2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Mission erfüllt: Der TSV Freystadt bejubelte nach 90 intensiven Minuten gegen Rednitzhembach den Sprung in die Bezirksliga. F: Stefan Wölfel
Mission erfüllt: Der TSV Freystadt bejubelte nach 90 intensiven Minuten gegen Rednitzhembach den Sprung in die Bezirksliga. F: Stefan Wölfel

VIDEO: Sessler weckt die Feierbiester aus Freystadt

Relegation zur Bezirksliga: 1:0-Sieg gegen Rednitzhembach +++ Gachot-Doppelpack lässt Roßtal trotz zweimaligem Rückstand jubeln +++ Adelsdorf steckt Last-Minute-Schock weg und siegt im Elfmeterschießen

Am Ende brannte die Pyro und es floss das Bier in Strömen: Der TSV Freystadt hat am Sonntag in Roth in einem intensiven Spiel den SV Rednitzhembach mit 1:0 besiegt. Nach erfolgreichen Überstunden hatten Roßtal und Adelsdorf in ihren Relegationsspielen allen Grund zu feiern. Beide ließen sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken und begleiten Freystadt in die Bezirksliga.

FC Dombühl - Tuspo Roßtal 3:4 n. V. (1:1, 3:3)

In einer bis zum Ende spannenden Partie setzte sich der Tuspo Roßtal über die 120 Minuten gesehen verdient gegen den FC Dombühl durch und steigt in die Bezirksliga auf. Nach anfänglichem Abtasten hatte Asko Hamidovic für den Tuspo die erste Chance, nachdem ihn Michele Rendina per Hacke eingesetzt hatte. Der Torjäger scheiterte aber letztlich an FCD-Keeper Dominic Wächter (10.). Nach 14 Minuten hätte Timo Beck die Schnotz-Truppe in Führung bringen können, dem Einschuss stand nur der Posten im Weg. Nach der Trinkpause wirkte der Tuspo unsortiert, Manuel Huber konnte kein Kapital daraus schlagen (26.). Der agile Sebastian Mack war es dann, der einen Freistoß von halblinks knapp über das Dreieck platzierte. In diese gute Phase des FCD platzte dann Garret Gachot, der zu einer Einzelaktion im Strafraum ansetzte und die Kugel ansatzlos ins lange Eck knallte. Davor schlug Rechtsverteidiger (!) Nicolae Oltean einen Diagonalball auf Hamidovic, der den kleinen Wirbelwind in Szene setzte (30.). Die Freude währte aber nur neun Minuten, denn Tuspo-Keeper Giovanni Stabile unterlief eine Ecke, sodass der gut aufgelegte Mike Wächter am langen Pfosten einköpfen konnte. Nach Gachots Einzelaktion, die in den Wolken endete, sah der Schiedsrichterassistent ein Handspiel von Oliver Feiertag, obwohl dieser den Ball klar mit der Brust spielte. Referee Peter Frank gab dem Abwehrmann die Gelbe Karte und entschied auf Freistoß für Dombühl. Mack nahm sich der Sache an und drosch den Ball per Vollspann in Richtung Tor. Stabile zeigte eine starke Parade und machte damit seinen Fehler wieder wett.

Nach der Pause waren die Roßtaler noch im Tiefschlaf, denn Mike Wächter schlug einen langen Ball in Richtung Roßtaler Tor. Obwohl die Kugel eine gefühlte Minute in der Luft war, fühlte sich niemand dafür verantwortlich. Mack schaltete schnell und überlupfte den zögernden Stabile gekonnt (48.). Nur zwei Minuten später hatte Hamidovic die passende Antwort parat. Sträflich alleingelassen bugsierte er einen Freistoß aus dem Halbfeld zum Ausgleich ins Netz. Doch erneut nur drei Minuten später ging Dombühl wieder in Führung. Pascal Kilian nahm sein Herz in beide Hände und jagte das Spielgerät per Sonntagsschuss in die Maschen. Die Scigliuzzo-Elf brauchte einige Zeit, um sich zu sammeln. In der 67. Minute flankte Max Oppitz an den langen Pfosten, wo René Bernardez vorbeiköpfte. Die Zeit spielte für Dombühl, während der Tuspo weiter glücklos anrannte. Inzwischen mehrten sich die Unterbrechungen wegen Krämpfen. Die Kraft schien langsam zur Neige zu gehen, was dem FCD in die Karten spielte. Gachot scheiterte gleich zweimal (77., 79.), ehe er eine Ecke in die Mitte brachte. Oltean weiß wohl noch immer nicht, wie er den Ball aus etwa einem Meter neben dem Tor unterbringen konnte (80.). Kurz vor dem regulären Schlusspfiff setzte Gachot noch einmal konsequent nach, Dombühl klärte nicht konsequent und Joker Nick Macrea brachte Roßtal aus der Drehung wieder ins Spiel. In der Verlängerung schoss Oltean aus der Distanz drüber (91.), Mack prüfte Stabile, der die Prüfung im Nachfassen bestand (93.). Der Elfmeterpfiff blieb aus, als Oltean - inzwischen längst in der Offensive eingesetzt - im Strafraum gelegt wurde (95.). Manuel Huber hatte noch eine letzte Chance für Dombühl, als er aus 19 Metern rechts vorbeizielte (98.). In der 104. Minute zog Hamidovic von der Strafraumgrenze ab, aber auch rechts vorbei. Ein drohendes Elfmeterschießen wollte Gachot mit aller Macht vermeiden, als er seine letzten Kräfte mobilisierte, von zwei Gegenspielern nicht zu stoppen war und Roßtal mit seinem Schuss ins lange Eck in die Bezirksliga ballerte (115.). Danach passierte nicht mehr viel. Die Aufstiegsshirts wurden geholt und als der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel des Tuspo keine Grenzen mehr. Der überglückliche Aufstiegstrainer Maurizio Scigliuzzo nach dem Spiel: "Es war ein harter Kampf. Dass wir den Aufstieg mit unserem kleinen Kader jetzt doch noch unter Dach und Fach bringen konnten, ist einfach unglaublich. Jetzt fahren wir nach Roßtal und feiern bis morgen früh." Matthias Janousch

