2024-04-15T13:50:30.002Z

Im Nachfassen
Die Defensive des VfR präsentierte sich erneut in guter Form. Hier trennt Enmanuel Rivera (links) unter Beobachtung seines Teamkameraden Philipp Lorenzen den Kieler Conrad Azong vom Ball. Foto: Schmuck
Die Defensive des VfR präsentierte sich erneut in guter Form. Hier trennt Enmanuel Rivera (links) unter Beobachtung seines Teamkameraden Philipp Lorenzen den Kieler Conrad Azong vom Ball. Foto: Schmuck

VfR Neumünster gegen Holstein II - Trainer einig wie selten

SH-Liga: VfR-Coach Thomas Möller und Holsteins Ole Werner analysieren unisono

Meinungen und Ansichten von Fußballtrainern gehen gerne mal auseinander, wenn es um die Spielanalyse geht. Das war am Sonnabend nach der SH-Liga-Partie zwischen dem VfR und Holstein Kiel II (0:0) ganz anders. Denn als Gästecoach Ole Werner die Begegnung resümierte, nickte Rasensport-Trainer Thomas Möller mehrfach ab. Die beiden Übungsleiter waren sich in allen Punkten einig, beide konnten dann auch mit dem einen Punkt leben.

,,Die erste Halbzeit ging an den VfR, in der zweiten Hälfte haben wir uns reingebissen und waren die stärkere Mannschaft", bilanzierte Werner quasi stellvertretend für Möller. Ein wenig Mitleid hatte Kiels Übungsleiter mit den Zuschauern: ,,Für sie hätte ich mir zwei Tore gewünscht - eines auf jeder Seite. Das hätte dann auch gepasst." Zwischen der zehnten und 55. Minute hatte Werner ,,Schwierigkeiten" ausgemacht, ,,weil wir die zweiten Bälle nicht festgemacht haben. Später hatten wir die Lage im Griff. Da hat uns auch die Einwechslung von Philipp Spohn geholfen", lobte der Gästecoach den früheren Jugendspieler aus Gadeland. Ein Lob gab es auch von Möller - und zwar für beide Seiten.

,,Holstein II ist eine spielstarke und auch in der Luft gute Mannschaft. Wir haben das ordentlich gemacht, haben bei den gewohnt schwierigen Platzverhältnissen sogar phasenweise ein gutes Fußballspiel gezeigt." Der 48-Jährige hatte nach dem Abpfiff aber durchaus Schweißperlen auf der Stirn. ,,Denn das war heute wieder Extremcoaching", beschrieb Möller seinen Job an der Seitenlinie. Besonders in der letzten halben Stunde, als der Kieler Druck von Minute zu Minute immer größer wurde, waren er und sein ,,Co" Sven Boy permanent am Fuchteln. ,,Unglaublich, dass die Spieler einige Dinge nicht von selbst erkennen. Die musst du regelrecht anschieben", kommentierte Möller mit einem leichten Kopfschütteln, attestierte seiner Truppe dann aber doch - im positiven Sinn - ,,eine geschlossene Mannschaftsleistung".

Bitter verlief das Spiel für Iliq Katalski. Der hochtalentierte Bulgare, der sich am 20. September des Vorjahres beim 2:0 gegen den TuS Hartenholm verletzt hatte und anschließend lange Zeit ausgefallen war, kommt aktuell nicht auf die Beine. Der 20-Jährige verletzte sich gegen Holstein II erneut am linken Fuß, sodass Trainer Möller mit ihm am Mittwoch beim Nachholspiel in Heide nicht plant. Der Spruch des Tages am Sonnabend kam indes von VfR-Physiotherapeut Thomas Dudek. Als er gemeinsam mit Möller und Boy vor dem Anpfiff noch einmal in die Kabine schritt, kommentierte er die schlechten Platzverhältnisse süffisant: ,,Sabotage an allen Ecken und Enden. Aber wir halten durch."
Aufrufe: 012.4.2016, 15:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor