2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinstreue

"Keiner hatte uns auf dem Zettel"

Allrounder Pierre Sponsel vom VfR denkt auch nach 23 Jahren nicht an einen Wechsel +++ Nach aktiver Karriere Tätigkeit in der Jugendarbeit vorstellbar

WIESBADEN. Seitdem er sechs Jahre alt ist, spielt Pierre Sponsel für den VfR Wiesbaden. Ein Fall von "gesucht und gefunden" könnte man sagen. Denn auch 23 Jahre später spielt Sponsel noch beim VfR und denkt nicht daran, den Verein zu verlassen.

Zum Fußball kam Pierre Sponsel durch seinen Onkel, auf der Suche nach seinem ersten Verein ist er beim VfR Wiesbaden gelandet. In 23 Jahren Vereinszugehörigkeit hat er den VfR schätzen und lieben gelernt. "Der Verein ist wie eine große Familie. Trotz vielen Kommen und Gehen hat er seine tolle Atmosphäre behalten. Das erkennt man auch daran, dass viele Ehemalige immer wieder gerne zurück zum VfR kommen." Auch deshalb war für ihn ein Vereinswechsel eigentlich nie ein Thema. "In meiner Jugendzeit gabs mal Angebote von anderen Vereinen, die ich aber abgelehnt hatte. Später hatte ich mal kurz über einen Wechsel nachgedacht, weil mein bester Freund gegangen ist, habe das aber dann doch verworfen."


Der 29-Jährige hat mit dem Aufstieg in der Saison 2006/2007 von der Kreisliga A in die Kreisoberliga auch sportlichen Erfolg mit dem VfR feiern können. "Der Aufstieg kam für uns wirklich sehr überraschend. Keiner hatte uns in der Saison auf dem Zettel. Ganz im Gegenteil: Wir wurden als Abstiegskandidat gehandelt." Sponsel ist dabei für seinen Trainer Ali Almousati eine zuverlässige Größe. "Von der Innenverteidigung über Außenverteidiger und rechtes und linkes Mittelfeld habe ich schon alles gespielt. Manchmal weiß mein Trainer gar nicht, wo er mich aufstellen soll", scherzt Sponsel. Von Verletzungen blieb er in seinen 23 Jahren VfR Wiesbaden aber nicht verschont. "Vor ca. fünf Jahren habe ich mir einen Schienbeinbruch zugezogen und bin sechs Monate ausgefallen. Das war meine mit Abstand bisher schlimmste Verletzung." Neben seiner Rolle als Spieler hat Pierre Sponsel auch schon dem Platzwart ausgeholfen. "Ich bin ein Typ, der sehr gerne draußen an der frischen Luft ist." Da überrascht es auch nicht, dass er abseits des Fußballplatzes von Beruf Friedhofsgärtner ist.


Durch seine langeZugehörigkeit hat er die Entwicklungen des VfR Wiesbaden hautnah miterlebt. "Die Strukturen haben sich deutlich verbessert. Vor allem das Niveau der Jugendarbeit ist mit meiner Jugendzeit nicht vergleichbar. Heute haben wir beim VfR fast nicht genug Trainer für die Anzahl der Kinder." Nach seiner aktiven Zeit könnte er sich auch eine Tätigkeit im Jugendbereich vorstellen. "Vorher", sagt er, "will ich aber sicher noch zwei Jahre aktiv spielen. Danach denke ich von Tag zu Tag."

Aufrufe: 03.2.2015, 05:00 Uhr
Dominik DittmarAutor