2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
An alter Wirkungsstätte sehr präsent: Der Ex-Hartenholmer im VfR-Dress, Martin Genz (rechts, mit total ramponierter Trikotwerbung), hier im Duell mit TuS-Kapitän Marco Möller.Schmuck
An alter Wirkungsstätte sehr präsent: Der Ex-Hartenholmer im VfR-Dress, Martin Genz (rechts, mit total ramponierter Trikotwerbung), hier im Duell mit TuS-Kapitän Marco Möller.Schmuck

VfR Neumünster: Defensive geht am Stock

SH-Liga: Über Ostern zwei Mal siegreiche Rasensportler klagen über Personalprobleme

Das hätte sportlich nicht besser laufen können: SH-Ligist VfR besiegte über Ostern jeweils auswärts die abstiegsbedrohten Teams vom TuS Hartenholm und TSV Altenholz, knackte damit die 60-Punkte-Marke und nimmt nun wieder ernsthaft den zweiten Platz ins Visier. Überdies bedeuteten die beiden Erfolge wertvolle Schützenhilfe für den spielfreien Ortsrivalen PSV im Kampf um die Qualifikation für die künftige Oberliga. Allerdings fiel auch ein dunkler Schatten auf die beiden Dreier. Denn dem Tabellendritten Rasensport gehen allmählich die Defensivkräfte aus.

In Hartenholm signalisierte der für die Startelf eingeplante Philipp Lorenzen beim Aufwärmen, dass er wegen muskulärer Probleme passen müsse. Für ihn sollte Fyn Claasen in die Anfangsformation rutschen, der jedoch klagte über ähnliche Beschwerden und fiel ebenfalls aus. Zu allem Überfluss humpelte nach einer knappen halben Stunde auch noch Marco Heskamp mit einer Zerrung in der Wade raus. Für ihn wurde der als Notnagel-Ersatzkeeper vorgesehene Verteidiger Enmanuel Rivera eingewechselt. Weil Trainer Thomas Möller drei Mann an die Reserve abgegeben hatte (Torwart Yilmaz Caglar sowie Tarik Alioua und Issam Khemiri), saß nun nur noch der später eingewechselte Ihab Hathat auf der Ersatzbank.

Verbissener Kampf: Der Altenholzer Jan Patzel (rechts) grätscht Aladji Barrie vom VfR die Kugel vom Fuß.Schmuck
Verbissener Kampf: Der Altenholzer Jan Patzel (rechts) grätscht Aladji Barrie vom VfR die Kugel vom Fuß.Schmuck
In Altenholz setzte sich das Drama fort. Dort schied Franck Momo nach einem Zusammenprall mit einer Gehirnerschütterung plus Platzwunde am Kopf aus. Gespielt war da gerade erst rund eine Viertelstunde. Krönung der Misere war schließlich die Rote Karte für Kapitän Sebastian Gohrke, dessen Grätsche gegen Julian Langnau vom Unparteiischen Truels Reichardt (Husum) als grobes Foulspiel gewertet wurde (85.). Selbst Altenholz’ Trainer Kristian Hamm war das zu hart. „Das war ,Dunkelgelb’ und nicht zwingend ein Platzverweis“, meinte er.„Das ist natürlich alles bitter. Die ganze Saison hatten wir nichts, und jetzt kommt es knüppeldick“, stöhnte VfR-Coach Möller, der im Übrigen einräumte, seine Mannschaft habe sich in Altenholz regelrecht zum Sieg gewürgt. „Wir haben die PS nicht auf den Platz gebracht“, konstatierte er, der mit der Ausbeute über Ostern logischerweise zufrieden war: „Wir haben zwar wenig Fußball geboten, dafür aber ein paar Eier eingesammelt. Ich nehme es gerne in Kauf, dass wir schlecht spielen, solange wir trotzdem gewinnen.“

Immerhin war es seiner Truppe in Hartenholm gelungen, einen schwachen Kontrahenten souverän auf Distanz zu halten – in einem Duell, in dem locker hüben wie drüben einige Treffer mehr hätten fallen können. Zwischenzeitlich war der nunmehr acht Mal in Folge ungeschlagene VfR auch dank starker Leistungen seiner Schlussleute Christopher Newe (in Hartenholm) und Caglar (in Altenholz) sogar 461 Minuten ohne Gegentor, ehe der Altenholzer Langnau mit seinem Anschlusstreffer die Serie beendete.

„Im obligatorischen Kreis nach dem Abpfiff haben wir es kurz gemacht. Es gab kein großes Gelaber“, verriet Möller, der seiner Truppe nun erst einmal Regenerationstraining verordnet hat – nach der erfolgreichen Eiersuche ist Wundenlecken angesagt.
Aufrufe: 020.4.2017, 12:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor