2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Spielt mit seiner Mannschaft bisher eine tolle Saison: Sascha Schnell. F: Schönheim
Spielt mit seiner Mannschaft bisher eine tolle Saison: Sascha Schnell. F: Schönheim

"Unser Ziel ist die Top sechs"

"Nachspielzeit" mit Sascha Schnell +++ Der Trainer des VfR Baumholder gibt seine Einschätzung zur momentanen Situation "seines" Klubs und erzählt auch über seine Vergangenheit, zu der u.a. Fritz Walter gehörte

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast Sascha Schnell vom VfR Baumholder.

Mit 27 Punkten aus 13 Spielen rangiert man derzeit auf dem dritten Tabellenplatz, mit nur zwei Punkten Rückstand auf Relegationsplatz zwei. Zudem spielt man am heutigen Mittwochabend im Verbandspokal Südwest gegen den TuS Mechtersheim, der in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar unterwegs ist.

Herr Schnell, am vergangenen Sonntag gab es einen 2:0 gegen Kirn, das war auch gleichzeitig der vierte Sieg in Serie. Was sind die Gründe für das momentane Auftreten Ihrer Mannschaft?

Ersteinmal sollte man damit anfangen, dass wir einen nicht so optimalen Start in die Saison hatten, wie wir uns das gewünscht hätten. So haben wir in den ersten neun Spielen zweimal verloren und dreimal gegen Spitzenmannschaften unentschieden gespielt. Jedoch stimmt es schon, dass es momentan einfach läuft. Der vierte Sieg in Serie kommt daher auch nicht von ungefähr. Denn mittlerweile haben wir unsere Neuzugänge gut in die Mannschaft integrieren können, das Training läuft super und auch die taktischen Instruktionen werden von meinen Jungs gut angenommen und umgesetzt.

Heute geht es im Verbandspokal Südwest gegen den TuS Mechtersheim. Wie gehen Sie an das Spiel heran? Was erwarten Sie für ein Spiel?


Wir sind zwei Klassen tiefer als Mechtersheim, von daher werden wir uns ersteinmal um die defensive Stabilität kümmern. So ist das Ziel dann im Laufe des Spiel aus der sicheren Defensive heraus gezielte Angriffe über drei, vier Stationen auszuspielen. Natürlich wissen wir auch, dass wir nichts zu verlieren haben und letzte Saison schon im Pokal die ein oder andere höherklassige Mannschaft rausgeworfen haben. Ich erwarte, dass Mechtersheim das Spiel machen und versuchen wird ein frühes Tor zu schießen. Dies müssen wir natürlich verhindern. Das Spiel wird daher lauf- und zweikampfintensiv. Somit ist jeder Ballbesitz wichtig, da wir nur so für Entlastung sorgen können.


Letzte Saison sind sie schon knapp am Aufstieg gescheitert. Konnten Sie denn Lehren aus der letzten Saison ziehen?
Haben Sie etwas im Vergleich zur letzten Saison verändert?


Am Ende war es natürlich schade, dass wir nicht doch in die Aufstiegsplätze kamen, jedoch, auch als Lehre für diese Saison, hatten wir einfach einen zu kleinen Kader, der dann noch durch Verletzungen weiter geschmälert wurde. Zudem hatten wir in den letzten Spielen, nach einer langen, anstrengenden Saison, einen zu hohen Substanzverlust, um eine wirkliche Chance auf den Aufstieg gehabt zu hätten. Und natürlich denken die Spieler auch darüber nach, was wäre wenn. Und so war das Ganze natürlich eine Kopfsache. Das Alles versuchen wir jetzt diese Saison natürlich zu verbessern. So sieht man momentan schon was die Jungs zu leisten im Stande sind und, dass wir, trotz vieler Verletzungen von Leistungsträgern, absolut im Soll sind.

Ist diese Saison der Aufstieg das Ziel?


Nein, das ist definitiv nicht unser Ziel. Unser, vom Vorstand ausgegebenes, Ziel lautet unter die Top sechs zu kommen. Und da sind wir momentan gut dabei. Mein Ziel ist es nämlich auch, die jungen Spieler zu integrieren, sodass wir mit deren Hilfe in ein bis zwei Jahren den Aufstieg angehen können. Und auch hier sind wir mit der Entwicklung absolut zufrieden, da zum Beispiel unser Spieler Jannis Staudt, eigentlich noch A-Jugend spielberechtigt, absoluter Stammspieler in unserer Ersten ist.


Nur noch fünf Spiele bis zur Winterpause. Was erwarten Sie von den verbleibenden Spielen in der Liga?


In den verbleibenden Spielen wollen wir natürlich so viele Punkte wie möglich mitnehmen, um im Winter weiter vorne mit dabei zu sein. Und dabei wollen wir auch den jungen Spielern, auch aufgrund der Verletzungen, die Chance geben sich zu beweisen. Und wer weiß, vielleicht wird ja der ein oder andere diese auch nutzen und eine weitere Möglichkeit in der Rückrunde sein.


Zum Schluss noch ein paar private Fragen. Konnten Sie sich schon früher als Spieler vorstellen irgendwann einmal als Trainer zu arbeiten?


Ich bin jetzt seit 17 Jahren Trainer und mir war schon damals als Spieler bewusst, dass ich irgendwann einmal als Trainer arbeiten werde. So hatte ich als Spieler schon immer den Gedanken an das Trainerbusiness gehabt und habe es zum Glück am Ende auch umgesetzt. Aber satt bin ich auch noch nicht und habe hoffentlich noch viele tolle Jahre als Trainer vor mir.


Hatten Sie denn in Ihrer Laufbahn als Spieler oder Trainer ein besonderes Spiel, an das Sie sich gerne zurückerinnern? Und wenn ja wieso?


Eigentlich habe ich einige Spiele im Kopf an die ich mich gerne zurückerinnere. So sind alle meine Endspiele oder Aufstiege besondere Spiele für mich. Diese jetzt alle auszuführen, würde aber den Rahmen sprengen. (lacht) Mein persönliches Highlight jedoch ist, dass ich als Spieler in der C-Jugend von Kaiserslautern den großen Fritz Walter persönlich kennenleren durfte.


Abschließend noch die Frage: Haben Sie auch noch andere Hobbys? Oder bliebt mit Fußball und Job keine Zeit mehr für etwas anderes?

Die Zeit ist begrenzt, Job und Fussball nimmt schon einiges in Anspruch, ansonsten bin ich für meine Familie da. Da ist es natürlich umso besser, dass meine Ganze Familie auch den Fußball lebt und mich in allen Bereichen unterstützt.

Das Interview führte Philipp Sehr

Aufrufe: 08.11.2017, 15:00 Uhr
Philipp SehrAutor