2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sie sollen es nun beim VfR Neumünster richten: Der frühere Jugendnationalspieler Abdul Yilmaz (links) und Emmanuel Amoako. Dieses Duo trainiert aktuell auch die Landesliga-A-Junioren der Rasensportler und führte die Reserve der Lila-Weißen am Ende der Saison 2015/16 in die Verbandsliga. Foto: Sell
Sie sollen es nun beim VfR Neumünster richten: Der frühere Jugendnationalspieler Abdul Yilmaz (links) und Emmanuel Amoako. Dieses Duo trainiert aktuell auch die Landesliga-A-Junioren der Rasensportler und führte die Reserve der Lila-Weißen am Ende der Saison 2015/16 in die Verbandsliga. Foto: Sell

VfR Neumünster will am Donnerstag einen Neustart wagen

Bei Rasensport geht es turbulent weiter

Im Umfeld bleibt es turbulent, auf sportlichem Sektor zeichnen sich erste zarte Hoffnungsschimmer ab, was die zukünftige Leitung angeht. Bei dem von der Insolvenz bedrohten Traditionsclub VfR Neumünster ist jedenfalls mächtig was los.

Offiziell wurde am vergangenen Freitag, dass die A-Jugendtrainer Emmanuel Amoako und Abdul Yilmaz als Gespann den bisherigen Chefcoach des Oberligateams, Sven Boy, ablösen. Letzterer lässt sich anwaltlich beraten, was seine Beurlaubung betrifft.

„Im Verein hat es in den vergangenen Tagen eine Entwicklung gegeben, für die wir nichts können. Wir füllen mal wieder eine klaffende Lücke aus, so wie damals bei der U23“, erinnerte sich derweil Amoako an das Jahr 2014, in dem er mit Yilmaz die Reserve übernahm und diese von der Kreisliga in die neue Verbandsliga West führte. Nur knapp wurde dabei im vergangenen Sommer der Einzug in die Landesliga verpasst. „Wir werden versuchen, den Verein zu retten und ihn so am Leben zu erhalten“, erklärte Amoako.

Mit welchen Spielern das in der sportlich durchaus anspruchsvollen Oberliga geschehen soll, sei völlig offen. „Wir befinden uns in zahlreichen Gesprächen, noch ist nichts fix. Fakt ist aber, dass wir es schaffen werden, einen Kader auf die Beine zu stellen. Denn wir wollen die Saison sportlich zu Ende bringen“, versprach der 29-Jährige, der wie der ein Jahr ältere Yilmaz sogar selbst noch einmal die Schuhe schnüren könnte.

Beide sind ehemalige Ligaspieler, Yilmaz bringt es sogar auf 16 Einsätze für deutsche Jugendnationalmannschaften. Der 30-Jährige führte den VfR 2012 als Kapitän in die Regionalliga, feierte ein Jahr später mit Rasensport den Landespokalsieg und damit verbunden den Einzug in den DFB-Pokal. Dass das Duo parallel die in der Landesliga angesiedelte A-Jugend trainiert, ist für Amoako „kein Problem, sondern eine Herausforderung“.

Die Vorbereitung auf die Restrunde beginnt nicht, wie ursprünglich von Boy geplant, am kommenden Dienstag, sondern erst zwei Tage später am 1. Februar um 18.30 Uhr – eine Einheit, die durchaus eine größere Zahl von Schaulustigen anlocken könnte. Die bekannten Gefolgsleute im Umfeld von Amoako und Yilmaz, wie Uwe Dencker und Torsten Peetz, werden den Weg ins Ligateam mitgehen. Den leidgeprüften Fans der „Veilchen“ schrieb Amoako warme Sätze ins Gebetbuch: „Alle Lila-Weißen müssen eng zusammenrücken. Yilmaz und ich wären die Letzten, die vom Hof gehen würden.“

Jenen Hof haben mittlerweile weitere Kicker nach Rezan Acer (TSV Schilksee) verlassen. So werden neben Philipp Lorenzen auch Paul Falk und Paulinus Igbokwe beim Nachbarn Polizei-SV Union anheuern – die Grün-Weißen kommen auf nun sieben (!) Winter-Neuzugänge. Angreifer Laurynas Kulikas wechselt zu Holstein Kiel II, Fyn Claasen und Ugur Dagli werden mit dem SV Eichede in Verbindung gebracht, Lukas Lindner prangt beim SC Weiche 08 und TSV Bordesholm auf dem Zettel. „Wir stehen am Ende der Nahrungskette“, sagte der traurige Lindner, der weiterhin nicht weiß, ob ihm der VfR eine Freigabe für einen anderen Club erteilen wird oder nicht.

Zerschlagen hat sich der fast schon sichere Transfer von Beytullah Bilgen zu Anker Wismar. Der 28-Jährige soll mittlerweile auf Vertragserfüllung beim VfR bestehen, ebenso wie der beim Hamburger Oberligameister TuS Dassendorf gehandelte André Ladendorf. Ihab Hathat und Marco Heskamp dagegen sind bei Eutin 08 praktisch schon gelandet – ebenso wie Yilmaz Caglar bei Strand 08. Definitiv fix ist der Wechsel von Maximilian von Randow zu Inter Türkspor Kiel, während Marvin Baese und Franck Momo mit dem Heider SV flirten. Busch tendiert zum TuS Hartenholm, noch offen ist die Zukunft von Teyi Lawson-Body und Christopher Newe.

Den Spielern ist besonders sauer aufgestoßen, dass sie 450 Euro selbst hinlegen müssen, um vom VfR die Freigabe für einen neuen Verein zu bekommen. Alternativ könnte natürlich auch der aufnehmende Club dafür aufkommen. Dabei handelt es sich um die Kosten für die Vertragsauflösung pro Mann. Des Weiteren sollen die Neumünsteraner Kicker auf zwei Monatsgehälter verzichten (Dezember und Januar). Ursprünglich hatte der 2. Vorsitzende Gerd Grümmer den Kickern versprochen, ihnen keine Steine in den Weg legen zu wollen.
Aufrufe: 029.1.2018, 07:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor