2024-04-16T09:15:35.043Z

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„Viele tolle Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen“: Werner Gottschling  | Foto: Patrick Seeger
„Viele tolle Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen“: Werner Gottschling | Foto: Patrick Seeger

Ende einer Ära: VfR Bad Bellingen und Werner Gottschling trennen sich

Landesligist bestätigt Veränderung auf der Trainerbank, nennt aber noch keinen Nachfolger

Auf südbadischer Ebene ist Werner Gottschling der Coach mit der zweitlängsten Amtszeit. Den VfR Bad Bellingen führte er bis in die Landesliga. Nun ist klar: Im Sommer endet diese Ära.
Am Dienstagvormittag war es fix: Beim VfR Bad Bellingen geht im Sommer eine Ära zu Ende. Wie am Montag berichtet, trennen sich die Wege des Fußball-Landesligisten und die von Trainer Werner Gottschling "nach über acht erfolgreichen Jahren". Gottschling ist seit Januar 2013 Cheftrainer des VfR und damit nach Stefan Schwär (FSV Stegen) der dienstälteste Coach auf südbadischer Verbandsebene.

Eine Balance bei den gemeinsamen Ansprüchen sei "immer gefunden" worden, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. "Nun sind acht Jahre eine lange Zeit, vieles wird zur normalen Routine, Spieler und Trainer arbeiteten schon sehr lange zusammen und kennen sich. Somit wird es schwieriger, den notwendigen frischen Wind hineinzubringen", so der VfR. Man habe sich "entschlossen, jetzt schon diesen Schnitt zu machen", die Runde falls möglich zu Ende zu spielen "und dann den Trainerwechsel zur neuen Saison vorzunehmen". Yannik Domagala, der von 2017 bis 2019 unter Gottschling beim VfR spielte und aktuell Co-Trainer beim Verbandsligisten FC Auggen ist, bestätigte der Club bislang nicht als Nachfolger. "Es laufen Gespräche", hatte Domagala am Montag gegenüber der BZ gesagt, es werde "spätestens Ende der Woche" eine Entscheidung veröffentlicht, so der 31-Jährige.



Für Werner Gottschling kommt das Ende der langjährigen Zusammenarbeit nicht überraschend. Nach seiner langen Amtszeit bewertet auch er die Situation so, dass es "allen gut tun würde, wenn frischer Wind reinkommt". Hätte man sich gemeinsam zu Gesprächen über die Zukunftsplanung zusammengesetzt, "wären wir wohl zum gleichen Schluss gekommen", sagt Gottschling gegenüber der BZ. Mit der Entscheidung des Vereins geht der 46-Jährige folglich konform, einzig die Kommunikation bemängelt er. Der VfR habe ihn vergangene Woche telefonisch darüber informiert, dass der Trainerposten neu besetzt wird. "Das hätte man anders lösen müssen und ist nach einer so langen Zeit etwas unglücklich gelaufen", findet Gottschling, der sich gewünscht hätte, dass man sich - freilich unter den derzeit möglichen Bedingungen - an einen Tisch gesetzt hätte. Zumal aus seiner Sicht keine Eile bestanden habe.

Gottschling lässt seine Zukunft noch offen

Doch überbewerten will der scheidende VfR-Coach all das nicht, "die positiven Aspekte überwiegen" nach inzwischen acht Jahren in Bad Bellingen. Nach seiner Amtsübernahme zu Jahresbeginn 2013 führte er den VfR aus der Abstiegszone der Kreisliga A bis in die Landesliga, wo der Club in seiner dritten überbezirklichen Saison aktuell auf Rang vier geführt wird. "Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Trainer und Verein, die mit Vertrauen und klaren Zuständigkeiten geprägt war, hat immer gut funktioniert. In Zeiten, als es nicht so gut lief, wurden alle auftretenden Schwierigkeiten durch intensive Gespräche zwischen Trainer, Sportlicher Leitung, dem Vorstand und Spielerrat ausgeräumt", heißt es seitens des VfR. "Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen", sagt Gottschling über seine Bad Bellinger Zeit, die er nun noch auf dem Fußballplatz beenden möchte. Derzeit ist die Runde auf unbestimmte Zeit unterbrochen, "hoffentlich bekommen wir die Chance, die Saison anständig zu Ende zu bringen".

Seine Zukunft lässt Gottschling derzeit offen, noch will er sich mit dem Blick über die Saison hinaus nicht beschäftigen. Daher ist eine Pause vom Fußball ebenso denkbar wie eine neue Aufgabe. "Aber erstmal will ich alles sacken lassen."
Aufrufe: 026.1.2021, 20:17 Uhr
BZ/zokAutor