Die Gäste hätten schon früh in Rückstand geraten können, nachdem Ryota Nakaoka im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief. Aber Halil Özcelik parierte den fälligen Elfer von Robert Wilschrey (3.). Im weiteren Verlauf erwiesen sich die Krefelder trotz zahlreicher Umstellungen als das spielerisch reifere Team. Geduldig zogen sie ihr Spiel aus der Defensive heraus auf und lauerten auf Lücken im Abwehrverbund der Gastgeber. So wie beim 0:1, als Alexander Lipinski auf Lucas Reinert passte, und der mit einem Ableger Kevin Breuer bediente, der sich auf der rechten Seite frei gelaufen hatte. Der Kapitän erzielte mit einem Flachschuss ins lange Eck seinen 20. Saisontreffer (20.). Auch nach der Führung blieben die Gäste spielbestimmend, während die abstiegsbedrohten Hausherren aus einer dichten Deckung ihr Heil in schnellen Kontern suchten. Allerdings fehlten in der Offensive zunächst die Mittel, um den VfR in Verlegenheit zu bringen. Das änderte sich, als der VfR nachlässiger wurde. Kapellen bekam zunehmend mehr Spielanteile und der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Lipinski stellte aber das Spielgeschehen kurzerhand auf den Kopf, indem er die Kugel quasi aus dem Fußgelenk aus 20 Metern in den Winkel schlenzte (39.).
Eigentlich schien der VfR einem ruhigen Abend entgegen zu sehen. Doch unter der verletzungsbedingten Auswechslung von Quin Kruijsen litt das Fischelner Spiel ab der zweiten Halbzeit. Dazu kam, dass Andrej Hildenberg der schnelle Anschlusstreffer gelang (46.). Die um jeden Punkt verlegenen Gastgeber setzten den VfR, der in dieser Phase völlig seine Linie verlor, mehr und mehr unter Druck. Fast folgerichtig gelang Germanos Ionnadis nach nicht einmal einer Stunde der Ausgleich (55.) nach einem überhasteten Abwurf von Özcelik, der ansonsten eine gute Partie ablieferte. Das Blatt schien sich aber wieder zugunsten des VfR zu wenden. Denn SC-Schlussmann Christopher Möllering sah nach einer Tätlichkeit gegen Lipinski "Rot" (79.). Doch nur drei Minuten später brachte Marcel Koch den Abstiegskandidaten wieder nach vorne (82.). Aber den VfR zeichnete aus, dass er in der Schlussphase eiskalt zurück schlug. Lipinski traf nach einem Pfostenschuss von Breuer zum 3:3 (85.) und Philipp Reichardt gelang zum Entsetzen der Gastgeber in der Nachspielzeit der 4:3-Siegtreffer.