2024-04-24T13:20:38.835Z

Der Spieltag
– Foto: Maximilian Harre

IM VIDEO: Eisbergener Heimsieg gegen Vlotho

Aufsteiger Oetinghausen wird zum Favoritenschreck. Herringhausen/Eickum: Frustbewältigung mit Achterpack. Kantersieg auch für Mennighüffen.

Oetinghausen holt mit dem 2:0 bei TuRa Löhne den zweiten Sieg – und das verdient. Nach Auftaktpleite rehabilitiert sich die SG FA Herringhausen-Eickum mit 8:0 gegen Petershagen. Der TuS Lohe drehte ab der 47. Minute auf. Spitzenreiter VfL Mennighüffen fertigt den TuS Lahde/Quetzen mit 7:1 ab. Nach einer Roten Karte gegen Lahde spielen sich die Mennighüffener frei.


Die Vlothoer Pausenführung (Niklas Brand hatte in der 43. getroffen), egalisierte wenige Minuten nach Anpfiff des zweiten Durchgangs Sören Borchert für die Gastgeber (49.). Mit dem Treffer von Nico Kolepke zum 2:1 in der 74. Spielminute durfte sich der FSC Eisbergen schließlich über die ersten drei Punkte in der noch so jungen Saison freuen.


Hoppla, eine dicke Überraschung spielte sich am Obernfeld ab am 2. Spieltag: Der kesse Aufsteiger SV Oetinghausen 06 siegte nicht unverdient mit 2:0 (0:0) beim favorisierten Gastgeber TuRa Löhne, der vor allem vor der Pause viel zu durchschaubar und fehlerhaft spielte und in der letzten Viertelstunde die entscheidenden Gegentore kassierte. Für Oetinghausen ist es wie für den Mitaufsteiger Mennighüffen der perfekte Saisonstart: Sechs Punkte, 4:0 Tore, Platz zwei.

Die Gäste mussten schon nach drei Minuten mit 1:0 führen, als Moritz Tiemann nach einem Pass aus dem zentralen Mittelfeld unattackiert und völlig blank auf Torwart Andreas Wiens zulief, aus 14 Metern aber mit einem Flachschuss am gut reagierenden Wiens scheiterte. Diese Aktion war kein Zufall, die Gäste standen gut gestaffelt und spielten aus einer sicheren Defensive immer wieder mutig in die offenen Lücken der TuRaner nach vorne. Viele unkonzentrierte Aktionen (Nolting) prägten das Defensivspiel. In der 13. Minute hatte TuRa nach feinem Pass von Louis Bierbaum aus Marcel Rinnelt die dicke und einzige echte Chance auf das 1:0, doch Rinnelt brachte den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß nicht an Manuel Scheer vorbei. Dagegen waren die Gäste nach einigen Konfusionen in der TuRa-Deckung in der 22. und 26. Minute einem Tor nahe, der schnelle Tobias Siekermann und Dieckwisch stellten die Löhner immer wieder vor Probleme. Auch in der 28. Minute vergab Oetinghausen einen guten Konter, der letzte Pass wurde gerade so von Sassenberg abgefangen. TuRas Luca Albrecht schoss (32.) aus 20 Metern nur knapp links am Tor vorbei, doch die Schnelligkeit und Präzision fehlte den Löhnern zu oft.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Trainer Michel Ciomber den Löhnern mit drei Wechseln nach knapp mehr als einer Stunde mehr Struktur zu verleihen, doch die Gäste blieben offensiv gefährlich und trafen durch Tiemann (74.) und spät durch Eickhoff (86.) entscheidend. Zwischen der 46. und 65. Minute hatten dagegen Sahitaj, Rinnelt und Rimkus das 1:0 auf dem Fuß, wurden im letzten Moment geblockt. „Da sind wir super aus der Kabine gekommen, haben aber nicht getroffen“, sagte Trainer Ciomber.
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Erst der Sieg im Derby gegen Herringhausen, jetzt das 2:0 (0:0) bei den hoch eingeschätzten Löhnern: Der SV Oetinghausen hat sich in der Bezirksliga ganz schnell vom Aufsteiger zum Favoritenschreck gemausert. Belohnung für den zweiten Zu-Null-Sieg ist die Momentaufnahme auf Platz zwei der Tabelle.

„Das Beste daran ist, dass der Sieg definitiv verdient ausgefallen ist. Die Leistung war tadellos“, so das Lob von Trainer Marcel Rieso für seine ungeschlagene Truppe. Die Basis zum Auswärtssieg am Obernfeld legten die Oetinghauser in der Abwehr, hier räumten die Brüder Julius und Niklas Weinert fast alles ab, und kam mal etwas durch, konnten sich die Gäste auf Schlussmann Manuel Scheer verlassen. So kam der Gastgeber laut Rieso nur zu einer wirklich gefährlichen Szene in der 22. Minute.

Nadelstiche im Spiel nach vorne setzten die Gäste ebenfalls. In der 74. Minute war es Moritz Tiemann, der die Oetinghauser für eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ (so Rieso) mit dem 1:0 belohnte. Mit dem 2:0 in der 86. Minute schraubte Robin Eickhoff den Deckel für den Aufsteiger zu.
Auch die Verletzungen von Timo Jüttner (beim Aufwärmen) und Luca Dornhöfer konnten die 06er kompensieren. „Vor dem Spiel hatte ich ein paar Bauchschmerzen, doch die Mannschaft hat das hervorragend gemacht“, stellte Trainer Marcel Rieso heraus.


Erfolgreiche Frustbewältigung betrieb die mit einer 0:2-Auswärtsniederlage gegen den Aufsteiger SV 06 Oetinghausen gestartete SG FA Herringhausen-Eickum bei ihrem saisonalen Heimdebüt in der Bezirksliga. Die Schützlinge von Trainer Ümüt Gözlükcü fertigten einen völlig überforderten TuS Petershagen/Ovenstädt mit 8:0 (5:0) ab. Hierbei erzielte Luigi Di-Bella drei Treffer.

Entsprechende Erleichterung herrschte bei den Gastgebern. „Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir haben heute den Frust aus uns heraus geschossen. Mich ärgert allerdings, dass wir mindestens genauso viele Großchancen wie die erzielten Tore liegengelassen haben. Aber man soll ja nicht auf hohem Niveau jammern“, bewertete Gözlükcü das einseitige Kräftemessen. Nach dem Seitenwechsel habe sein Team nicht mehr den Spielfluss der ersten 45 Minuten gefunden.

Vor 120 Zuschauern nahm das Schützenfest bereits in der 2. Minute seinen Lauf. Eine unsauber bereinigte Petershäger Abwehraktion verwertete Yannick Greitschus per Direktabnahme von der Strafraumgrenze zum 1:0.

Danach bot sich Justin Schubert aus halbrechter Position die Option zum Ausgleich (19.), den aber der kaum geprüfte SG-Schlussmann Torben Lambrecht vereitelte. Stattdessen erhöhte Herringhausen nach 24 Minuten mit dem zweiten Torschuss auf 2:0. Hierbei düpierte Luigi Di-Bella den Gästekeeper Leonard Otto Kiel mit einem raffinierten Schlenzer ins lange Eck. Zwölf Zeigerumdrehungen später kam Kiel nach einem Steilpass von Marvin Hoffmeier an der Strafraumgrenze einen Schritt zu spät, so dass Altan Dincdemir freie Bahn zum 3:0 besaß. Dieser bereitete in der 44. Minute Di-Bellas Kopfballtor (genau in den Winkel) per Rechtsflanke vor, bevor im mit dem Pausenpfiff selbst das 5:0 glückte.

