2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Senzel
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Erfolgsfaktoren eines Aufsteigers

KLA BÜDINGEN: +++ VfR Hainchen schafft über Relegation Sprung von A-Liga in Kreisoberliga +++ Mannschaft in der Einzelkritik des Trainers +++

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Hainchen (pem). Mit zwei souveränen Leistungen in der Relegation gegen den SV Phönix Düdelsheim gelang dem VfR Hainchen der ersehnte Aufstieg von der Kreisliga A in die Fußball-Kreisoberliga Büdingen.

Undramatisch war die Saison zuvor nicht – obwohl der VfR von Anfang an zum Favoritenkreis gehörte, schwand der Vorsprung auf dem zweiten Platz vor dem SV Rainrod im Saisonfinale zeitweise auf einen Punkt, ehe das Team von Spielertrainer Marc Sauermann in den beiden letzten Spielen alles klar machte. Der Erfolg gelang mit einem breiten Kader und einer guten Bank, die sich den Meistertitel in der Reserveklasse der Kreisliga A sicherte. Viele Hainchener sind Eigengewächse oder waren für andere Vereine im Altenstädter Raum wie die Sportfreunde Oberau, den FC Rommelhausen, den VfB Höchst oder die FSG Altenstadt aktiv. Spielertrainer Marc Sauermann beschreibt seine Aufstiegsmannschaft:

Abraham, Marcel (1 Spiel/1 Tor): Er ist eine große Hilfe für den gesamten Verein und in jungen Jahren schon in einer Funktionärsposition – unser „3. Vorsitzender“. Er holte in der zweiten Mannschaft die Torjägerkrone, kam in der ersten Mannschaft in unserem letzten Punktspiel in Ulfa zum Einsatz und schoss ein Tor.

Bartaska, Nino (10/-): Nino ist ein absoluter Vereinsmensch, der vor der Saison mit einem großen Hindernis nach Hainchen kam: mit Joey David Meyer hatte er im Tor einen starken Konkurrenten vor sich. Da Meyer beruflich im Winter oft verhindert war, machte er trotzdem ein Drittel der Ligaspiele. Wir wollten auf der Torwartposition doppelt stark besetzt sein, das bedeutete eine enorme Steigerung für den Trainingsbetrieb.

Emde, Simon (15/3): Unseren langjährigen Kapitän hatten wir aus Höchst zurückgeholt. Aus privaten Gründen – er baute ein Haus – konnte er nicht so viel mittrainieren und hatte eine geringere Einsatzquote. Er hatte aber eine ganz wichtige Phase: als wir Anfang der Vorrunde ins Stocken gerieten, stabilisierte er die Mannschaft auf ungewohnter Position als linker Außenverteidiger.

Verwandtschafts-Zuschlag

Fetscher, David (19/2): Fetscher kam aus dem Großraum Berlin in die Wetterau zurück und hätte auch bei Gelnhäuser Vereinen spielen können. Die Verwandtschaft zu Joey Meyer gab schließlich den Ausschlag für uns. Er ist ein Riesenfußballer auf der Zehnerposition und menschlich herausragend, leider auch verletzungsanfällig.

Günther, Patrick (18/-): Er kam vor zwei Jahren nach Hainchen und ist die Stimmungskanone in der Mannschaft. Er ist derjenige, der Fußball lebt und 110 Prozent als linker Außenverteidiger bringt. Im Vorjahr noch Dauerbrenner, machte er verletzungsbedingt nicht so viele Spiele, war aber pünktlich zu den Entscheidungsspielen in guter Form zurück.

Henrich, Phillip (1/-): Wir hatten sehnsüchtig auf das Eigengewächs gehofft. Er könnte direkt in die Fußstapfen von Günther treten. Leider warfen ihn zwei schwere Verletzungen aus der Bahn und er war die komplette Runde außer Gefecht. Ich hoffe, er kann im Laufe der nächsten Saison im Seniorenbereich Fuß fassen.

