Endlich: Müller staubt ab

In Bürstadt musste Emmerlings Crew freilich erst einmal einen Rückstand verdauen. Nicht schön, wenn bei einem solchen Test, bei dem bis auf den angeschlagenen Erdal Celik die erste Defensivformation aufgeboten ist, nach einem Eckball am langen Pfosten einer „völlig blank steht“, wie es Steven Jones von der Sportlichen Leitung der Wormaten beschrieb. Einer von den zahlreichen Bürstädter Zugängen, die den Gruppenliga-Meister in der Verbandsliga verstärken sollen, schob die Kugel dort ungehindert ein. Der VfR-Stadionsprecher verkündete gerne den Torschützen Andreas Lerchl. Da war eine Viertelstunde vor der spärlichen Zuschauerkulisse gekickt.
Die der Wormatia nahestehenden Beobachter mussten aber auf die Wende nicht lange warten. Nur zehn Minuten später gab es den Ausgleich. Ein schöner Angriff über links, Markus Hofmeiers Schuss wird abgeblockt und endlich (!) darf man es das erste Mal schreiben: Müller staubt für die Wormatia ab (auch wenn es halt der Markus ist). Und weil es gerade so schön lief, machte es dem Neuen vom SV Babelsberg wiederum zehn Minuten später Alper Akcam nach. Diesmal hatten die Wormaten einen Eckball getreten. Kevin Wölk legte zurück, Carsten Sträßer drosch drauf und den Abpraller knallte Akcam rein. „Ein schöner Hammer“, strahlte Jones.

Somit war die Richtung für den zweiten Sieg im bislang fünften Vorbereitungsspiel der Wormatia vorgegeben. Doch so einfach ließ sich die gegnerische Truppe um die Ex-Wormaten Rico Renner und Thomas Süß auch nicht aus den Angeln heben. Zwar blieb der Gast am Drücker und hatte auch zwei gute Kopfballchancen durch Müller nach Flanken von Raschid El Hammouchi und Kevin Wölk, aber treffen tat dann erneut Akcam (57.) nach Benjamin Himmels Flanke und Müllers Kopfballverlängerung. Danach begann das große Durchwechseln, bei dem auch erneut Gastspieler Patrick Wolf (in der Innenverteidigung) und Testspieler Kevin-Okyere Weidlich (zuletzt TSG Neustrelitz) ran durften. Der 23-jährige Weidlich, der auch über einen ghanaischen Pass verfügt, ist in Hamburg geboren und derzeit ohne Verein. Einer für die Außenbahn? Jones: „Das schauen wir uns mal in Ruhe an.“

Abele sieht Rot

Blieb das 4:1 durch Eugen Gopkos Solo (81.) und eine Rote Karte für Marcel Abele fünf Minuten zuvor, als es nach einem Zweikampf im Mittelfeld ein Gerangel gegeben hatte, wobei der „Rangel-Gegner“ Gelb-Rot sah. „Nichts Schlimmes. Da hätte der Schiri auch lockerer bleiben können“, meinte Jones.

VfR Wormatia Worms: Adolf (70. Menz) – El Hammouchi (70. Vali), Rösner (60. Wolf), Steil, Himmel (67. Weisenborn) – Sträßer (65. Abele) – Hofmeier (67. Weidlich), Akcam (65. Kaminski), Wölk, Zinram (65. Gopko) – Müller (65. Feucht).