2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ein ständiger Unruheherd: Steinbachs Sargis Adamyan lässt den Wormaten Patrick Auracher ins Leere laufen.	Foto: Nick Fingerhut
Ein ständiger Unruheherd: Steinbachs Sargis Adamyan lässt den Wormaten Patrick Auracher ins Leere laufen. Foto: Nick Fingerhut

Emerllahus Einstand nach Maß

Junger Wormate krönt beim 1:1 in Steinbach Startelf-Debüt mit schönem Treffer

HAIGER. Wormatia Worms muss sich mit dem offiziellen Klassenerhalt in der Regionalliga noch etwas gedulden: Das 1:1 (0:0) gestern beim TSV Steinbach reichte trotz guter Leistung nicht ganz – wegen eines späten Patzers.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Wormatia-Coach Steven Jones, „vor allem auf die Jungen.“ Drei von denen, die sonst eher im zweiten Glied stehen, liefen gestern in der Anfangsformation auf: Allen voran der einst als Nummer eins geholte Steve Kroll. „Wir haben gesagt, dass zum Saisonende alle Torhüter noch mal Spielpraxis in der Regionalliga bekommen“, sagte Jones und ergänzte, naturgemäß vor allem in Richtung Mario Miltner: „Super, dass das alle mitgehen – das zeigt, was für ein Geist in der Mannschaft steckt; da gibt es keinen Neid.“ Vor Kroll spielten Arian Emerllahu, der – erstmals in der Stammformation – links den grippekranken Alan Stulin ersetzte, und Sebastian Schmitt, der auf der rechten Außenbahn beeindruckte.

Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, hatten auch im Gleichklang die ersten Chancen: Die Schüsse Sandro Loechelts (19.) und Sargis Adamyans (21.) strichen knapp vorbei. Als Emerllahu, der anfangs ein paar Eingewöhnungsschwierigkeiten hatte, Maurice Müller laufen ließ, köpfte Sascha Marquet dessen Flanke nur Zentimeter daneben (27.) – im Gegenzug drosch Sebastian Schmitt aus 22 Metern das Leder an den Außenpfosten (30.). Als der TSV sich ein Übergewicht erarbeitet hatte, hämmerte Adamyan den Ball aus spitzem Winkel an die Innenseite des Gebälks (42.). „Die erste Halbzeit war ausgeglichen“, konstatierte Jones, „in der zweiten habe ich uns klar vorne gesehen“.

Wormatia kam aktiver aus der Kabine, Schmitt gab einen ersten Warnschuss ab (47.), ehe sich Emerllahu zehn Minuten später nach vorne wagte, mit Florian Treske Doppelpass spielte – und per Vollspan-Aufsetzer zum 0:1 ins Eck vollendete (57.). „Ein unbeschreibliches Gefühl, es gibt nichts geileres“, so Emerllahu, der nun „meine Stärken ausspielen will“, zu denen er vor allem „Schnelligkeit“ zählte.

Wormatia, nun klar spielbestimmend, blieb schießfreudig: Loechelt traf kurz darauf den Pfosten (64.). Wenn Steinbach nun in den Strafraum eindrang, blieben sie harmlos (Marquet/71., Müller/80.). Gegenüber wurde Loechelts Solo von dem einen Schritt schnelleren Keeper Julian Bibleka gestoppt. Das rächte sich: Nach einem Fehler Johannes Ludmanns startete Adamyan durch, legte quer auf Patrick Dulleck – und brauchte nur noch zum Ausgleich einzuschieben (84.). „Den nehm ich auf meine Kappe, ich treff den Ball nicht“, bekannte Ludmann freimütig. Wormatia-Keeper Steve Kroll parierte, als die Gastgeber Morgenluft witterten, dann auch gleich noch mal gegen den Ex-Karlsruher (88.). Am Ende waren zwar fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt – die aber vor allem für Rudelbildungen draufgingen – mit der Konsequenz einer Ampelkarte für Adamyan.

„Mindestens eine Rote Karte für Steinbach zu wenig“, hatte Jones in dem „viel zu hektischen Spiel“ gesehen – Kollege Matthias Mink stimmte nur dem letzten Punkt zu und betonte stattdessen, die Begegnung „komplett anders“ gesehen zu haben: „Worms hat nichts für das Spiel getan, wir besaßen viel mehr Ballbesitzzeiten.“



Aufrufe: 029.4.2017, 15:00 Uhr
Christian SchreiderAutor