2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
F: Senzel
F: Senzel

Favoritenrolle ist eindeutig vergeben

RELEGATION KOL BÜDINGEN: +++ VfR Hainchen nach 4:1-Hinspielsieg dem Kreisoberliga-Aufstieg recht nahe +++ Daniel Hacker: Joker der Extraklasse +++

Hainchen . Auf dem Sportgelände des VfR Hainchen wird am Freitag das letzte Ticket zur Fußball- Kreisoberliga Büdingen vergeben. Vieles deutet darauf hin, dass es sich die Gastgeber schnappen werden, denn aus dem Hinspiel dient ein 4:1-Sieg beim SV Phönix Düdelsheim als Faustpfand.

Freitag, 20 Uhr, VfR Hainchen - SV Phönix Düdelsheim

Die Gelb-Schwarzen brauchen heute im Derby ein kleines Fußballwunder, um den drohenden Abstieg in die A-Liga noch abzuwenden. Das Match hat auf jeden Fall Endspielcharakter, da durch das Ausscheiden der SG 05 Büdingen in der Aufstiegsrunde zur Gruppenliga Frankfurt Ost definitiv nur der Relegationsgewinner in der kommenden Saison in der höchsten Büdinger Spielklasse dabei sein wird. Der Anpfiff ertönt um 20 Uhr.

Im Lager des VfR Hainchen ist man sich der prima Ausgangslage bewusst. Trainer Marc Sauermann sah es daher als eine seiner Hauptaufgabe an, die Euphorie nicht überschwappen zu lassen. „Mit so einem klaren Ergebnis im Hinspiel war im Vorfeld nicht zu rechnen, doch es gibt genügend Beispiele, auch aus dem Profifußball, wo selbst ein 4:0 im Hinspiel keine Garantie für ein Weiterkommen war“, meint der Spielertrainer. Sauermann wird seine Mannschaft so einstellen, als stünde es noch 0:0. Verhalten zu beginnen, kommt für ihn nicht infrage. „Wir sind es unseren Zuschauern und all denjenigen, die sich die gesamte Saison im Umfeld um uns als Mannschaft gekümmert haben, einfach schuldig, das letzte Heimspiel ordentlich zu bestreiten. Wir wollen gewinnen.“

Selbstbewusstsein ist vorhanden, Personalsorgen hat die Elf aus dem Limeshainer Gemeindeteil auch keine. Im Gegenteil: Wie schon im Hinspiel haben die Hainchener mit Daniel Hacker einen Joker von Extraklasse in der Hinterhand. Der Verbandsligaspieler von Blau-Gelb-Marburg wechselte eigens für die beiden Relegationsspiele zu seinem Heimatverein und wird sich danach wieder den Universitätsstädtern anschließen. Eine mehrmonatige Verletzungspause machte diesen „Deal“ erst möglich. „Das ist eine klassische Win-Win-Situation. Daniel konnte bei uns austesten, ob er nach seinem auskurierten Kreuzbandriss wieder in der Lage ist, vernünftig Fußball zu spielen und für uns ist er natürlich ein Gewinn. In Düdelsheim wurde Hacker kurz nach der Pause eingewechselt und erzielte keine 20 Sekunden später den 2:1-Führungstreffer. Später traf der 26-Jährige noch zum 1:4-Endstand und war somit einer der Matchwinner seines Teams. Ob der Sohn des ersten Vorsitzenden Hubert Hacker heute von Beginn an auflaufen wird, ließ Marc Sauermann offen. Möglicherweise nimmt Hacker wie in Düdelsheim erst einmal auf der Ersatzbank Platz. „Wir schauen mal, wie es körperlich bei ihm aussieht“, will Sauermann unnötiges Risiko vermeiden.

Der Kader wird dem vom vergangenen Freitag ähneln, positionsgetreue Veränderungen schließt der VfR-Coach aber nicht aus. „Ich habe im Vorfeld gesagt, dass die Relegation auch über die Breite und Substanz der Kader entschieden wird.“ Von den Alternativen her scheint der A-LigaZweite im Vorteil zu sein. Unter der Woche war bei der zwischenzeitlichen Übungseinheit der Konkurrenzkampf zu spüren. „Im Training war Dampf drin“, berichtet Sauermann.

Anders präsentieren

Die Lage beim SV Phönix stellt sich etwas anders dar. „Unsere Aufstellung im Hinspiel war leider alternativlos“, erzählt Trainer Eckhard Fibiger. Viele Ausfälle, dazu ein angeknackstes Selbstvertrauen: es wäre eine Überraschung, wenn der Kreisoberligist im Rückspiel das Blatt noch wenden würde. „Wir haben als Mannschaft etwas gutzumachen und wollen uns anders präsentieren als im Hinspiel“, unterstreicht Fibiger. Heute Abend kann er wieder auf die Dienste von Stammtorwart Rafael Kandora und Marvin Schneider setzen. Schneider war mit 17 Treffern der mit Abstand beste Torschütze der Düdelsheimer in der abgelaufenen Saison. Im Hinspiel brummte er noch eine Rot-Sperre ab. Verzichten muss Fibiger diesmal auf Jannik Winkler, der sich in den Urlaub verabschiedet hat. Wie hoch die Chancen auf ein Weiterkommen sind, mag Fibiger nicht beziffern. „Sicher kann man gegen Hainchen drei Tore schießen, doch um in die Verlängerung zu kommen, dürften wir dann keines kassieren“, so Fibiger. Betrachtet man die individuellen Fehler, die sich die Phönix-Abwehr in den vergangenen Wochen und auch im Hinspiel leistete, scheint die Aussicht auf ein „zu-Null“ angesichts der geballten Hainchener Offensivkraft mit Kai Lotz, Lukas Klein und Daniel Hacker eher gering zu sein.

Doch bevor der VfR Hainchen auf eigenem Terrain die Rückkehr in die Kreisoberliga bejubeln darf, müssen erst noch 90 Minuten oder vielleicht mehr absolviert werden. „Mit dem Hinspiel-Ergebnis hat sich auch die Drucksituation gedreht. Düdelsheim hat nichts mehr zu verlieren und wird niemals das Spiel schon vorher aufgeben“, meint Hainchens Spielertrainer Marc Sauermann.



Aufrufe: 08.6.2017, 23:06 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor