2024-04-25T14:35:39.956Z

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Kleines Finale: Die Hackenheimer Offensive um Jelle Ackermann, Christoph Menger und Marciano Rehbein (von links) setzt Sponheims Tor unter Druck.	Foto: Mario Luge
Kleines Finale: Die Hackenheimer Offensive um Jelle Ackermann, Christoph Menger und Marciano Rehbein (von links) setzt Sponheims Tor unter Druck. Foto: Mario Luge

Einfach unaufhaltsam

FUTSAL: Meisenheim dominiert, Eintracht enttäuscht, Sponheim überrascht

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Bad Kreuznach. Als der Präsident die Konrad-Frey-Halle betritt, verlassen gerade die ersten bekannten Gesichter den Ort des Geschehens. Klaus Meffert hatte sich auf einen schönen Hallenfußballnachmittag gefreut, auf die finalen Spiele seiner Eintracht Bad Kreuznach, immerhin der klassenhöchste Teilnehmer der Futsal-Kreismeisterschaft. Und nicht nur ihn hätte es interessiert, ob der SG Eintracht das Kunststück gelingt, die Futsalexperten der SG Meisenheim zu stoppen. Nun ja, diese Frage hätte sogar Andy Baumgartner, der Coach der über allen stehenden Meisenheimer, spannend gefunden: „Ich habe vorher gedacht, das hätte ein feines Finale werden können.“ Hatten viele der rund 450 Zuschauer.

Die mit einem B-Team angetretene Eintracht verabschiedete sich in der Vorrunde und hinterließ einige enttäuschte Fans auf den Rängen (und einen bedienten Präsidenten). Die SG Meisenheim zeigte indes zum dritten Mal in vier Jahren, dass „Futsal etwas ganz Tolles ist“, wie es Baumgartner ausdrückte. Beim Landesligisten, der im Vorjahr bis zur Deutschen Meisterschaft gelangt war, wird Futsal in allen Bereichen zelebriert. Hier werden keine Wissenschaften daraus gemacht, welche Spieler auf die Platte geschickt werden. „Wir bieten die Besten auf, die wir aufbieten können.“ Punkt. 2:0, 3:0, 2:1, 4:1, 4:0 und zum Schluss das 3:0 (Tore: Gedratis, Yerima, Borger) im Finale gegen den Ligakonkurrenten Karadeniz Kreuznach.

Das Finale bei FuPa.tv

Da blieben keine Zweifel, „das war absolut verdient“, sagte Serkan Kural, der am Vortag mit dem Großteil seiner Karadeniz-Kollegen den Ü32-Titel geholt hatte und schon allein über den Einzug ins Endspiel glücklich war. „Für uns ist das eine mehr als ordentliche Leistung“, sagte Kural, „aber für die spielstarken Meisenheimer hat es leider nicht mehr gelangt.“ Karadeniz-Keeper Mahsun Kalbisen war schon ein bisschen stolz, sein Team so lange im Spiel gehalten zu haben, „letztlich macht die große Futsal-Erfahrung den Unterschied. Wir haben uns gut präsentiert – und die Meisenheimer eben besser.“

Gut präsentiert, schlecht repräsentiert

Sie bekamen den größten Scheck (450 Euro). Sie hatten in Malik Yerima (sechs Treffer) den besten Torschützen des Turniers. Sie hatten den einzigen Rotsünder (Marius Gedratis im Finale) in ihren Reihen. Sie eilten unaufhaltsam Richtung Südwestmeisterschaft (am 28. Januar in Contwig). Aber sie waren nicht die einzigen, die für Schlagzeilen sorgten.

Da war unter anderem auch der VfL Sponheim, der sich im Sechsmeterschießen des kleinen Finales gegen den Bezirksligisten TuS Hackenheim durchsetzte. Der Tabellenfünfte der A-Klasse, vor drei Wochen erst ins Teilnehmerfeld nachgerückt, ließ die Kugel richtig gut laufen – und entpuppte sich als positive Überraschung, die etwa auch Gruppengegner Eintracht Bad Kreuznach nicht auf der Rechnung hatte. „Die Jungs hatten einfach mehr Biss“, fand Eintracht-Betreuer Marc Killat, „die Sponheimer wollten sich gut präsentieren, was ihnen auch gelungen ist. Uns wiederum ist es nicht gelungen, die Eintracht so zu repräsentieren, wie es sich für eine Kreismeisterschaft in Bad Kreuznach gehört.“ Der Eintracht ein Schnippchen zu schlagen, das tat den Sponheimern gut. „Unsere Jungs“, sagte Spielertrainer Sebastian Grünewald, „waren schon richtig motiviert und das haben sie auch auf dem Platz gezeigt. Wir wollten etwas reißen und wir haben etwas gerissen. Wir sind sehr zufrieden.“

Zufrieden, das war im Grunde auch Kreisfußballchef Thomas Dubravsky „mit beiden Tagen in der Konrad-Frey-Halle. Die Zuschauerresonanz war gut und das Turnier fair, die Besetzung manches Teams könnte noch besser sein“. Die Meisenheimer hat er gewiss nicht gemeint.



Aufrufe: 015.1.2018, 08:00 Uhr
Henning Kunz und Mario LugeAutor