2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
– Foto: Yvonne Gottschlich

Bezirksliga 1: BV Stift Quernheim zieht davon!

Souveräner 5:2-Sieg beim FT Dützen. Verfolger TuS Lohe patzt. Lediglich Kutenhausen (5:1 gegen Espelkamp II) kann aktuell noch folgen.

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Das war ein Spieltag nach dem Geschmack des Spitzenreiters BV Stift Quernheim. Souveräner 5:2-Sieg beim FT Dützen. Verfolger TuS Lohe patzte bereits am Freitag. Lediglich Kutenhausen (5:1 gegen Espelkamp II) kann aktuell noch folgen. Wir haben das Highlight-Video aus Oetinghausen.


Wichtige drei Punkte und eine rekordverdächtige Rote Karte: Aufsteiger SV Oetinghausen besiegte Ligaschlusslicht TuS Petershagen/Ovenstädt verdient und ungefährdet mit 4:0 (2:0) und konnte dabei den kuriosen Platzverweis von Philipp Horst verschmerzen. Die Momentaufnahme als Fünfter der Tabelle können die Oetinghauser mit ins nächste spielfreie Wochenende nehmen.

„Das war anfangs gar nicht so einfach“, gab Trainer Marcel Rieso anschließend zu. Erst mit der Führung durch Kapitän Wladimir Wingert, der einen Handelfmeter sicher verwandelte (18.), bekamen die Gastgeber das Spiel in den Griff. Beim 2:0 sah Wingert „einen Bilderbuchangriff“: Niklas Weinert chippte den Ball auf die linke Seite, wo Robin Eickhoff die Rakete zündete. Sein Pass landete auf dem kurzen Pfosten bei Torjäger Moritz Tiemann, der zum 2:0 einschob.

„Der Gegner wollte gar nicht mitspielen, die haben die Bälle nur lang raus geschlagen, unser Torhüter hatte nicht einen Ballkontakt“, beschrieb Wingert die erste Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren mit ihrem Tempofußball weiter. Sie bestimmten die Partie, hatten mehr Ballbesitz und machten mit zwei weiteren Treffern schnell alles klar. „Wir haben sehr gut kombiniert und uns zahlreiche Chancen herausgespielt“, lobte der Oetinghauser Kapitän.

In der 47. Minute lief so ein Angriff über die rechte Seite, wo sich Jonas Saibert durchsetzte und Robin Eickhoff in der Mitte bediente. Der Torschütze war vier Minuten später der Vorlagengeber für das 4:0 durch Moritz Tiemann. Während Eickhoff sich außen gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, stand Tiemann im Strafraum ganz alleine, nahm den Ball an und schob ihn flach ins Tor. „Das konnte man sich richtig gut ansehen“, lobte SV06-Trainer Marcel Rieso. Seine Mannen verpassten es anschließend sogar, das Torkonto auszubauen. Jonas Saibert verpasste (62.) die Vorlage von Julius Weinert. In der 75. Minute ließen Saibert (an die Latte), Tiemann (trifft ein Abwehrbein) und Niklas Stuckenholz (scheitert am Torhüter) weitere Möglichkeiten liegen.

Einen Kurzeinsatz hatte der eingewechselte Philipp Horst. Nach nur drei Minuten, zwei Ballkontakten und einer Beleidigung musste er den Platz schon wieder verlassen. Sein Team spielte den Vorsprung dennoch kontrolliert herunter, wobei sich Torhüter Manuel Scheer noch zweimal auszeichnen durfte. Erst fischte er einen Distanzschuss von Dorgeloh aus dem Winkel (81.), auch beim Freistoß von Horstmeier war er zur Stelle.


Die mit einer Auftaktniederlage in die Saison gestartete SG FA Herringhausen-Eickum etabliert sich zunehmend im oberen Tabellendrittel der Bezirksliga. Nach zwei vorherigen Heimunentschieden beherrschte die seit inzwischen sieben Partien sowie auf eigenem Geläuf noch ungeschlagene Elf von Trainer Ümüt Gözlükcü den Aufsteiger TuS Tengern II mit 5:2 (3:1) und verbesserte sich dadurch auf den vierten Rang.

„Dies war sicherlich kein schönes Fußballspiel, aber Hauptsache wir haben gewonnen. Letztlich zählen die drei Punkte“, lautet Gözlükczüs Grunderkenntnis. „Es kann nicht immer ein Feuerwerk geben. Solch zähe Spiele sind halt auch mal dabei und müssen erfolgreich über die Runden gebracht werden.“ Bei klassischem Waschküchenwetter entwickelte sich auf dem spätherbstlich stark belaubten Herringhauser Kunstrasenplatz eine kampfbetonte Partie. Wenngleich auf Seiten der Hausherren spielerisch nicht alles einwandfrei lief, so schmissen sie zumindest einsatzmäßig alles in die Waagschale.

