2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielvorbericht
Blume
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Für den VfR Horst gibt es keine Ausreden mehr

VfR Horst will die Trendwende schaffen

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Wohin führt der Weg des VfR Horst? Der Fußball-Landesligist empfängt am Sonnabend an der Heisterender Chaussee im Westderby den BSC Brunsbüttel. Anstoß ist um 14 Uhr. Eine gute Woche schwingt bei den Süd-Steinburgern mit dem 37-jährigen Michael Blume ein neuer Trainer das Zepter. Er soll in Zusammenarbeit mit Thomas Graf das Team aus der Mittelmäßigkeit heraus führen, was seinem Vorgänger Michael Fischer nicht zur Zufriedenheit der Verantwortlichen im Verein gelungen ist. Blume startete am vergangenen Sonnabend mit einem 0:3 in Travemünde in seine Amtszeit als Liga-Trainer. Diese Partie kam sicher noch zu früh, um seine „Handschrift“ zu erkennen. Vielleicht kann er gegen die Schleusenstädter den Umschwung einleiten. Eindrücke und Veränderungspotentiale verrät Michael Blume im Interview.

Herr Blume, eine gute Woche sind Sie für die Liga-Mannschaft verantwortlich. Wie sind die ersten Eindrücke?
Sehr viel Positives. Das ist eine intakte Truppe, kein Scherbenhaufen oder Ähnliches. Das Team spielt jahrelang zusammen. Soweit ist alles gut. Im Kader ist auch eine gute Stimmung. Was mir in Travemünde aufgefallen ist, ist die fehlende Durchschlagskraft nach vorne. Diejenigen, die für die Tore verantwortlich sind, müssen wir motivieren und aufbauen.

Gehen Sie von einer längeren Zeit als Liga-Trainer oder eher von einer vorübergehenden Interimszeit aus? Wie lauten die Planungen? Hat sich der Verein Ihnen gegenüber positioniert?
Vorstellen könnte ich mir im Moment alles. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, würden wir, das heißt Thomas Graf und ich, natürlich auch gerne weitermachen. Im ersten Gespräch mit den VfR-Verantwortlichen sind wir zunächst von zwei Wochen Interimszeit ausgegangen. Wir sind so verblieben, dass wir am Sonntag final über die Zukunft sprechen wollen. Auf jeden Fall darf unsere zweite Mannschaft keine Nachteile davon haben. Wir versuchen, da eine gute Lösung zu finden.

Welchen Part hat denn Thomas Graf dabei übernommen?
Er fungiert bei uns als Co-Trainer. Ich sehe ihn aber eher als gleichgestellten Partner. Ich mache mit ihm das Training dienstags und donnerstags zusammen. Wir mischen die Aufgaben. Thomas begleitet die Zweite, ich die Liga-Mannschaft oder umgekehrt. Er ist ein sehr wichtiger Partner für mich. Alleine würde ich es nicht schaffen, zwei Teams zu trainieren. Er bringt sich sehr gut ein, wir sind da schon ein gutes Team.

Gibt es im Trainerumfeld weitere Veränderungen?
Bis auf den Torwarttrainer bleibt eigentlich alles wie vorher. Sinaudin Omerhodzic wird seine Aufgabe ohne Michael Fischer und Börje Scharnberg sicher nicht weiterführen. Aber da haben wir auch eine andere Lösung im Verein. Unsere Physiotherapeutinnen Sara Strauer und Annika Kröger, Betreuer Stefan Pede und Manager Daniel Fischer bleiben dabei.

Die Partie in Travemünde hat aufgezeigt, wo Sie den Hebel ansetzen müssen. Was werden Sie verändern?
Die Spieler wirken auf mich nicht frisch und scheinen blockiert. Wir versuchen sie praktisch „wiederzubeleben“, damit die Unbefangenheit zurückkehrt und sie auf dem Platz wieder zeigen, was sie können. Wir werden taktisch mehr schulen und versuchen, die Stärken heraus zu kitzeln.

Auffällig ist, dass der VfR in sechs der 14 bisherigen Spiele nicht getroffen hat und mit erst 18 Saisontoren im Vergleich mit anderen Landesligisten weit hinten liegt. Knipser aus den Vorjahren, wie beispielsweise Michel Gorny (erst zwei Saisontore), treffen kaum noch. Woran liegt das?
Um bei Michel Gorny zu bleiben: Er strotzt derzeit nicht gerade vor Selbstvertrauen. Michel hat in der vergangenen Saison alleine 27 Tore erzielt, doch momentan bringt er seine Leistung einfach nicht auf dem Spielfeld. Wir versuchen jetzt ihn und natürlich auch die anderen Akteure zu motivieren, damit es bei uns mit dem Toreschießen wieder klappt. Mentale Aufbauarbeit ist hier gefragt, damit bei unseren Offensivkräften der Spielwitz zurückkehrt und alle wieder frei aufspielen können. Wir werden die Probleme analysieren und abstellen. Man kann nicht abstreiten, dass die Offensive das Hauptproblem bei uns ist.

Ihr Vorgänger musste in der Vergangenheit die erste Elf oft ändern, weil es Spielerausfälle gab. Inwieweit spielen Verletzungsprobleme eine Rolle?
Daran liegt es sicher nicht. Wir haben mit dem an der Leiste operierten Mirco Bassitta einen Verletzten, der länger ausfällt. Dann haben wir seit dem vergangenen Sonnabend mit Florian Rammer, der auf der Bank wegen einer unpassenden Äußerung die Rote Karte gesehen hat, einen gesperrten Spieler. Ansonsten ist der Kader komplett.

Mit dem BSC Brunsbüttel kommt ein Gegner nach Horst, gegen den es zu gewinnen gilt. Wie werden Sie Ihr Team auf dieses Spiel einstellen?
Wir sind eigentlich seit dem vergangenen Sonnabend schon in der Vorbereitung. Wir sind mit dem Bus aus Travemünde zurückgefahren und haben bereits über die nächsten zwei Spiele gegen Brunsbüttel und dann beim VfL Kellinghusen gesprochen. Trainerteam und Vorstand machten den Jungs klar, dass wir jeweils punkten müssen. Alles andere zählt nicht. Gegen den BSC geht es nur um die drei Punkte. Wir erwarten, dass die Spieler kämpfen. Es gibt keine Ausreden, wir haben einen vollen Kader. Es gilt Tore zu machen, und der Rest kommt dann ganz von allein.
Aufrufe: 04.11.2017, 11:30 Uhr
SHZ / Interview: Gunther SchönigerAutor