2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Geben die Richtung vor: Mario Cuc und Alexander Nazarov (sitzend).
Geben die Richtung vor: Mario Cuc und Alexander Nazarov (sitzend).

Mit Respekt auf die Gewinnerseite

Alexander Nazarov und Mario Cuc formen bei Wormatia ihre erste Aufsteigermannschaft

Worms. Ein paar Bälle, dazu vier Mini-Tore, auch Trainingsshirts in mehreren Farben. Drei besonders Eifrige aus dem Talentschuppen von Wormatia Worms haben all das mitgebracht. Natürlich nicht einfach so. Ein Plan steckt schon dahinter. Und dieser stammt von Mario Cuc und Alexander Nazarov. Beide haben als Trainerduo zur neuen Saison die A-Junioren des VfR übernommen. Und begonnen hat jetzt auf dem Nebenplatz der EWR-Arena die Vorbereitung auf die neue Runde in der Regionalliga.

Das Trainerduo selbst kommt kurze Zeit später. Die Taktiktafel trägt Alexander Nazarov. Mit einer klaren Rollenverteilung hat das aber nichts zu tun. Nazarov sagt: „Jeder hat seine Aufgaben.“ Dies irgendwie gleichwertig. Ein Konflikt ist für ihn da nicht denkbar. „Wir verstehen uns gut“, betont er – und erzählt von seinem Werdegang. Immer wieder haben sich die Wege des Duos da gekreuzt. „Wir haben schon zusammen in der Südwestauswahl gespielt“, erinnert sich der heute 32-Jährige gerne zurück. Bei Wormatia feierten sie vor neun Jahren gemeinsam den Aufstieg in die Regionalliga. Später ging‘s als Fahrgemeinschaft über den Rhein, wo Außenverteidiger Cuc und Flügelflitzer Nazarov gemeinsam für Viktoria Aschaffenburg spielten.

Zurück in Worms führte beide der Weg noch mal zur TSG Pfeddersheim. Und dann eben auch wieder zu Wormatia. „Das ist perfekt“, findet Alexander Nazarov – und meint damit nicht nur die räumliche Nähe zur in Pfeddersheim beheimateten Familie. Er meint auch die Entwicklung der Infrastruktur. „Ich habe hier schon in der Jugend gespielt, da gab es zwei Hartplätze.“ Geworden sind daraus zwei Kunstrasenfelder. Und auf einem der beiden läuft Mario Cuc jetzt die Runde seiner Spieler ab. Ein Handschlag muss sein. „Und in die Augen schauen“, sagt der 33-Jährige. Das ist es, was er vermitteln möchte.

Respekt, Pünktlichkeit. Mario Cuc weiß, dass es nicht jeder seiner Schützlinge in die erste Mannschaft schaffen wird. Gar der Profibereich ist noch weiter weg. „Wir möchten den Jungs aber etwas fürs Leben mitgeben, das ihnen auch da hilfreich ist“, umschreibt er die Idee, die er mit Alexander Nazarov verfolgt. Immer mehr ist er in den vergangenen Jahren reingerutscht in diesen Trainerjob. Und er hat schnell gespürt, „dass man Einfluss haben kann auf junge Menschen“. Positiven Einfluss. Und ebenso wichtig: „Es kommt auch etwas zurück.“

So war es schon vergangene Saison. Erstmals gemeinsam haben Mario Cuc und Alexander Nazarov da eine Mannschaft betreut. Die C-Junioren bei Wormatia. Zurück kam aber nicht nur ein gutes Gefühl, am Ende stand der Aufstieg in die Regionalliga. Als Ziel ausgegeben war das nicht. Zumindest nicht direkt. Wieder geht es um Werte. „Es geht darum, dass man immer auf der Gewinnerseite stehen möchte“, nennt Mario Cuc seine Intention. Die Ergebnisse kämen dann automatisch. Naja, eine gute Mannschaft gehört schon dazu. Aber auch eine solche hatten beide ja beisammen. Und weil er bei seinen Schützlingen „eine gute Entwicklung gesehen“ hatte, wäre Alexander Nazarov mit dieser schon zufrieden gewesen: „Die Spieler haben einen Schritt gemacht.“ Es war einer nach vorne. Geführt hat er aber eben sogar nach oben.