In der zweiten Halbzeit setzte sich die Einseitigkeit fort, wobei es die Hausherren mit ihrer Effizienz nicht mehr ganz so genau nahmen. Während unter anderem auch in einer Szene das leere Tor verfehlt wurde, erhielt Petershagen die zweimalige Gelegenheit zum Ehrentreffer. Jedoch zeigte Lambrecht nochmals sein Können, beziehungsweise verfehlte Marlo Heine das gewünschte Ziel. Die zunehmende Porosität des TuS nutzten Hoffmeier, Di-Bella sowie Einwechselspieler David Schultz zu den weiteren Treffern. „Das Ergebnis spricht für sich. Die ersten 30 Minuten waren relativ ausgeglichen. Danach haben wir nur noch Murks gespielt“, beklagte Gästecoach Jan-Frederik Finger.


Der VfL Mennighüffen fühlt sich weiter pudelwohl in der Bezirksliga und kanzelte den Mitaufsteiger TuS Lahde/Quetzen auch in der Höhe verdient mit 7:1 (3:1) ab. Schlüsselspieler des Spitzenreiters war abermals Torjäger Gugo Tamojan, der mit vier astreinen Toren sein Torkonto auf sechs Treffer schraubte. Dazu lieferte er eine Torvorlage und schoss eigentlich auch das (abgefälschte) 2:0, das der Schiedsrichter aber dem Lahder Spieler Mohring zuschrieb.

Aber auch die vier Buden sind für Tamojan persönlicher Bezirksligarekord. Er tanzte die Gäste auch beim finalen 7:1 elegant aus und netzte aus 14 Metern gekonnt mit links ein.
Die Schlüsselszene des Spiels lag in der 40. Minute, als der VfL beim Stand von 2:1 einen Handelfmeter erhielt und der Gästespieler Leon Vidahl mit der Roten Karte das Feld verlassen musste. Tamojan traf zum 3:1, das Spiel war durch. Fortan schwammen die Gäste, die defensiv gerade über die Außenpositionen schnell zu überspielen waren und in das defensive Mittelfeld nie dicht bekamen, fast bei jedem Angriff des VfL. Nach dem Seitenwechsel schraubten Schöneberg (52.), Haring (54., beide Tore aus kurzer Distanz, schön herauskombiniert) und erneut Tamojan nach Vorlage des uneigennützigen Schöneberg (66.) das Ergebnis auf 6:1.

„Danach war es nur noch Pillepalle. Die Rote Karte hat Lahde vor der Pause den Zahn gezogen“, sagte VfL-Trainer Lars Thielking, der das 7:1 nicht zu hoch hängen wollte. Wieder mit einer starken Leistung trumpfte Ryan Botterbusch auf, der bei seiner Auswechslung viel Applaus erhielt. Von der Bank brachte Thielking nach der Pause übrigens Yasin Can, Nusret Sarialtin, Moritz Büscher und Luca Jan Filusch. Qualität, die den enormen Konkurrenzkampf beim Spitzenreiter zeigt. „Anfangs war es etwas verkrampft“, sagte der unbestechliche Thielking. So musste ein langer Ball, ein Mix aus Traumpass und Befreiungsschlag von Raphael Mosiolek auch Tamojan zum 1:0 herhalten. Fortan liefen die Gäste aber permanent hinterher.


Optimale sechs Punkte und weiter ohne Gegentor: Es gibt schlechtere Saisonstarts als den des BV Stift Quernheim in der Bezirksliga. Das Team von Neu-Trainer Sebastian Numrich hat sich am Sonntag mit dem verdienten 2:0 (1:0) beim TuS Tengern II eine vielversprechende Ausgangsposition für die kommenden Wochen geschaffen.

Die Leistung allerdings fasste Numrich unter der Rubrik „ausbaufähig“ zusammen. Nach der frühen 1:0-Führung durch Christian Fahrnow (8.) sei seine Mannschaft zu passiv geworden und habe den Gegner zurück ins Spiel kommen lassen. Verlassen konnten sich die Quernheimer jedoch jederzeit auf ihre Defensive um die Innenverteidiger Christoph Kuhlmann und Manuel Vette sowie Torhüter Lukas Heller, die den Gastgebern kaum mal eine nennenswerte Torchance erlaubte.