Schiedsrichter: Peter Frank (Uttenreuth) - Zuschauer: 988
Tore: 0:1 Garret Gachot (30.), 1:1 Mike Wächter (38.), 2:1 Sebastian Mack (48.), 2:2 Asko Hamidovic (49.), 3:2 Pascal Kilian (52.), 3:3 Nick Macrea (89.), 3:4 Garret Gachot (116.)



SC Adelsdorf - DJK Weingarts 4:2 n. E.

Ein Ausgleich kurz vor Schluss, ein Wembley-Tor in der Verlängerung und ein tragischer Held im Elfmeterschießen: Das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga zwischen dem SC Adelsdorf und der DJK Weingarts war ein Drama. Mit schlechterem Ende für das Team aus dem Landkreis Forchheim, das mit 2:5 (0:1, 1:1, 1:1) im Elfmeterschießen unterlag.

Der Andrang am Sportgelände des TSV Röttenbach war so groß, dass Schiedsrichter Johannes Lorenz (Allersberg) das Spiel erst mit zehn Minuten Verspätung anpfeifen konnte. Am Ende standen die Zuschauer in Vierer und Fünferreihen an Haupt- und Gegengerade des Platzes, es dürften weit mehr als 1000 Fans gewesen sein, die das Relegationsspiel zwischen dem SC Adelsdorf und der DJK Weingarts sehen wollten.

Die begehrtesten Plätze waren dabei die wenigen an der Eckfahne, die im Schatten lagen. Bei Temperaturen um die 30 Grad war es auch für die Spieler anfangs schwierig, Tempo in die Partie zu bringen. Das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Bezirksliga begann verhalten, beide Teams waren sichtbar darum bemüht, Fehler zu vermeiden. Gefahr kam höchstens bei Standards auf.

Die Adelsdorfer Fans ließen sich von der dahinplätschernden Partie nicht beeindrucken und feierten Stürmer Pascal Benes als "Fußballgott". Der saß zunächst allerdings angeschlagen nur auf der Bank. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde das Spiel etwas lebendiger. In der 40. Minute lag der Ball nach einem Zweikampf mutterseelenallein im Adelsdorfer Strafraum. Christian Kosel schaltete am schnellsten - sein Schuss verfehlte den rechten Pfosten aber knapp. Noch gefährlicher wurde es vier Minuten später: Nach einer Ecke kam der Ball zu Weingarts' Michael Stenglein, der direkt abzog und die Latte traf. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam allerdings auch der SCA noch zu einer guten Gelegenheit: Tim Lausen zog aus knapp 20 Metern ab, DJK-Keeper Daniel Nüssel konnte nur mit einer Hand abwehren.

Die zweite Hälfte begann dann jedoch mit einem Adesldorfer Paukenschlag: Nach einem schnellen Angriff des SCA über die rechte Seite konnte Johannes Markus den Ball noch mit der Fußspitze zur etwas überraschenden Führung über die Torlinie bugsieren (48.). Mit dem 1:0 im Rücken brachte SCA-Trainer Manfred Dedaj jetzt auch Torjäger Benes ins Spiel, Dominic Zecho musste dafür vom Feld. Weingarts versuchte nun auf den Ausgleich zu drücken, doch so klare Chancen wie noch in der ersten Halbzeit ergaben sich nicht mehr. Dazu gingen die Adesldorfer zu bissig in die Zweikämpfe, sie schafften es weitgehend die DJK vom eigenen Tor fernzuhalten. Viel spielte sich jetzt im Mittelfeld ab.

Die beste Phase für Weingarts gab es um die 60. Minute: Erst scheiterte Philipp Nagengast aus spitzem Winkel an SCA-Torwart Christian Enk, dann verzog Christian Kosel einen Drehschuss (61.). Adelsdorf suchte immer wieder Benes, doch zwingende Torgelegenheiten spielte der SC kaum noch heraus. Der DJK lief die Zeit davon, die Fans feuerten ihr Team inzwischen lautstark an, doch die wenigen Gelegenheiten, die sich boten, wurden leichtfertig vergeben.

Die Partie schien schon entschieden, als Kosel in der letzten Minute etwa 20 Meter vor dem Adelsdorfer Tor über den Fuß von SCA-Verteidiger Tim Lausen stolperte. Schiedsrichter Lorenz entschied auf Freistoß. DJK-Kapitän Michael Antes trat an und zirkelte den Ball mit der letzten Torgelegenheit zum Ausgleich ins Netz.

In der Verlängerung wurde diese Relegationspartie, die so verhalten begonnen hatte, edgültig zum Krimi. Florian Erlwein schoss völlig frei und mit viel Zeit knapp am Torpfosten vorbei. Sekunden später konnte Michael Weltzien gerade noch für den SCA auf der Linie klären. Doch auch Adelsdorf hatte Chancen: DJK-Torwart Nüsel klärte gegen den beim Schussversuch weggerutschten Benes. Und dann gab es, eine Minute vor Ende der Verlängerung, noch ein Wembley-Tor: Nagengast hämmerte den Ball an die Unterkante der Latte und drehte jubelnd ab. Doch der Schiedsrichter entschied nicht auf Tor. Das Drama musste im Elfmeterschießen entschieden werden - und SCA-Torhüter Christian Enk machte sich zum Aufstiegshelden. Er hielt die Elfmeter von Erlwein, Antes und am Ende von Nagengast, der nach seinem Wembley-Tor damit endgültig zum tragischen Helden des Spiels wurde. Adelsdorf steigt damit auf, Weingarts bleibt in der Kreisliga. Alexander Pfaehler

Schiedsrichter: Johannes Lorenz (Allersberg) - Zuschauer: 1.800
Tore: 1:0 Johannes Markus (47.), 1:1 Michael Antes (92.)
Elfmeterschießen: 2:1 Pascal Benes, 3:1 Daniel Brenner, 4:1 Joscha Reichold, 4:2 Jonas Haller



SV Rednitzhembach - TSV Freystadt 0:1

Der TSV Freystadt hat sich für eine starke Kreisliga-Saison belohnt: Mit einem 1:0-Sieg über den SV Rednitzhembach packte die Mannschaft auf den letzten Drücker den Aufstieg in die Bezirksliga, wo sie nun Gegner wie Seligenporten II, Pölling und Holzheim erwartet. Auf dem Platz der TSG 08 Roth übten sich beide Teams zunächst in Torabsicherung. Die rund 900 Zuschauer bekamen anfangs einen müden Sommerkick geboten. Das änderte sich nach 30 Minuten. Mario Forster hatte Rednitzhembachs Keeper Max Wiedemann schon umspielt, traf aber aus spitzem Winkel die falsche Entscheidung. Rednitzhembachs Abwehr konnte in letzter Sekunde zur Ecke klären. Die brachte dann die Freystädter Führung. Forsters flache Hereingabe ließ ein Mitspieler bewusst passieren, dahinter lauerte Innenverteidiger Matthias Sessler mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke. Auch in der Folgezeit war Rednitzhembach bei Standards anfällig. Fast hätte das in der 40. Minute wieder Sessler ausgenutzt, diesmal flutschte der Ball nicht ins, sondern neben das Tor. Und: Spätestens nach einem weiteren Angriff der Freystädter, den Kapitän Moritz Münch mit einem gefährlichen Schuss abschloss, mussten auch die Hembacher Schlachtenbummler zugeben: Die Halbzeitführung war verdient. Nach dem Wechsel versuchte der SV, in der Offensive mehr Akzente zu setzen, auch mit frischen Kräften von der Bank. Nach dem Wechsel versuchte die Mannschaft von Stefan Wüst, in der Offensive mehr Akzente zu setzen. Das gelang sporadisch, zum Beispiel durch Peter Seyss und durch Christi­an Jelitsch (56., 64.). Mit zunehmen­der Spieldauer wurde die Überlegen­heit der Hembacher immer größer, aber richtig zwingend wurden die Aktionen nicht. Freystadts Keeper Hocke, der bei hohen Bällen nicht immer den sichersten Eindruck mach­te, musste kaum einmal ernsthaft ein­greifen. Die Hembacher Bank versuchte mit frischen Kräften frischen Wind ins Geschehen zu bringen. Unter dem Strich konn­ten Laube, Fischer und Routinier Stranka, die allesamt im Laufe der zweiten Halbzeit kamen, aber keine großen Akzen­te setzen. Unter dem Strich war es zu wenig, was die Hembis gestern zeigten, um in die Bezirksliga aufsteigen zu können. Die Folge: Der SV Red­nitzhembach bleibt in der Saison 2017/18 also der Kreisliga Nord erhal­ten. Und auch dann wird es durchaus wieder Ambitionen nach oben, aber keinen großen Druck auf die Mann­schaft geben. Oder anders ausgedrückt: Alles kann, nichts muss. rog / rn

Schiedsrichter: Christian Tauscher (Burggrumbach) - Zuschauer: 1.000
Tor: 0:1 Matthias Sessler (31.)

Aufrufe: 011.6.2017, 21:31 Uhr
NN Herzo / NN Neumarkt / FuPaAutor