2024-05-10T08:19:16.237Z

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Aktuell nicht frei von Personalsorgen: Die Wormatia aus Worms (in rot, hier im Spiel gegen Mainz 05 II) .Archivbild: Dinger
Aktuell nicht frei von Personalsorgen: Die Wormatia aus Worms (in rot, hier im Spiel gegen Mainz 05 II) .Archivbild: Dinger

Ein Ende ist noch nicht in Sicht

WORMATIA Auch drei Wochen nach dem Saisonstart sind noch einige Planstellen offen

Worms. Bekanntlich kann man ein Glas als halb voll oder halb leer betrachten. Je nach Standpunkt. Ähnlich verhält es sich mit der Personalsituation beim Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms. Wer die positive Sichtweise bevorzugt, weist darauf hin, dass Eugen Gopko und Marco Metzger nach inzwischen (fast) komplett überstandenen Verletzungen wieder auf dem Weg ins Mannschaftstraining sind und dass beim nächsten Regionalligaspiel am kommenden Dienstag gegen den FC Astoria Walldorf Jonathan Zinram nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder im Kader stehen wird. Die Zeit, in der die Mehrzahl der Bankdrücker im Kader von Trainer Steven Jones eigentlich Stammkräfte in der Landesliga sind, sollten also gezählt sein.

Der notorische Pessimist allerdings schaut auf einen weiterhin nicht kompletten Kader, oder sieht mit Sorge auf den Stürmer-Routinier Giuseppe Burgio, der sich wegen seiner Schleimbeutelentzündung im Knie Ende des Monats einem operativen Eingriff unterziehen muss. Zwar kann er dann, wenn die Wunde vernarbt ist, relativ zügig wieder seinen Körper voll belasten, doch die fehlende Vorbereitung wird dazu beitragen, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis der Neuzugang vom TSV Steinbach seine Qualitäten voll einbringen kann.

Steven Jones liegt mit seiner Sicht der Dinge zwischen den beiden Polen. „Wenn du im Dezember mit der Kaderplanung begonnen hast, willst du irgendwann auch mal zum Ende kommen“, wünscht sich der Coach, dass er jetzt bald die noch benötigten zwei Spieler für die Zentrale bekommt. „Auf diesen Positionen haben wir definitiv noch Bedarf.“

Andererseits sieht er die Sachzwänge, denen sich der Sportliche Leiter Marcel Gebhardt zu beugen hat. Denn etwaige Neue müssen Qualität haben und finanzierbar sein. Ein Dilemma: Mit Fatih Köksal und Sandro Loechelt haben zwei junge Spieler den Verein verlassen, die als Jugendliche ihren ersten Regionalliga-Vertrag unterzeichnet hatten und für die Wormatia ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis darstellten. „Sie sind zu den Konditionen einfach nicht zu ersetzen“, weiß Jones. Entweder muss Gebhardt für einen Spieler vergleichbarer Qualität also mehr berappen, oder aber man vertraut wieder auf junge Kräfte, die eher finanzierbar sind, aber sicher noch ihre Zeit brauchen.

So oder so, langsam muss die Personalplanung abgeschlossen werden. Zum einen endet die Transferperiode zum Ende des Monats, zum andern müssen die Wormaten sehen, dass sie nicht gleich in der Anfangsphase der Saison in ein negatives Fahrwasser kommen. „Auch bei Spielern, die wir jetzt relativ schnell dazubekommen, wird es dauern, bis sie sich voll integriert haben. Egal wen wir verpflichten, es ist immer auch ein Prozess, bis er uns wirklich weiterhelfen kann“, gibt Jones zu bedenken. Bis September, so sein Ziel, will Jones seine Mannschaft im Vollbesitz ihrer Kräfte sehen, „sonst wird es schwer. Diese Liga ist gnadenlos.“

Was diese Sichtweise angeht, ist Marcel Gebhardt ganz bei seinem Coach. Eine verbindliche Zusage, wann der Kader denn nun wirklich komplett ist, lässt er sich allerdings nicht entlocken. „In den letzten beiden Wochen der Transferphase ist immer noch mal Bewegung drin. Da versuchen Teams mit breitem Kader, noch den ein oder anderen Spieler abzugeben“, sagt der Sportliche Leiter der Wormatia, der aber genauso wenig ausschließen will, dass sich die Wormser danach noch einen arbeitslosen Spieler holen. „Er muss uns weiterbringen und er muss bezahlbar sein“, wiederholt Gebhardt fast gebetsmühlenartig. Bis zu drei Spieler könnte er sich noch im Team vorstellen. Besonders im zentralen Mittelfeld sieht er wie sein Trainer einen dringenden Handlungsbedarf.

Grund zur Sorge, der Kader in seiner jetzigen Zusammenstellung sei nicht konkurrenzfähig, hat Gebhardt allerdings nicht. „Wir sprechen hier von maximal drei Spielern, die uns noch fehlen“, macht er deutlich. Und wenn diese Plätze zunächst einmal durch Spieler aus der Landesliga eingenommen würden, entspreche das ja auch dem von der Wormatia betriebenen Jugendkonzept. „Dafür investieren wir nicht unerhebliche Summen in unsere Jugendarbeit.“



Aufrufe: 017.8.2017, 13:00 Uhr
Carsten DietelAutor