2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier

Elfmeterschießen zerrt an den Nerven

Prüßner-Cup: Erst in der „Verlängerung“ beim Schießen vom Punkt gewinnt die U14 von Hertha BSC Berlin das Finale gegen den FC Schalke 04 und holt sich bereits zum vierten Mal den großen „Pott“

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Das hätte Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock auch nicht besser inszenieren können. Das Endspiel bei der 17. Auflage um den Prüßner-Cup beim VfL Mennighüffen wurde gestern in einem dramatischen Elfmeterschießen entschieden – und dann jubelten auf der Sportanlage am Drosselhain die Hauptstädter und einige Königsblaue verdrückten die eine und andere Träne.

Die U14 von Hertha BSC Berlin gewann nach einer guten „Nulldiät“ mit fußballerischen Leckereien dann mit 5:4 vom Punkt gegen den FC Schalke 04. Jeweils drei Schützen traten auf jeder Seite an und S04 hatte beim 2:1 den Matchball, doch Gian Luis Di Fine scheiterte am Berliner Torwart Robert Kwasigroch, Safa Yildirim glich zum 2:2 aus – und es ging in die „Verlängerung“. Die gleichen Spieler traten erneut vom „Punkt“ an und zur tragischen Figur wurde schließlich der Schalker Di Fine, der auch beim zweiten Mal aus elf Metern am Herthaner Torhüter scheiterte. Das war ganz bitter, die Teamkollegen trösteten ihn sofort. Nicht weit von den Königsblauen entfernt jubelten die Berliner.


Es war 17.03 Uhr in Mennighüffen, in Russland war bereits das Länderspiel zwischen Deutschland und Mexiko angepfiffen worden. „Wir essen jetzt noch etwas und schauen uns die zweite Halbzeit auf der Rückfahrt im Bus an“, sagte Cheftrainer Sofian Chahed. Der 35-jährige Ex-Profi spielte unter anderem bei Hertha BSC (von 1999 bis 2002 in der Jugend und von 2003 bis 2009 in der 1. und 2. Mannschaft, 18 Länderspiele in deutschen U-Teams und vier Länderspiele in der Nationalelf von Tunesien). „Wir sind gut in das Turnier gekommen. Die Niederlage gegen die Bayern am ersten Turnier-Tag war ein Warnschuss zur rechten Zeit. Da wussten die Jungs, wo es langgeht und haben eine Schippe draufgelegt. Wenn es drauf ankommt, weiß die Truppe, was zu tun ist. Es war ein schöner Saisonabschluss. Der Prüßner-Cup war eine rundum gelungene Veranstaltung.“

Solch ein Lob für dieses zweitägige Event gab es von allen Gästen. Die Schalker waren natürlich bitter enttäuscht, hatten sie im Finale klar den Taktstock geschwungen und mit zwei Aluminiumtreffern sowie einer weiteren Riesenchance sehr viel Schusspech gehabt. Im Elfmeterschießen kam es dann noch dicker. „Die Jungs haben ein überragendes Turnier gespielt. Sie haben das Finale dominiert und Pech mit zweimal Aluminium gehabt. Unabhängig vom Ergebnis bin ich mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Dieses Turnier ist sehr gut organisiert, wir kommen sehr gerne wieder“, sagte S04-Cheftrainer Marcel Pomplun.

Das nötige Quäntchen Glück hatten die Königsblauen wohl schon im Halbfinale aufgebraucht, als sie in diesem erst Sekunden vor Schluss durch Gian Luis Di Fine den 1:1-Ausgleich schafften. Vom „Punkt“ gewannen sie dann, und das auch verdient. „Schalke war in diesem Spiel besser, eine andere Hausnummer. Nürnberg hat es taktisch gut gemacht, aber der Sieg für S04 ist vollauf verdient“, sagte André Beeck, der die Franken an den beiden Turniertagen betreute. „Schalke und Hertha standen schon verdient im Finale, sie waren mit Dortmund und dem FC Bayern die besten Mannschaften im Turnier. Den beiden Letztgenannten fehlte in einigen Situationen nur das Spielglück“, sagte André Beeck.

HALBFINALE
Borussia Dortmund – Hertha BSC Berlin 1:3. Tore: 0:1 Anton Kade, 0:2 Alexander Rackwitz, 1:2 Phil Mehn, 1:3 Lukas Ullrich.
FC Schalke 04 – 1. FC Nürnberg 3:2 nach Elfmeterschießen (1:1 nach 30 Spielminuten, 2:1 dann vom Punkt). Tore: 0:1 Elias Hesger, 1:1 Gian Luis Di Fine. Elfmeterschießen (Nürnberg beginnt): Ben Fischer scheitert an S04-Torhüter Janis Kindler, 0:1 Semin Kojic, 1:1 Niklas Jahn, 1:2 Hadi Haidoura, Maximilian Berschneider schießt den Ball über die Latte.
SPIEL UM PLATZ 9
VfL Viktoria Mennighüffen – 1. FC Köln⋌0:1
SPIEL UM PLATZ 7
DSC Arminia Bielefeld – Hamburger SV⋌2:3
SPIEL UM PLATZ 5
VfL Wolfsburg – FC Bayern München⋌4:3
SPIEL UM PLATZ 3
Borussia Dortmund – 1.FC Nürnberg⋌1:0
ENDSPIEL
Hertha BSC Berlin – FC Schalke 04 5:4 nach Elfmeterschießen. 0:0 nach 30 Spielminuten, dann Elfmeterschießen (Schalke beginnt): 1:0 Semin Kojic, Anton Kade scheitert an S04-Torhüter Janis Kindler, 2:0 Lukas Korytowski, 2:1 Linus Gechter, Gian Luis Di Fione scheitert an Hertha-Torhüter Robert Kwasigroch, 2:2 Safa Yildirim, 3:2 Kojic, 3:3 Kade, 4:3 Korytowski, 4:4 Gechter, Di Fine scheitert am Hertha-Torhüter, 4:5 Yildirim.

Aufrufe: 018.6.2018, 13:17 Uhr
Egon BieberAutor