2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Da gab's nichts zu halten: Der Olper Julian Scheppe (Rückennummer 10) platziert den Ball neben den Pfosten und bringt seine Mannschaft mit 2:1-Toren in Führung. Foto: leem
Da gab's nichts zu halten: Der Olper Julian Scheppe (Rückennummer 10) platziert den Ball neben den Pfosten und bringt seine Mannschaft mit 2:1-Toren in Führung. Foto: leem

"Meine Nerven sind arg strapaziert"

Olpe gewinnt "Krimi" gegen Sinsen - SG Finnentrop/Bamenohl beweist tolle Moral

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Viktoria Resse - SG Finnentrop-Bamenohl 12/27 2:5
Zwei Niederlagen in Folge und ein Torverhältnis von 2:10 reichten. Jetzt hat die SG Finnentrop-Bamenohl den Spieß gedreht und ist mit einem 5:2 (1:2)-Sieg von Viktoria Resse zurückgekehrt. Allerdings lag der Fußball-Westfalenligist aus dem Kreis Olpe nach 31 Minuten mit 0:2 in Rückstand. „Für die ersten 40 Minuten müssen wir uns bei unseren Fans, die mitgefahren sind, entschuldigen. Da waren wir nicht auf Platz“, meinte SG-Trainer Ralf Behle: „In der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt.“

Und vier Tore erzielt. Behle: „Das war ein Arbeitssieg, der ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.“ Kurios: Die Partie wurde am Sonntag bereits um 13 Uhr angepfiffen. Ohne Einwilligung der Finnentroper. Sie wurden gar nicht gefragt. Hintergrund: Schalke 04 spielte um 15.30 Uhr gegen den Hamburger SV und Viktoria wollte dem Bundesligisten aus dem Weg gehen. „Ich habe nichts dagegen“, meinte Behle gestern Abend im Gespräch mit der Siegener Zeitung: „Aber man sollte nicht mit zweierlei Maß messen.“
Der Ärger des Trainers ist verständlich, da die SG Finnentrop/Bamenohl am fünften Spieltag um Verlegung des Heimspiels gegen DJK TuS Hordel gebeten hatten. Grund: Schützenfest. Abgelehnt. „Das hat mich geärgert. Das Volksfest ist doch nur einmal im Jahr“, so Behle. Und Schalke 04 spielt bekanntlich alle 14 Tage zu Hause

Schiedsrichter: Gregor Werkle - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Dominik Lücke (7.), 2:0 Dominik Hanemann (31.), 2:1 Mike Schrage (44.), 2:2 Christopher Hennes (53. Foulelfmeter), 2:3 Philipp Hennes (65.), 2:4 Moritz Kümhof (89.), 2:5 Philipp Hennes (90.)







SpVg. Olpe - TuS Nordvesta Sinsen 3:2
Die Spielvereinigung Olpe macht’s einprägsam. In jedem Heimspiel und stets bis zum Schlusspfiff. So mussten die 141 Augenzeugen, sofern Sympathisanten der Gastgeber, auch am Sonntag wieder zittern, bis der 3:2 (3:1)-Erfolg über den TuS 05 Sinsen und der Sprung auf Tabellenplatz acht feststanden. Diesmal allerdings war es ein Krimi mit Überlänge, denn Schiedsrichter Marcel Skorupa aus Dortmund ließ fünf Minuten nachspielen. Warum? Das wusste niemand so recht, doch die Gefahr eines Patzers erhöhte sich sprunghaft.

,,Unsere Mannschaft ist selbst schuld, dass es noch einmal spannend wurde“, resümierte der Olper Trainer Marek Lesniak nach einer Begegnung, deren Ergebnis lange auf des Messers Schneide stand. Ein Grund dafür war, dass es die Olper verpassten, nach der 3:1-Halbzeitführung ihre Konter klar auszuspielen und sicher abzuschließen. Stattdessen schlichen sich einfache An- und Abspielfehler im Aufbau ein, so dass die Gäste, die mit ihren drei Neuzugängen vom Oberlisten TSV Marl-Hüls, Alper Özgen, David Sdzuy und Egzon Kadrija (FuPa Südwestfalen berichtete), antraten, gefährliche Aktionen nach vorn starten konnten. In dieser Phase rettete der überragende Olper Schlussmann Christian Bölker, der zweimal gegen den völlig freistehenden TuS-Stürmer Yannick Goecke glänzend parierte, die Führung fest. Und er hatte das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, als Egzon Kadrija nur die Unterseite der Latte traf (62.). Auf der anderen Seite wurde Jannik Buchen im TuS-Strafraum klar gefoult, was der Unparteiische nicht ahndete, während der Gefoulte selbst 30 Sekunden später aus einer Entfernung von sechs Metern am Sinsener Torwart Sven Jürgens scheiterte (63.). Es wäre der Treffer zum 4:1 gewesen.

Aber: In den ersten 45 Minuten bewiesen die Kreisstädter ihren Formanstieg der letzten Begegnungen. Sehenswert nicht nur die drei Tore. Das erste erzielte Philipp Bredebach mit einem satten 17-Meter- Schuss in die kurze Ecke (3.), das zweite Julian Scheppe, der von Denis Huckestein überlegt angespielt worden war (17.), und das dritte Jannik Buchen nach feiner Vorbereitung von David Ohm (38.). Dazwischen lag nur das 1:1 durch Marvin Piechottka (9.). Olpe war zur Pause auf einem guten Weg und geriet im zweiten Durchgang aus dem Rhythmus, weil die abwehrende Abteilung von einer Verlegenheit in die andere geriet. Sinsen hatte inzwischen seine Vierer- Abwehrkette aufgelöst, agierte meistens mit drei, manchmal sogar nur mit zwei Akteuren in der letzten Reihe und setzte so alles auf eine Karte.

Risikofreudig und fast erfolgreich, hätte der TuS nicht aussichtsreiche Möglichkeiten vergeben. Die Spielvereinigung wankte, fiel aber nicht, obwohl Egzon Kadrija bereits in der 65. Minute das 2:3 gelang. ,,Einiges hat mir gut gefallen. Dass wir aber beim Stand von 3:2 klare Chancen liegenlassen, hat mir nicht gefallen“, resümierte Olpes Vorstandsmitglied Jörg Hennecke, der freimütig bekannte: ,,Meine Nerven sind arg strapaziert.“ Und Marek Lesniak stellte fest: ,,Das Spiel konnten wir früher entscheiden.“ Dass die Partie nicht zu Gunsten der Gäste kippte, verdankte die am Ende siegreiche Mannschaft Andreas Krolewski, der nach seiner Einwechslung in der 75. Minute der Defensive die nötige Stabilität verlieh.

Lesniak hatte den defensiven Mittelfeldspieler eigentlich für die Anfangself vorgesehen, musste ihn aber schließlich aufgrund einer Verletzung auf die Auswechselbank setzen. Das war zwischen Trainer und Spieler zuvor abgesprochen worden.

Schiedsrichter: Marcel Skorupa (VfB Westhof.) - Zuschauer: 141
Tore: 1:0 Philipp Bredebach (3.), 1:1 Marvin Piechottka (9.), 2:1 Julian Scheppe (17.), 3:1 Jannik Buchen (38.), 3:2 Egzon Kadrija (65.)
Aufrufe: 019.11.2017, 21:32 Uhr
Werner LeemreizeAutor