2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Hier verpasst Jusef Taher noch die Führung für den FC Matzenbach im Finale gegen Gaisbach. Kurz darauf macht er es besser und  erzielt das 1:0.   Alexander Schreiber
Hier verpasst Jusef Taher noch die Führung für den FC Matzenbach im Finale gegen Gaisbach. Kurz darauf macht er es besser und  erzielt das 1:0. Alexander Schreiber
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FC Matzenbach macht’s wie einst vor 19 Jahren

Hohenloher Hallenmasters

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"Wir haben die Chance, Geschichte zu schreiben.“ Mit diesen Worten, so Matzenbachs Spielertrainer Samuel Schultes, habe er seine Männer am Samstag in das Turnier geschickt. Sie trafen auf offene Ohren: Der FC Matzenbach hat das 20. Hohenloher Hallenmasters in der Großsporthalle in Crailsheim gewonnen. Im Finale schlug er den Bezirksligaverein SSV Gaisbach 3:1.

Vor 19 Jahren hatte Matzenbach das erste Hallenmasters gewonnen, nun „Stand jetzt auch das letzte“, wie Schultes sagt. Ob es 2021 ein Hallenmasters gibt, ist ungewiss. Die Zukunft des Turniers „steht in den Sternen“, so Sebastian Karg, einer der beiden scheidenden Organisatoren.

Historisch, um Schultes Rhetorik zu verwenden, war der Erfolg des Fußballclubs noch aus einem anderen Grund: Vor Matzenbach hat erst einmal ein Kreisligist das Hallenmasters gewonnen: der ESV Crailsheim im Jahr 2002.

Nun muss erwähnt werden, dass die Vorzeichen für den doch überraschenden Erfolg der Matzenbacher gut waren. Abgesehen vom Landesligaersten TSV Crailsheim und seinem Verfolger in der Tabelle, die Spvgg Satteldorf, gingen schließlich nur Bezirks- und Kreisligamannschaften an den Start. Das mangelnde Interesse von höherklassigen Vereinen ist ein wichtiger Grund, weshalb das Masters womöglich vor dem Aus steht.

B-Ligist zieht ins Viertelfinale ein

Für eine Überraschung sorgte auch die zweite Mannschaft der SGM VfR Altenmünster/ESV Crailsheim: Der einzige B-Ligist des Turniers holte je einen Punkt gegen Matzenbach und Westheim und schaffte dank eines Sieges gegen den Bezirksligist TSV Dünsbach den Sprung ins Viertelfinale. Dort unterlag er knapp dem späteren Finalisten Gaisbach. Dünsbach hingegen trat als Gruppenletzter mit nur einem Punkt schon früh die Heimreise an – allerdings gut gelaunt. „Wir sind hierher gefahren, um Spaß zu haben. Und das hatten wir“, so Spielertrainer Mario Guttknecht.

Dass der Hallenfußball in Crailsheim immer noch Spaß macht, hörte man von vielen Vereinen am Samstag. Spätestens wenn der Anpfiff ertönte, kehrten in der Halle jedoch stets Ernst und Ehrgeiz ein. Gerade für kleinere Vereine ist das Hallenmasters eine seltene und willkommene Gelegenheit, sich mit größeren Klubs zu messen. Das betonte auch Samuel Schultes: „Satteldorf oder Crailsheim sind eben nicht unser täglich Brot.“ Kein Wunder also, dass Matzenbach in Bestbesetzung angereist war.

Die Landesligisten aus Crailsheim und Satteldorf verpassten den Einzug ins Endspiel. Für Satteldorf war im Viertelfinale gegen Matzenbach Schluss (0:1). „Wir wären gerne weitergekommen“, so Trainer Marcus Becker. „Matzenbach hat gut und sehr körperbetont gespielt.“ Der TSV Crailsheim fand mit dem Sieg im Spiel um Platz 3 gegen Steinbach-Comburg einen versöhnlichen Abschluss. „Wir sind im Halbfinale gegen Gaisbach unglücklich und ärgerlich ausgeschieden. Wir haben guten Fußball gespielt, alles in Ordnung also“, sagte Trainer Michael Gebhardt.

Als erster der Gruppe A war der SSV Gaisbach leicht favorisiert ins Finale gegen den FC Matzenbach gegangen, der in der Gruppe B den dritten Platz belegt hatte. Gaisbach dominierte auch über weite Strecken die Partie, doch der FC nutzte seine Chancen besser. Jusef Taher erzielte das 1:0. Michael Rein baute die Führung mit seinem fünften Turniertreffer aus und krönte sich damit zum Torschützenkönig. Den Titel teilt er sich mit einem Mitspieler. Maurice Weinschenk machte mit seinem Tor in der letzten Spielminute alles klar. Gaisbachs Spielertrainer Nicolas Bauer gelang noch der Ehrentreffer. „Matzenbach hat gut zusammengespielt und das Turnier verdient gewonnen“, erklärte Bauer.

Ginge es nach dem FC Matzenbach, stünde im nächsten Jahr die Titelverteidigung an. Das verdeutlichte Steffen Rein über das Hallenmikrofon, als er den Pokal für seine Mannschaft entgegennahm: „Wir hoffen, dass das nicht das letzte Mal war.“ Diese Hoffnung teilen gewiss noch andere.

Aufrufe: 013.1.2020, 08:50 Uhr
HOT / Von Alexander SchreiberAutor