Die Waffe von Hettersroth

Hallo Paul , du hast kürzlich den Tabellenführer SG Nieder-Mockstadt/Stammheim im Alleingang mit drei Toren erlegt und zuletzt hast du beim 4:0-Heimsieg über Vonhausen auch wieder mehrfach genetzt. Bist du auch im Alltag so abgezockt?

Hm, eigentlich schon, ich handele immer recht schnell, wenn man das als abgezockt bezeichnen kann. Ansonsten arbeite ich in unserem Straßenbau-Familienunternehmen.

Gibt es mittlerweile angesichts deiner starken Torbilanz von 17 Toren in ebenso vielen Spielen schon Superhelden-Spielfiguren mit deinem Namen zu erwerben oder wie geht man im Verein mit dir um?

Eigentlich ganz normal. Früher war meine Torquote sogar noch ein bisschen besser. Mein alter Trainer in Kefenrod hat mir deshalb den Spitznamen „Die Waffe“ verpasst.

Wodurch zeichnet sich „die Waffe“ denn aus?

Ich bin relativ schnell und habe einen guten, platzierten Schuss. Mittlerweile spiele ich fest als Mittelstürmer, daher komme ich auch meist über die Mitte, wenn der Angriff rollt.

Ist die Liga zu schwach oder sind deine offensiven Mitspieler zu gut?

Ich empfinde die Liga in diesem Jahr eigentlich als sehr stark. Wir haben einfach eine tolle Offensive, das Team ist gut durchmischt mit Routiniers und bombenstarken jungen Leuten, das passt toll zusammen. Die Toranzahl ist also keineswegs nur auf mich allein zurückzuführen.

Hast du dir für die Restrunde spezielle Ziele gesetzt? Mit etwas Glück könntest du dein Team ja noch eine Etage höher ballern…

…naja, das wird ziemlich knapp. Wir haben anfangs als Favorit einfach zu viele Spiele verkackt. Das ist allerdings einigermaßen nachvollziehbar, weil wir viel Rotation im Kader hatte, da hat es einfach eine Weile gedauert, bis sich alles eingespielt hatte. Wir blicken jetzt von Spiel zu Spiel und schauen, was am Ende vielleicht noch geht.

Wo soll es denn noch für dich persönlich hingehen? Für immer Hettersroth oder doch mal Eintracht Frankfurt? Beide Vereine kommen sich ja bald vielleicht etwas entgegen…

(lacht) Nee, für nächste Runde habe ich hier schon definitiv zugesagt. Nicht nur, weil ich unheimlich gerne mit meinem Bruder zusammenspiele, was wir schon seit der Jugend eigentlich konsequent durchziehen. Ich bin mit vielen Jungs hier aufgewachsen und alle sind nach und nach hierher gewechselt. Es ist ein super Kader hier und wir verstehen uns alle bombig. Mir ist der Spaß in einem Verein wahnsinnig wichtig, ich mag keine Grüppchenbildung. Wir sitzen hier nach einem Spiel alle noch schön zusammen, das ist perfekt für mich. Früher hatte ich hier und da schonmal Angebote von höherklassigen Vereinen, aber letztlich entscheide ja ich und mich hat es einfach nie an den jeweiligen Ort gezogen.

Wenn du dir einen Sturmpartner aus der Bundesliga wünschen würdest, wäre das….?

… Kevin Volland von der TSG Hoffenheim. Der gefällt mit vom Spielstil her sehr gut.

Wenn du Trainer wärst, was würdest du den Spieler Paul Wismer immer und immer wieder bis zum Erbrechen üben lassen?

Das Ball abspielen, da bin ich einfach manchmal zu eigensinnig. Und Standards schießen. Ich übernehme bei uns viele Freistöße und da geht noch etwas mehr.

Für alle, die Hettersroth vielleicht nicht so gut kennen: Wo liegt dein Heimatverein und warum sollte man einmal im Ort gewesen sein?

Wir spielen am Fuße des Vogelsbergs, in der Nähe von Büdingen. Hier gibt es allerdings nicht so viel, ich selbst wohne in Birstein. Aber die Menschen hier sind auf alle Fälle sehr nett!

Und der Straßenbau ist bestimmt auch famos…?

(lacht) Das auf jeden Fall!

So, zum Schluss darfst du traditionell jemanden grüßen!

Dann möchte ich gerne meinen kleinen Cousin Helmut Schäfer grüßen. Er ist zwei Jahre jünger und spielt beim FSV Fernwald. Ein Bombentyp, den ich leider viel zu selten sehe.