2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
Das hätte das 2:0 für den VfR ganz einfach sein müssen: Frei vor dem leeren Tor schiebt Neumünsters Ihab Hathat (rechts) in der 83. Minute die Kugel vorbei. Die Abwehraktion des herangrätschenden Jark Decker hatte sich gelohnt. Foto:Schmuck
Das hätte das 2:0 für den VfR ganz einfach sein müssen: Frei vor dem leeren Tor schiebt Neumünsters Ihab Hathat (rechts) in der 83. Minute die Kugel vorbei. Die Abwehraktion des herangrätschenden Jark Decker hatte sich gelohnt. Foto:Schmuck

VfR Neumünster und Heider SV trennen sich unentschieden

Wieder nur ein Remis: VfR tritt auf der Stelle

Wer sich am Sonnabend nur die letzten 20 Minuten des Oberligaspiels zwischen dem VfR und dem Heider SV angeschaut hat, der hat alles gesehen – inklusive der beiden Treffer, die vor gerade einmal 211 Zuschauern (eine erbärmliche Kulisse für ein Traditionsduell) zu einem leistungsgerechten 1:1 (0:0) führten. Abgesehen von einer Chance für Heides Hannes Krey, der Christopher Newe (bekam den Vorzug vor Yilmaz Caglar) eine Glanztat abverlangte (4.), neutralisierten sich beide Teams und boten 70 Minuten lang Fußball zum Abgewöhnen.

Munterer wurde es erst, nachdem Paul Falk per abgefälschtem 20-Meter-Schuss das Gästegehäuse knapp verfehlte (71.). Beytullah Bilgen scheiterte vier Minuten später per Seitfallzieher an Keeper Tobias Ernecke, ehe Bilgen mit einem wuchtigen Kopfball aus einer Rückwärtsbewegung heraus dann doch das 1:0 gelang (80.).

Ihab Hathat verpasste vor dem leeren Tor das sichere 2:0 (83.), nachdem Ernecke einen scharfen Schuss des eingewechselten Ugur Dagli abgewehrt hatte, was sich rächen sollte. Die gleichwertigen Gäste kamen durch Leif Hahn zum Ausgleich (88.), zuvor hatte Yannic Peters nach einem Solo einen HSV-Treffer noch verfehlt – es wäre das 0:1 gewesen (76.).„Was ist bloß mit dem VfR los?“, fragten sich die Anhänger der Einheimischen nach der Punkteteilung.

Denn mit dem 1:1 haben die Neumünsteraner ihren schwachen Lauf ausgebaut: In den vergangenen sechs Spielen gab es nur einen Sieg. In diesem Zeitraum holte die Boy-Elf vier Remis, mit denen Lila-Weiß auf der Stelle tritt. Die nach einem starken Saisonstart sicher geglaubte Teilnahme am lukrativen Hallenmasters in Kiel (6. Januar) ist in Gefahr, vom Titelkampf ist angesichts der jüngsten Leistungen gar keine Rede mehr.

„Hier geht es nicht ums Masters“, grantelte VfR-Trainer Sven Boy nach dem Duell mit Heide, das nur 211 Zuschauer (inklusive der 80 Dauerkarteninhaber) sehen wollten – ein weiterer Nackenschlag für die „Veilchen“, denen die Besucher längst in Scharen davongelaufen sind. „Hier geht es um drei Punkte für den Kampf um die Spitze“, fuhr der 41-Jährige fort und betonte: „Wenn du erfolgreich bist, bekommst du die Masters-Teilnahme geschenkt – aber nur wenn du erfolgreich bist.“

Für Boy gab es jede Menge Anlass, den Sonnabend als „gebrauchten Tag“ abzuhaken. So präsentierte sich der noch drei Monate zuvor beim Freundschaftsspiel zwischen Holstein Kiel und dem Hamburger SV (5:3) in einem 1a-Zustand befindliche Platz in katastrophaler Verfassung.

„Es ist, wie es ist – und wir nehmen es so, wie es ist“, kommentierte Boy die Bedingungen überaus freundlich. Vergrätzt zeigte sich der Ex-Zweitligaprofi ob des Heider Ausgleichs in der 88. Minute: „Wieder einmal kriegen wir ein Gegentor nach einem Standard – und das, obwohl wir in dieser Phase die größeren Spieler aus dem Platz hatten.“

Boy hatte kurz zuvor mit Maximilian von Randow für Paul Falk einen Hünen eingewechselt, die Lufthoheit hätte nicht nur deswegen aufseiten des VfR liegen müssen. Unterm Strich sah Boy auch Positives. „Wir wollten unbedingt gewinnen, haben diese Überzeugung aber nicht auf den Platz gebracht. Kampf und Wille dagegen stimmten.

Auch hat Christopher Newe seine Sache gut gemacht und die starken Trainingsleistungen der vergangenen Wochen bestätigt. Er war einfach mal dran zu spielen“, lobte Boy seinen Torhüter, der anstelle von Stammkeeper Yilmaz Caglar mitwirken durfte.Zu denken gab dem VfR das Statement von Gästetrainer Sönke Beiroth, der trotz des späten Ausgleichs erklärte: „Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Denn wir hatten in beiden Halbzeiten die besseren Chancen.“

Das herrliche Führungstor für Rasensport beeindruckte den 55-Jährigen: „In dieser Szene hat man die Riesenqualität von Beytullah Bilgen gesehen.“ Auch lobte Beiroth seine Elf für deren Moral, nachdem sie Bilgens 1:0 weggesteckt hatte.Boy indes schaute auf die morgige Heimaufgabe um 13 Uhr gegen Frisia Risum-Lindholm voraus: „In dieser Partie zählt ohne Wenn und Aber nur ein Dreier.“

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

VfR Neumünster: Newe - Heskamp, Lindner, Lorenzen, Momo (46. Lawson-Body) - Claasen, Ladendorf - Bilgen, Falk (84. von Randow), Hathat - Kulikas (73. Dagli).

Heider SV: Ernecke - S. Neelsen, Quade, J.-E. Neelsen - Hahn - Schwäbe, Krey (71. Decker), Jebens, Peters - A. Hardock, Issifou (80. Sinzel).

SR: Glowatzka (Wik).
Zuschauer: 211.
Tore: 1:0 Bilgen (80.), 1:1 Hahn (88.).
Aufrufe: 029.10.2017, 17:10 Uhr
SHZ / arne schmuckAutor