Wormatias U23 deklassiert Oppau

Die Oppauer, in der vergangenen Runde nur knapp dem Abstieg entgangen, kreuzten mit erheblichem Ersatz an der Alzeyer Straße auf. Dem Vernehmen nach hätten sie die Partie wegen personeller Probleme sogar am liebsten verlegt.

Statt in dieser Notsituation enger zusammenzurücken, dividierten sich die Oppauer mit zunehmender Spieldauer zusehends auseinander. Dem ersten Groll untereinander folgten kleinere Foulspiele, die schließlich in zwei Ampelkarten mündeten. Goeran Garlipp (57.) und Kapitän Christian Schmalenberger (84.) räumten vorzeitig den Platz. Die haushoch überlegenen Wormser hatten aber deutlich vorher schon die Weiche auf Sieg gestellt. Durch die „Ali-Festspiele“, wie ein Zuschauer treffend anmerkte.

Drei Tore gingen auf das Konto von Ali Aslan (40./43./56.), die anderen drei auf das von Ali Bülbül (58./63./85.). Dazwischen unterlief Christian Wolsiffer (59.) ein ausgesprochen unglückliches Eigentor zum 1:4. Beim Rettungsversuch lenkte er die scharf hereingegebene Flanke von Jacin Bensid ins eigene Tor ab. Zu seinem Trost: Wäre ihm das Missgeschick nicht unterlaufen, hätte ein direkt hinter ihm postierter Oppauer eingelocht. Und ganz unverdient war der Ehrentreffer nun auch wieder nicht. Der BSC erarbeitete sich eine Handvoll guter Möglichkeiten, was Wormatias Coach Aydin Ay nicht entging: „Das sind Situationen, an denen wir arbeiten müssen“, kommentierte er.

Beim zweiten Sieg dieser Saison verdiente sich Wormatia absehr viel Respekt. Es gehörte schon viel Moral dazu, bei knalliger Hitze und einem 4:0-Vorsprung nach 58 Minuten das Tempo unvermindert hochzuhalten. Lediglich die Torausbeute, bemerkte der nach einer guten Stunde eingewechselte A-Jugendtrainer Marco Stark, hätte erfolgreicher sein können. Dem hielt Ay entgegen, dass der „gegnerische Torhüter eine saustarke Leistung“ geboten hat: „Sieben, acht Treffer vereitelte er wenigstens – und das nicht gegen irgendwen, sondern Ali Aslan, einen der stärksten Torjäger der Liga“. Auch Ali Bülbül und der laufstarke Takeru Hiyama scheiterten mehrfach an dem Mann, der in den ersten zwei Punktspielen nur auf der Bank saß.

Personell war Wormatias U23 wieder einmal nicht auf Roten gebettet. Um die Stammelf ein wenig zu entlasten, reaktivierte Ay sogar Stark. Für den war das Engagement eine Selbstverständlichkeit: „Wenn wir ein Verein sind, dann müssen wir uns gegenseitig aushelfen“, sagte der 35-Jährige.

Wormatia Worms II: E. Aslan (82. Hoch) – Beck, Horvarth, Bullinger, Wolsiffer – Böcher (61. Bach), Schneider – Hiyama, Bülbül, Fragomeli (68. Stark) – A. Aslan.