereine in der Coronakrise zu unterstützen.
Knackpunkt für Kevelaer: Werden mehrere Anträge gestellt, wird eine Reihenfolge gefordert, welches Projekt zuerst gefördert werden soll. Zunächst war im Beschlussentwurf für den Rat Winnekendonk als Priorität 1 und Wetten als Priorität 2 festgesetzt worden. Es wurde ausdrücklich betont, dass keine „Wertung in Bezug auf die Vereine“ erfolge. Dringlich seien beide Maßnahmen, das betonte auch Bürgermeister Dominik Pichler. Eine Reihenfolge sei aber nötig, um die Förderung zu bekommen.
Bereits zu Sitzungsbeginn hatten sich Vertreter aus Wetten und Winnekendonk zu Wort gemeldet, ihre Standpunkte dargelegt und gefordert, doch ihren Verein vorzuziehen. Pichler sagte dazu, dass beide Anträge auf jeden Fall förderfähig seien, die vorliegende Priorisierung sei ja nur ein Verwaltungsvorschlag.
In der Sitzung schließlich wurde intensiv diskutiert. Wettens Ortsvorsteherin Beate Clasen betonte, die Sportanlage in Wetten benötige dringende Hilfe. Es bestehe ein „40-jähriger Investitionsstau“, beide Plätze seien praktisch nicht mehr nutzbar, und ganze vier Umkleiden seien zu wenig.
Einig waren sich alle, die beiden Orte, sprich: die Vereine, nicht „gegeneinander auszuspielen“. Es wurden auch die städtebauliche Begründung (in Winnekendonk fällt ein Sportplatz weg, auf dem ein Edeka-Markt gebaut wird) und die allgemeine Förderung des Breitensports gegenübergestellt. Mario Maaßen (CDU) fragte, ob nicht eine Gleichbehandlung möglich sei. Leider ginge das nicht, so der Bürgermeister, denn die Priorisierung sei zwingend notwendig, wolle man die Förderung bekommen. Die Entscheidung war nötig, denn der Förderantrag muss bis zum 16. Oktober gestellt werden. Auf Antrag von Beate Clasen wurde der Beschluss in geheimer Abstimmung gefasst.
Info: Es geht um viel Geld für Vereine
Die Förderung Für 2020 stellen Land und Bund 47 Millionen und für 2021 31 Millionen Euro für Sportinfrastruktur zur Verfügung. Die Anträge müssen mindestens 25.000 Euro umfassen.
Die Summen Für Winnekendonk stehen Kosten von 1.573.635 Euro, für Wetten von 1.424.590 Euro im Raum.