2024-05-08T11:10:30.900Z

Spielbericht
Die Freude muss raus: Marina Hegering (li.) und Amanda Ilestedt (r.) bejubeln das 2:0.
Die Freude muss raus: Marina Hegering (li.) und Amanda Ilestedt (r.) bejubeln das 2:0. – Foto: Sven Leifer

Machtdemonstration gegen Wolfsburg für Scheuer keine Vorentscheidung

FC Bayern baut Vorsprung auf Double-Sieger aus

Mit dem Sieg im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg bauen die Frauen des FC Bayern den Vorsprung auf fünf Punkte aus. Trainer Scheuer schwärmt von seiner Mannschaft.
  • Die Frauen des FC Bayern München haben in der 1. Bundesliga ein Ausrufezeichen gesetzt und den amtierenden Meister mit 4:1 besiegt.
  • Die Mannschaft von Jens Scheuer baut damit den Vorsprung auf die Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg in der Tabelle auf fünf Punkte aus.
  • Torhüterin Laura Benkarth will sich auf dem Erfolg „nicht ausruhen“.

München – Mit vollem Körpereinsatz warf sich Marina Hegering in die Freistoßhereingabe von Kapitänin Lina Magull und drückte den Ball über die Linie. Es war das 2:0 für die Frauen des FC Bayern, zwei Minuten vor der Pause, ein ganz wichtiger Treffer in einem umkämpften Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg am Bayern-Campus. Vor allem im Mittelfeld lieferten sich die beiden großen Rivalen des deutschen Frauenfußballs in der Anfangsphase intensive Duelle um die Spielkontrolle, Chancen gab es zunächst kaum.

FC Bayern Frauen: Viviane Asseyi und Marina Hegering treffen vor der Pause gegen VfL Wolfsburg

Doch die Bayern-Frauen zeigten sich äußert effizient und hatten zuvor schon ihre erste Gelegenheit genutzt. Nach 26 Minuten war Klara Bühl auf der linken Außenbahn ihrer Gegenspielerin entwischt, die Nationalspielerin legte den Ball quer, Viviane Asseyi schob am langen Pfosten ein. Früh im Spiel hatten die Bayern-Frauen Glück, als ein Wolfsburger Einwurf Hegering im eigenen Strafraum an den Unterarm sprang, Schiedsrichterin Karoline Wacker aber nicht auf Elfmeter entschied.

Und so ging es mit einer 2:0-Führung in die Pause, die die Bayern-Frauen unmittelbar nach dem Wiederanpfiff ausbauten. Erneut setzte sich die starke Klara Bühl auf der Außenbahn durch und legte diesmal der am langen Pfosten lauernden Lineth Beerensteyn (46.) den dritten Treffer der Partie auf. In der Folge entwickelte sich ein anderes Spiel, Wolfsburg warf nun alles nach vorne, für beide Mannschaften ergaben sich in dieser Phase mehr Chancen.

FC Bayern Frauen: Laura Benkarth kassiert erstes Gegentor durch Elfmeter

Ein Foul im Strafraum der Bayern führte dann zum ersten Gegentor der Saison, Lena Goeßling (64.) ließ der zuvor mehrfach stark parierenden Bayern-Torhüterin Laura Benkarth per Elfmeter keine Chance. Der VfL kämpfte im Anschluss um seine letzte Chance, doch Lina Magull erzwang mit einer scharfen Hereingabe von rechts ein Eigentor der Wolfsburgerin Dominique Janssen (77.). Auch wenn der VfL in der Schlussphase nicht aufsteckte, war das Spitzenspiel nach dem 4:1 entschieden. „Natürlich bin ich megastolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainer Jens Scheuer: „Vielleicht haben wir fußballerisch nicht das beste Spiel gezeigt, aber von der Mentalität, von der Einstellung und auch von der Chancenverwertung her, war es das mit Abstand beste Spiel der Saison. Das Ergebnis ist vielleicht ein Tor zu hoch, aber nicht unverdient.“ Von einer Vorentscheidung im Meisterrennen wollte Scheuer aber nichts wissen.

Allerdings haben die Bayern-Frauen mit nun bereits fünf Punkten Vorsprung auf den VfL Wolfsburg und einer um acht Tore besseren Tordifferenz eine perfekte Ausgangslage, um den vierten Titel in der Geschichte der Abteilung zu holen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. „Die Saison ist noch sehr, sehr lang. Darauf dürfen wir uns nicht ausruhen“, sagte Torhüterin Benkarth.

(Christian Stüwe)

Aufrufe: 016.11.2020, 12:28 Uhr
Münchner Merkur / tz / Christian StüweAutor