Mit FuPa.tv: SV D/A lässt die Wölfe heulen

SV Drochtersen/Assel - VfL Wolfsburg II 1:0

Die erste Halbzeit gehört den Gastgebern. Mit dem kräftigen Westwind im Rücken erarbeitet sich D/A hochkarätige Möglichkeiten gegen die Tormaschine der Regionalliga. In 25 Spielen erzielten die Wolfsburger bislang 67 Treffer. Auf der Tribüne sitzen fünf Scouts von Bundesligisten und Drittligisten. Sie sind wegen der Talente des VfL da und sehen, wie der Spitzenreiter bei widrigen Bedingungen gegen spiel- und willensstarke Drochterser an seine Grenzen stößt.

In der 14. Minute knallt Marcel Andrijanic den Ball aus 16 Metern an die Querlatte. Der Spielmacher selbst eroberte im Mittelfeld den Ball, passte links raus auf Alexander Neumann, der Andrijanic mit einer starken Flanke bediente. Den Jubelschrei hatten die Zuschauer im Kehdinger Stadion bereits auf den Lippen.

D/A agiert stark im Umkehrspiel in der Anfangsviertelstunde, setzt auf Konter. In der Defensive schwimmen die Gastgeber nur einmal kurz nach Anpfiff nach einem Freistoß von der Eckfahne. Drochtersen/Assel entzaubert das Kurzpassspiel der Wolfsburger. Auch die Bundesligareserve macht Fehler. D/A beginnt nach 20 Minuten, sich sehenswert durch das Mittelfeld zu kombinieren. Die Gäste agieren nervös. VfL-Torwart Phillip Menzel wirkt unsicher bei einem Freistoß von Till Hermandung und lässt den Ball nach vorne abklatschen. Andrijanic und Florian Nagel stochern nach, bekommen den Ball aber nicht über die Linie.

Nach 28 Minuten steht Nagel im Zentrum frei, drückt einen Kopfball nach einer Flanke von Oliver Ioannou aber direkt in die Arme von Menzel. Fünf Minuten später vergibt Andrijanic die beste Drochterser Chance. Nach einer Hereingabe von Nagel versucht er, den Ball artistisch über die Linie zu bringen, scheitert aber. Eine Drochterser Führung wäre zu diesem Zeitpunkt längst verdient. Wolfsburg findet offensiv kaum noch statt. Ein Fernschuss von Michele-Claudio Rizzo ist das Einzige, was dem Tabellenführer einfällt.

Nach dem Seitenwechsel nutzt zunächst Wolfsburg den Rückenwind. Ein Schuss von Anton Stach geht knapp vorbei. Nach 47 Minuten verpasst Blaz Kramer die große Chance zur VfL-Führung nach einer Ecke per Kopf. Drochtersens Till Hermandung setzt erneut per Freistoß ein Ausrufezeichen. Menzel muss sich strecken, um den Ball zur Ecke zu klären.

Drochtersen lässt sich die Spielkontrolle nur kurz abnehmen. In der 64. Minute ist D/A wieder da. Neumann scheitert bei einem Konter zuerst an Menzel. Seinen Nachschuss kratzt ein Abwehrspieler von der Linie. Der D/A-Stürmer will sein fünftes Saisontor mit Macht. Er macht es in der 71. Minute. Nach einem langen Ball läuft er frei aufs Wolfsburger Tor zu, scheitert erst an Menzel und bringt im zweiten Versuch den Ball über die Linie.Dann wird es hektisch. Im ersten Angriff nach Wiederanpfiff soll D/A-Innenverteidiger Laurens Rogowski einen Wolfsburger im Strafraum gefoult haben. Schiedsrichter Jorrit Friedrich Eckstein-Staben entscheidet sofort auf Strafstoß. Zum Helden des Abends avanciert D/A-Torwart Patrick Siefkes, der erst den Strafstoß von Rizzi hält und dann auch noch den Nachschuss pariert. "Da ist auch viel Glück dabei", sagt Siefkes. Seine Glanztat sei eine Mischung aus Spekulation und genauem Hinsehen beim Anlauf und bei der Fußhaltung des Schützen gewesen.

Das Spiel hat Klasse. Beide Teams kämpfen und erarbeiten sich in der Schlussphase weitere Möglichkeiten. D/A bolzt in den letzten Minuten hinten alles raus. Das Bollwerk hält. Der Jubel kennt keine Grenzen. "Es ist eine Genugtuung, gegen solche Teams zu gewinnen. Normalerweise läufst du da viel hinterher", sagt Alexander Neumann.Die D/A-Spieler tanzen im Kreis, singen und heulen. Heute sind sie die Wölfe und die Wolfsburger die Beute.

Schiedsrichter: Jorrit Eckstein-Staben (SC Wentorf ) - Zuschauer: 535
Tore: 1:0 Alexander Neumann (72.)

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