Für das Trainerduo gilt das genauso, kam mit dem Aufstieg der C-Junioren doch auch die Berufung durch den Verein für den Trainerposten bei der A-Jugend. „Sie haben in dieser Konstellation hervorragende Arbeit gemacht“, betont Andreas Hahn. Der Wormatia-Vorstand, der sich federführend um den Jugendbereich kümmert, schmunzelt, gesteht: „Wir haben beide genau beobachtet.“ Den Verantwortlichen dämmerte früh, dass Marco Stark zur U 23 wechseln könnte und ein Trainer für die A-Junioren her müsste. Die spielten ja bereits in der Regionalliga, ein Coach mit B-Schein Elite ist hier gefordert. Diesen hat Alexander Nazarov in der Tasche. Mario Cuc wird in angehen. Und weil das Duo mit seiner „sehr akribischen Arbeit“ überzeugte, lag die Berufung nahe. Andreas Hahn: „Wir wollten Trainer, die gute Arbeit machen und sich mit dem Verein identifizieren.“ Er hat sie gefunden.

Ihren neuen Job bei den A-Junioren angetreten haben beide „mit einem guten Bauchgefühl“, wie Alexander Nazarov unterstreicht. „Wir wollen weiter erfolgreich spielen“, sagt er – und ist überzeugt, dass dies gelingen wird. „Ich möchte“, hat Mario Cuc den Jungs gesagt, „dass ihr ins Training kommt und Action macht“. Ziele? „Ich möchte, dass ihr so wenig Zweikämpfe wie möglich verliert“, nennt er einen Aspekt. Oder kurz: Immer ans Limit sollen seine Jungs gehen. Und wenn, das knüpft Nazarov an, dann noch der eine oder andere Spieler für die erste Mannschaft hängen bleibt, haben beide als Trainer vieles richtig gemacht.

Bei den eigenen Zielen möchten sie diesen Aspekt nicht übersehen. Wichtig ist ihnen da der direkte Draht zur Regionalliga-Truppe. Und gegeben ist dieser nicht nur dadurch, dass Mario Cuc auch im Trainerstab rund um Steven Jones mitmischt. Es geht auch in die andere Richtung. Für die nächsten Tage hat sich der Chefcoach mit seinem Stab bei den A-Junioren angekündigt. Und vielleicht wird er ja alle abklatschen. In die Augen schauen.



Alexander Nazarov

Der 32-Jährige ist geboren in Kasachstan, von wo es seine Familie nach Deutschland zog- Eine Heimat gefunden hat der ehemalige Mittelfeldspieler in Pfeddersheim.

Nach einigen Jahren in der Jugend sowie der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern kam Nazarov im Sommer 2007 zu Wormatia Worms. Mit dem VfR schaffte er den ersehnten Aufstieg in die Regionalliga.

Seine weitere Stationen waren Viktoria Aschaffenburg, SVN Zweibrücken und die TSG Pfeddersheim. Hier musste er 2014 seine Laufbahn nach knapp 200 Spielen in Regional- und Oberliga verletzungsbedingt beenden.

Mario Cuc

Der 33-Jährige stammt aus Rumänien und begann seine Fußball-Laufbahn im Nachwuchs von Ostova Osthofen sowie bei der TuS Neuhausen-

Im Sommer 2004 kam der Außenverteidiger zu Wormatia Worms, wo er zwei Mal den Südwestpokal gewann und 2008 den Aufstieg in die Regionalliga feierte.

Auf ein Jahr bei Viktoria Aschaffenburg folgte eine weitere Saison bei Wormatia, ehe er seine Laufbahn nach den Stationen Arminia Ludwigshafen und TSG Pfeddersheim nach mehr als 200 Spielen in Regional- und Oberliga bei Wormatia Worms II im vergangenen Jahr ausklingen ließ.

Aufrufe: 026.6.2017, 12:00 Uhr
Carsten SchröderAutor