Jennek, Thomas (7/1): Ein weiteres Eigengewächs und ein starker Offensivspieler. Aus berufliche Gründen war er wenig vor Ort, rutschte wegen der geringeren Trainingsbeteiligung in die zweite Mannschaft, wo er aber einer der Hauptgaranten für die Meisterschaft war. Er hat noch Großes vor sich.

Klein, Lukas (25/6): Er kam vor drei Jahren aus der letzten goldenen Jugend der Hainchener. Wenn seine Entwicklung so weitergeht, wird er noch zu einem der Gesichter des Gesamtvereins. Er ist mittlerweile ein klassischer Flügelspieler und arbeitet ungemein viel nach hinten, hat sich taktisch enorm entwickelt.

Ein Urgestein

Kunkel, Julian (11/-): Ein Urgestein, der schon als Jugendspieler Kreisoberliga-Erfahrung sammelte. Ein unglaublich schneller und agiler Spieler; in der Abwehr ist es schwierig, sich von ihm zu lösen. Er hat Schwächen im Offensivspiel, aber wenn wir einen klassischen Manndecker brauchen, ist er eine „Balleroberungsmaschine“.

Lepcin, Matija (1/-): Er kam vor der Saison und hat vom Alter gut ins Profil gepasst, spielte auch in der Hainchener Jugend. Leider nutzte er bisher die Chancen nicht so wie etwa ein Klein oder Jennek. Ich hoffe, er zeigt in der Zukunft mehr Präsenz am Sportgelände.

Lotz, Kai (25/27): Ein sehr guter Freund von mir. Er bringt ungemein viel Erfahrung mit und trotz vieler Verletzung habe ich immer an ihn geglaubt. Ein Killer im Strafraum, unser Sturmgeneral – seine 50 Tore in 40 Spielen in zwei Spielzeiten sprechen für sich. Er wechselt als Spielertrainer zum TSV Kassel und ich habe ihm zu diesem Schritt geraten. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt in seiner Karriere.

Bilderbuchentwicklung

Markovic, Marko (17/1): Er machte eine Bilderbuchentwicklung. Er kam vor zwei Jahren eigentlich als Auswechselspieler für die zweite Mannschaft und zeigte, was Arbeit, Ehrgeiz und Trainingsbereitschaft bewirken können. Mit seiner Kampfstärke wurde er in ganz schneller Zeit zum festen Bestandteil der ersten Mansnchaft.

Meub, Oliver (1/-): Er ist 110 Prozent loyal zum Verein und der Meistertrainer der zweiten Mannschaft. Gegen Ulfa /Gonterskirchen/Langd kam er als wohl zweitältester Spieler in der Kreisliga A Büdingen zum Einsatz.

Meyer, Joey David (21/-): Drei Attribute fallen mir zu unserem Stammtorwart ein – ehrgeizig, fußballverrückt, leidenschaftlich. Im Gesamtpaket ist er für mich der stärkste Torhüter, den ich im Amateurbereich gesehen habe und er hat eine absolut professionelle Einstellung. Leider wechselt er in der kommenden Saison nach Hailer.

Miladinovic, Vid (25/4): Er kam als junger Heißsporn und Bolzplatzkicker, zeigte sich dann unglaublich lernbereit. Er ist ein Riesentalent und wenn er noch an der einen oder anderen Charaktereigenschaft arbeitet, wird er hoffentlich zum absoluten Stammspieler in der Kreisoberliga Büdingen auf der Sechserposition.

Pöhls, Niklas (2/-): Auch er ist eine Bereicherung für jeden Verein. Er ist bei uns Spielausschusmitglied, Schiedsrichter und ein unglaublich intelligenter Fußballer. Hätte er die körperlichen Fähigkeiten etwa von Klein, hätten wir einen Hessenliga-Spieler vor uns.

Ratzer, Tobias (24/8): Unser Motor im Mittelfeld. Ein geradliniger Typ mit unglaublicher Erfahrung, der in der Lage ist, Spiele alleine zu entscheiden. Einer der zweikampfstärksten Spieler und Garant für den Erfolg der vergangenen zwei Jahre.