In der zweiten Halbzeit zog BV die Zügel wieder an, trat wieder aktiver und mit mehr Präsenz auf und belohnte sich dafür mit dem vorentscheidenden 2:0 (53.) erneut durch Kapitän Christian Fahrnow. „Wir haben hinten sehr gut gestanden und damit die Basis gelegt. Im Spiel nach vorne ist noch Luft nach oben“, sagt Numrich, der sich mit seiner Mannschaft erst einmal auf Platz drei einsortiert hat. Eine Ausgangsposition, die man am kommenden Sonntag zu Hause gegen Lahde/Quetzen noch verbessern kann.


Einen Punkt erkämpfte sich Blau-Weiß Vehlage im Heimspiel gegen Aufsteiger Pr. Espelkamp II. Die Reserve der Preußen, die in ihrem ersten Saisonspiel ein torreiches Unentschieden gegen Dieleingen erspielt hatte, ging nach einer knappen halben Stunde durch Fynn-Jannes Thielemann in Führung. Die Vehlager konnten erst buchstäblich mit dem Abpfiff jubeln, Marlon Joerend traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgliehc und somit zur Punkteteilung. Für Vehlage war es nach der Auftaktpleite bei Stift Quernheim der erste Punkt.


Die Loher bleiben nach zwei Spielen in der Bezirksliga unbesiegt. Und diese drei Punkte beim unangenehm zu bespielenden TuS Dielingen haben sich die Gäste beim 3:1-Erfolg auch hoch verdient. „Das ist eine robuste Truppe, die mit langen Bällen agiert auf ihrem großen Rasenplatz. Das wussten wir und die Jungs haben es taktisch super umgesetzt mit hohem Pressing. In der ersten Halbzeit haben wir gar nichts zugelassen“, bilanziert der Loher Trainer Lukas Dorn dieses Match.

Selber kamen die Loher aber auch zu keinem Torerfolg, gingen drei Distanzschüsse knapp vorbei. Nach Wiederanpfiff änderte sich die Torgefahr gravierend mit der Einwechslung von Stürmer Andreas Vidovic. Da hatte der Coach ein glückliches Händchen. Nach Doppelpass mit Daniel Reineke, den „Vido“ mit einem Steilpass auf die Reise schickte, machte Reineke den Ball souverän aus etwa 16 Meter rein (47.). Er schob den Ball am Torwart vorbei ins Netz. „Das war der Dosenöffner für uns“, sagt Lukas Dorn. Erneut assistierte Vidovic als Vorbereiter mit einem Pass in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr, Dominik Flaake vollendete aus spitzem Winkel zum 0:2 (61.). Und nach einer Ecke von Nico Natale köpfte Nico Bruns das 0:3 (73.). Spätestens da waren alle Messen gelesen, das 1:3-Anschlusstor (86.) aus Sicht der Dielingener nur noch Ergebnis-Kosmetik. Fast wäre Lohe noch der vierte Treffer gelungen nach einem Konter über Vidovic und Boyagian


Für Dützen gab es nach dem Auftaktsieg gegen Eisbergen auf fremdem Platz nun die erste Niederlage, für den SV Kutenhausen-Todtenhausen war es nach einem Auswärtsremis zum Auftakt nun im ersten Heimspiel der erste Sieg. Hendrik Klein schoss die Gastgeber nach einer Viertelstunde in Front, Panagiotis Galatas glich im zweiten Durchgang zunächst aus (56.), ehe ein Doppelschlag des SVKT für die Entscheidung sorgte. Lennart Springer netzte in der 74. Spielminute ein, Kevin Dickhof ließ nur zwei Zeigerumdrehungen später das 3:1 folgen.

Aufrufe: 013.9.2020, 23:05 Uhr
FuPa / NWAutor