Aufkommende Spielunterbrechungen waren bisweilen von Tengeraner Reklamationen in Richtung Schiedsrichter Wilhelm Hackl ummantelt. „Das hat uns etwas den Spielfluss geraubt“, befand Ümüt Gözlükcü. Dennoch hatte sein Team das Geschehen im Griff. Es ging bereits in der 4. Minute in Führung. Bei seinem ersten Saisontor wurde Lukas Möllering mit einem von Yannick Greitschus getretenen langen Ball aus dem Halbfeld bedient, bevor er ungehindert einschoss.

Nach 21 Minuten bediente Pascal Lebek mustergültig seinen Sturmpartner Luigi Di-Bella, der bereits saisonal zum siebten Mal seine Vollstreckerqualitäten belegte. Das 3:0 legte Yannick Greitschus nach gut einer halben Stunde mit einem wuchtigen Schuss aus 27 Metern nach. „Der Ball flatterte halbhoch ins lange Eck“, beschrieb der nach einer gelben Karte zur Pause präventiv ausgewechselte Kunstschütze am Imbissstand sein Meisterwerk.


Sie haben in Überzahl glatt den Durchblick verloren, kassierten so die bisher schmerzhafteste und dümmste Niederlage als Aufsteiger in der Bezirksliga. Der VfL Mennighüffen kassierte trotz zweimaliger Führung beim tapfer kämpfenden SC Vlotho eine 2:3 (1:1)-Niederlage und damit die dritte Pleite in den letzten vier Spielen. Zwei blitzsaubere Treffer von Torjäger Gugo Tamojan (jetzt schon elf Saisontore) sollten nicht reichen, da Vlothos Goalgetter Niklas Brand mit einem technisch gekonnten Lupfer aus 14 Meter zum 3:2 (83.) den VfL Mennighüffen spät in der Partie düpierte.

VfL-Trainer Lars Thielking war nach dem Schlusspfiff dementsprechend mächtig angefressen und fassungslos, was sein Team nach der Roten Karte für den Vlothoer Phil Stegen (66.) spielerisch fabrizierte: „Das war Hektik pur, hirnloser Fußball in Überzahl. Zu viele kopflose Aktionen. Mir fehlen die Worte, was wir nach der Roten Karte gegen Vlotho gespielt haben.“

Die Gastgeber feierten dagegen ihren dritten Saisonsieg im strömenden Regen, weil die Mannschaft das VfL-Team permanent bearbeitete und gerade beim Spielaufbau nervte. Neben Doppel-Torschütze Niklas Brand gefiel beim SCV Baver Deniz als Kampfschwein mit Auge im Mittelfeld, beim VfL agierte Ryan Botterbusch bis zu seiner Auswechslung wie immer gallig und aufmerksam bei der Balleroberung. „Unterm Strich ist der Sieg der Vlothoer auch verdient“, sagte Lars Thielking abschließend.


Den nächsten Dreier eingefahren, die Tabellenspitze verteidigt und vom Patzer von Verfolger TuS Lohe profitiert: Hinter dem BV Stift Quernheim liegt auf den ersten Blick ein erfolgreicher Spieltag. Die Leistung in der ersten Halbzeit beim 5:2 (0:1)-Erfolg bei der FT Dützen und eine Verletzung von Kapitän Christian Fahrnow trüben allerdings die Freude im Lager des Spitzenreiters.

„Die erste Halbzeit war wirklich schlecht. Dützen hat uns früh angelaufen und wir waren gedanklich und läuferisch oft einen Schritt zu spät“, schildert BV-Trainer Sebastian Numrich, dessen Team mit dem 0:1 zur Halbzeitpause – Torhüter Lukas Heller verhinderte Schlimmeres – gut bedient war.

Die Quernheimer antworteten aber im Stile eines Spitzenreiters, wobei Daniel Westers Schuss aus 25 Metern in den Winkel zum 1:1 die Initialzündung bedeutete. „Von da an hat die Mannschaft Mentalität und Willen gezeigt, das Spiel zu drehen“, betont Numrich. Die Führung durch Tibor Sander (65.) konnten die Gastgeber noch einmal ausgleichen, dann aber rissen die Quernheimer das Spielgeschehen endgültig an sich und trafen in der Schlussviertelstunde noch dreimal durch Tibor Sander, Fynn Salam (in seinem vorerst letzten Spiel) und den eingewechselten Fabian Schnelle.

Der Ausfall von Christian Fahrnow trübt allerdings die Freude. Der BV-Kapitän verdrehte sich das Knie, musste früh ausgewechselt werden und droht eventuell längerfristig auszufallen.

Die restlichen Spiele:

Spieltext SV Kutenh.-T - Pr Espelkamp II

Spieltext FSC Eisberg. - TuS Dieling.

Spieltext Lahde/Quetz. - TuS Lohe

Aufrufe: 025.10.2020, 19:30 Uhr
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