Riesenpotenzial

Richter, Marc (30/1): Schöne Grüße an die Sportfreunde Oberau, die sein Talent nicht erkannt haben! Er hat ein Riesenpotenzial. Er kam als Rotationsspieler und entwickelte sich zur Bank auf der rechten Außenverteidigerposition, harmoniert auf dieser Seite sehr gut mit Klein. Von seiner Sorte hätte ich gerne noch fünf bis zehn andere.

Riedel, Mario (26/18): Er kam vor zwei Jahren aus Lorbach mit zehn Kilo Übergewicht. Bei uns kämpfte er sich zurück und wurde zum wichtigsten Mann in der Offensive. Er ist dynamisch, torgefährlich, sehr kopfballstark und taktisch der ausschlaggebende Spieler dafür, dass Lotz seine Tore machen konnte.

Sauermann, Marc (24/1): Ich kann mich natürlich nicht selber bewerten. Von Verletzungen blieb ich diesmal verschont, versuchte auf verschiedenen Position auszuhelfen, wo es gerade brannte, und so zum kollektiven Erfolg beizutragen.

Schumacher, Daniel (3/-): Er ist ein torgefährlicher Offensivspieler. Ich hoffe aber, dass er, beruflich oft verhindert, es künftig schafft, wieder mehr ins Training zu kommen – ohne das kann er sich nicht weiterentwickeln.

Sessner, Lars (18/1): Auch er ist ein Hainchener Urgestein und spielte schon seinerzeit in der Kreisoberliga-Mannschaft. Er ist mit einer der besten Innenverteidiger der Liga. Er könnte noch eine bessere Schusstechnik haben – trotzdem ist er eine Bank in der Defensive, obwohl er in der vergangenen Saison fast nicht trainieren konnte, da er beruflich in Wiesbaden beschäftigt war.

Thoma, Joshua (1/-): Joschi kam als unser jüngster Spieler in der Winterpause zu uns. Er besitzt die fußballerische Intelligenz von Stefan Thoma, etablierte sich in der zweiten Mannschaft und bekam die Möglichkeit, im letzten Saisonspiel in der A-Liga zu spielen. Er ist ein Sechser und es ist interessant, wo seine Entwicklung hingehen wird.

Traband, Pascal (15/6): Er war das „enfant terrible“, tat sich schwer mit der Disziplin und ist in der Winterpause „gewechselt worden“, ging nach Klein-Auheim. Er ist sehr schnell und leidenschaftlich. Ich vergesse ihm nicht, dass er in der Vorrunde an 13 Toren beteiligt war, doch in der Rückrunde hat er es sich bei uns selbst verbaut.

Goldener Griff

Wagenleitner, Alexander (21/-): Ein „goldener Griff“! Er kam von Melitia Roth, als dort im Sommer alles auseinanderbrach. Wer ihn mit seinen 34 Jahren als alten Mann abtut, ändert seine Meinung, wenn er gegen ihn spielen muss. Mit seiner Zweikampfstärke bildet er in der Abwehr mit Timo Wenzel ein starkes Duo, dass auch in schwierigen Phasen Stabilität ausstrahlt.

Weber, Benjamin (1/1): Unserer sportlicher Leiter war sicher ein Garant für die Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren; er sitzt auch auf der Trainerbank mit dabei. Mehr aus der Not heraus wechselten wir ihn gegen Büdingen für zehn Minuten im Sturm ein und er traf auch gleich. Der Verteidiger schoss eine Woche später in der zweiten Mannschaft fünf Tore.

Wenzel, Steffen (14/-): Ähnlich wie Richter hat er ein Riesenpotential. Aber immer, wenn er sich einen Stammplatz erkämpft hatte, im Defensivbereich auf der Sechs oder als Außenverteidiger, warfen ihn Verletzungen zurück.

Wenzel, Timo (26/1): Er spielte ein überragendes Jahr, bildete mit Wagenleitner eine brutal starke Innenverteidigung. Er steht für absolute Zuverlässigkeit. Dass wir so wenige Gegentore hatten, haben wir ihm zu verdanken.



Aufrufe: 019.6.2017, 10:06 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor