2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielbericht
Der Blick zur bitteren Pleite: Jovana Damnjanovic Lackovic
Der Blick zur bitteren Pleite: Jovana Damnjanovic Lackovic

Nach bitterem Pokal-Aus gegen Wolfsburg: FCB-Frauen konzentrieren sich auf Double

Laudehr: „Mund abputzen - und weiter geht‘s“

Jovana Damnjanovics Abgang stand sinnbildlich für den Frust und die Enttäuschung der Fußballerinnen des FC Bayern.

Als die Stürmerin gemeinsam mit Carina Wenninger bereits in der 40. Minute ausgewechselt wurde, stapfte die serbische Nationalspielerin energischen Schrittes und mit wütendem Blick zur Bank. Der Handschlag mit Co-Trainer Roman Langer fiel derart heftig aus, dass das Klatschen bis auf die Tribüne zu hören war.

Verständnis für Damnjanovics Gemütslage konnte man durchaus aufbringen, schließlich gilt eine Auswechslung vor der Pause als Höchststrafe im Fußball. Noch dazu in einem Pokal-Halbfinale. Trainer Thomas Wörle wollte mit dem Doppelwechsel angesichts der Leistung seiner Mannschaft aber nicht bis zur Halbzeit warten. „Mir ging es darum, ein Zeichen zu setzen“, erklärte Wörle: „Ich wollte sofort reagieren. Wir waren auch verbessert danach, auch wenn wir nicht zu dem Spiel gefunden haben, das uns auszeichnet.“

Nicht griffig, nicht frisch, nicht handlungsschnell sei seine Mannschaft gewesen, analysierte Wörle. Nach einer halben Stunde lagen die Bayern im eigenen Stadion bereits mit zwei Toren zurück, zu keinem Zeitpunkt des Spiels kam das Gefühl auf, dass die Münchnerinnen gewinnen könnten. Was angesichts der jüngsten Leistungen der Mannschaft schon ein wenig überraschend war. 20 Pflichtspiele war das Team zuvor unbesiegt, in der Bundesliga wurde im Februar Wolfsburg mit 4:2 geschlagen, die beiden Rivalen führen die Tabelle punktgleich an. In der Champions League setzten sich die Bayern letzte Woche gegen Slavia Prag durch und stehen erstmals im Halbfinale, während der VfL an Lyon scheiterte.

Und hier liegen vielleicht auch die Gründe für den Spielverlauf am Sonntag, denn die Wolfsburgerinnen waren auf Revanche aus und spielten mit ordentlich Wut im Bauch. „Ihre Präsenz war extrem. Körperlich waren sie in einer anderen Liga“, sagte Wörle. „Wir hätten viel mehr dagegenhalten müssen“, erklärte Sara Däbritz.

Das Gefühl der bitteren Pleite werden die Bayern mit in die Länderspielpause nehmen. In der Bundesliga geht es erst in zwei Wochen mit dem Heimspiel gegen Essen weiter, dann folgt auch schon das Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona in der Champions League. Um die zwei verbliebenen Titelchancen zu wahren, muss das Pokalaus schnell abgehakt werden. „Mund abputzen, regenerieren und weiter geht’s“, gab Simone Laudehr als Motto für die kommenden Tage vor.

Text: Christian Stüwe

Aufrufe: 02.4.2019, 12:41 Uhr
Münchner Merkur / tz / Redaktion Münchner MerkurAutor