2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Für Florian Galle und seine Kirner läuft es momentan richtig gut.
Für Florian Galle und seine Kirner läuft es momentan richtig gut. – Foto: Ig0rZh-stock.adobe/Schmidt

"Meine Rolle ist ein schöner Kompromiss"

Nachspielzeit mit Florian Galle +++ Der Spielertrainer des VfR Kirn über die erfolgreichen letzten Wochen und seine Doppelrolle auf und neben dem Platz

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Florian Galle vom VfR Kirn. Der Spielertrainer des Landesligisten macht in dieser Saison sowohl auf, als auch neben dem Patz eine tolle Figur und steht mit seiner Mannschaft in der Landesliga West auf einem starken fünften Platz. Mit uns spricht er über die gute Form seiner Mannschaft und die Herausforderungen als Spielertrainer.

FuPa: Am Wochenende habt ihr gegen den TSC Zweibrücken kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielt? Wie hast du das Spiel und die späte Entscheidung erlebt?

Florian Galle: Wir waren leider im Spiel gegen Zweibrücken nicht so souverän, wie noch in den Vorwochen. Deswegen fällt der Sieg wohl eher in die etwas glückliche Kategorie. Doch auch wenn es für uns mal nicht so gut läuft, haben wir immer den Glauben, dass für uns noch etwas gehen kann. Das hat im Spiel am Samstag den Ausschlag gegeben.


Deine Mannschaft ist momentan in sehr guter Form. Aus den letzten sechs Spielen konntet ihr fünf Siege einfahren, musstet euch nur Spitzenreiter Baumholder knapp geschlagen geben. Was läuft momentan besser als noch zu Anfang der Saison?

Ich lege sehr viel Wert auf unsere defensive Stabilität. Diese ist immer die Basis, um erfolgreich zu sein. Zu Beginn der Saison haben wir nicht immer sicher gestanden. Nun zahlt sich die harte Arbeit im Training langsam aus. Dass wir mit mit nur zwölf Gegentoren die beste Defensive der Liga haben, macht mich unglaublich stolz.

Durch eure Erfolgsserie seid ihr ganz nah an die Aufstiegsplätze heran gerückt. Ist der Aufstieg bei euch intern ein Thema?

Wir haben uns vor der Saison zum Ziel gesetzt, den sechsten Platz der Vorsaison zu bestätigen und uns im oberen Drittel zu etablieren. Von dieser Zielsetzung weichen wir nicht ab. Wir werden uns sicher nicht mit Aufstiegsgerede zusätzlichen Druck aufbauen. In den vergangenen Jahren haben viele gestandene Spieler den Verein verlassen, somit befindet sich die Mannschaft immer noch ein wenig im Umbruch. In Anbetracht dessen sind wir momentan vollkommen im Soll.


Seit zwei Jahren bist du nun Spielertrainer beim VfR. Wie war die Umstellung vom reinen Spieler zu deinem jetzigen zweigleisigen Job und welche Vor- und Nachteile birgt die Rolle im Vergleich zum klassischen Trainer in sich?

Auf dem Spielfeld hast du engeren Kontakt zu den Spielern und kannst somit schneller Anweisungen weiter geben und sofortigen Einfluss aufs Spiel nehmen. Einem Nebenmann zuzurufen, er soll nach links verschieben, ist so wesentlich einfacher, als von der Außenlinie das Spiel zu dirigieren. Außerdem hast du einen besseren Eindruck, in welche Richtung der Spielverlauf momentan steuert und wie es den Spielern auf dem Platz ergeht. Dafür geht dir natürlich der Gesamtüberblick verloren, den du an der Außenlinie hast. Diese Aufgabe übernimmt mein Co-Trainer Michael Dusek. Er beobachtet und lenkt die Partie von Außen, wenn ich auf dem Spielfeld bin. Er genießt auf Grund seiner riesigen Erfahrung auf Bundesliga-Niveau großen Respekt in der Mannschaft und ist immens wichtig für unser Gefüge.


Du hast früher unter anderem auch in der Regionalliga gespielt. Hast du persönlich noch mal das Ziel, als reiner Spieler eine oder zwei Ligen höher zu spielen?

Nein, das kann ich ausschließen. Durch meinen Beruf würde ich schwer Zeit finden, vier- oder fünfmal die Woche zu trainieren. Auch körperlich wäre mir diese Belastung, da ich in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen geplagt war, zu hoch. Meine momentane Rolle ist ein schöner Kompromiss zwischen Fußball auf gutem Niveau und dem schrittweisen Übergang auf die Trainerbank. Ich bin mit dieser aktuell hochzufrieden.


Ihr habt jetzt noch drei Spiele bis zur Winterpause. Eure Gegner sind Mannschaften aus der Abstiegszone. Da sind drei Siege doch Pflicht, oder?

Es wäre aus meiner Sicht falsch, von Pflichtaufgaben zu reden. Die Liga ist qualitativ sehr ausgeglichen, auch gegen die Teams aus der Abstiegszone musst du erstmal gewinnen. Das Spiel bei Schmittweiler am Samstag wird keine leichte Aufgabe. Ich erwarte ein enges Spiel. Trotzdem wollen wir natürlich gewinnen und weiter oben dranbleiben.

Aufrufe: 020.11.2019, 15:45 Uhr
Niklas AllmrodtAutor