2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
– Foto: Christian Creon

Neue Pläne für die Bresserberg-Tribüne

Die Stadt Kleve überlegt jetzt, Kabinen in der Tribüne zu errichten. Dort könnten auch die Kämpferherzen mit ihrem Talentförderzentrum im Frauenfußball einziehen. Ein Förderantrag für das Projekt wurde beim Bund bereits gestellt.

Die Sicherung der Tribüne am Bresserberg ist eine unendliche Geschichte. Gut möglich, dass jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Kleves Kämmerer Willibrord Haas teilte am Montag am Ende der Sitzung des Sportausschusses jedenfalls mit, dass es Pläne gibt, in der Tribüne Kabinen zu errichten, in der unter anderem die Kämpferherzen einziehen könnten.

Das vom VfR Warbeyen und dem 1. FC Kleve gebildete Talentförderzentrum im Frauen- und Mädchenfußball wünscht sich bekanntlich eine neue Anlage, um seine erfolgreiche Arbeit unter professionelleren Bedingungen fortsetzen zu können.

350.000 Euro stehen im Haushalt derzeit bereit, um die Tribüne zu sichern, was in diesem Winter endlich geschehen sollte. Die Pläne könnten bald Makulatur sein, wenn es zur 2,5 Millionen Euro schweren großen Lösung am Bresserberg kommen sollte. Dafür sei, so Bürgermeister Wolfgang Gebing, auch bereits ein Förderantrag über 1,1 Millionen Euro beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gestellt worden. Dann würde die Tribüne instand gesetzt und mit Kabinen versehen. Dort könnte auch Platz für die Kämpferherzen sein, deren erste Mannschaft ihre Heimspiele in der Frauen-Regionalliga ohnehin schon in der Getec-Arena bestreitet. Zudem soll die Laufbahn im Gustav-Hoffmann-Stadion einen Kunststoffbelag erhalten, was länger geplant ist und auch unabhängig von den neuen Plänen geschehen soll.

Mit den Vereinen VfR Warbeyen und 1. FC Kleve ist in der Sache noch nicht gesprochen worden. VfR-Vorsitzender Christian Nitsch sagte dies im Sportauschuss, dessen Mitglied der SPD-Fraktionschef ist. Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve, teilte am Dienstag auf Anfrage mit, dass es noch keine Gespräche zwischen Verwaltung und Verein zu diesem Thema gegeben habe. Sven Rickes, Sportlicher Leiter der Kämpferherzen, bestätigte, dass Willibrord Haas bei ihm nachgefragt habe, welche Räumlichkeiten denn benötigt würden, damit das Talentförderzentrum optimale Bedingungen habe. „Ich freue mich, dass die Stadt Kleve daran interessiert ist, uns dabei zu helfen, unsere Pläne umzusetzen“, sagte Rickes.

Nicht zuletzt wegen der von den Kämpferherzen gewünschten neuen Anlage hatte die Stadt veranlasst, dass der 2011 von der Deutschen Sporthochschule Köln erstellte Sportentwicklungsplan noch einmal überprüft wurde. Die Ergebnisse präsentierte Dr. Holger Fuhrmann am Montag im Ausschuss. Er bezeichnete die Kämpferherzen als „ein Super-Projekt, von dem man aber nicht sagen kann, wie es sich entwickelt“.

Sein Vorschlag lautete, den derzeitgen VfR-Sportplatz vorerst zu erhalten, die Kämpferherzen aber ins Sportzentrum Unterstadt zu integrieren, das auf der jetzigen Anlage des BV DJK Kellen entstehen wird. Dort sei es seiner Meinung auch möglich, die ehrgeizigen Pläne umzusetzen. Denn es gäbe Zweitliga-Teams im Frauenfußball, die schlechtere Bedingungen hätten. Wenn man ein Leistungszentrum wolle, müsse man einen entsprechenden Bereich bauen. „Die Frage ist, ob sie einen Porsche haben wollen oder mit einem Golf von A nach B fahren wollen“, sagte Fuhrmann.

Er stellte im Sportausschuss auch neue Ideen für das Sportzentrum Düffel und den Tennissport vor. Er hält es ebenso wie die Politik für schwierig, einen zentralen Ort für die Vereine DJK Kleve, Vorwärts Schenkenschanz-Düffelward, SV Nordwacht Keeken, SV Donsbrüggen und SV Rindern, die das Sportzentrum Düffel bilden sollen, zu finden. Fuhrmann schlug für die DJK Kleve, den SV Donsbrüggen und den SV Rindern vor, die Anlage in Rindern, wo es auch einen Kunstrasen gibt, stärker gemeinsam zu nutzen. In Keeken solle über den Bau eines Kunstrasen-Kleinspielfeldes für das Training nachgedacht werden. Perspektivisch würde er den Standort in Schenkenschanz in Frage stellen.

Beim Thema Tennis begrüßte Fuhrmann die Pläne, dass Rot-Weiß Kleve, der 1. FC Kleve und der VfL Merkur Kleve über eine Kooperation nachdenken. Er schlug vor, die Plätze von Rot-Weiß zu optimieren und dann gemeinsam zu nutzen. Kämmerer Haas teilte mit, dass die Eigentümer der Anlage des TC Rot-Weiß dem Verein angeboten haben, den Pachtvertrag langfristig zu verlängern. Bislang sei der Vertrag nur jeweils über ein Jahr gelaufen.

Aufrufe: 019.11.2020, 12:00 Uhr
RP / Joachim SchwenkAutor