„Die Partie in Walheim war nur der letzte Schritt von 30, es war ein unfassbar langer Weg mit vielen Geschichten und Anekdoten. Daher denkt man am Ende nicht darüber nach, ob man Erster oder Zweiter wird. Der Aufstieg war das Ziel, der Meistertitel wäre nur die Kirsche auf der Torte gewesen“, war Avramovic über den Ausgang nicht so überrascht wie viele andere. „Ich bin davon ausgegangen, dass Breinig in Straß gewinnen würde. Und ich wusste, wenn wir nicht gewinnen, dann ist Breinig Erster.“ Und war auch kein „Beobachtungsposten“ in Straß, wohl aber beim GFC Düren 99, wo Verfolger Niederau zu Gast war. „Ich wollte nicht, dass auf einmal aus der Richtung eine Drucksituation kommt. Aber als es zur Pause dort 0:0 stand, waren wir in der zweiten Hälfte dementsprechend lockerer. Ich finde es cool, dass meine Jungs das Remis noch geschafft haben.“
Avramovic hatte vor dem Spiel selbst Druck aufgebaut. „Man hat gemerkt, der Druck, unter dem die Mannschaft in den vergangenen Wochen stand, war nicht mehr da. Ich wollte nicht, dass sie das letzte Spiel zu locker nehmen“, sagt Avramovic und fügt lachend hinzu: „Ich glaube, den meisten Stress habe ich selbst gehabt, weil ich alle Eventualitäten im Blick haben musste. Ich wollte vermeiden, dass die Saison noch in einer Katastrophe endet. Deshalb habe ich den Druck angezogen.“
Es war eine wechselvolle Saison mit einer starken Hinrunde, in der das Pokalspiel gegen Viktoria Köln Vichttal aus dem Tritt gebracht hatte. „Die Rückrunde war anspruchsvoller, Spieler mussten aus unterschiedlichen Gründen passen – mit dem Kreuzbandriss von Torsten Kreutz als negativem Höhepunkt“, blickt Avramovic zurück.
Und gleich nach vorne: „Die Planungen für die neue Saison sind weit fortgeschritten, wir haben für beide Ligen geplant. Es war Voraussetzung, dass die Akteure bereit waren, in beiden Ligen zu spielen.“ Drei Abgänge sind sicher: Patrick Comuth (Breinig), Patrick Wirtz (Arm. Eilendorf) sowie Tobias Ueker (SG Stolberg). Als Neuzugänge stehen der afghanische Nationalspieler Kani Taher (Kapellen-Erft), Dennis Gülpen (SW Düren), Tino Badidila, Rückkehrer Hasan Koubaa (beide Hahn) und Marco Müllegans (SV Eilendorf) fest.
„Ich denke, wir haben einen guten Mix und einen Kader, der den eingeschlagenen Weg mitgehen will“, so Avramovic, der noch nicht weiß, ob man angesichts von drei Langzeitverletzten (Kreutz, Patrick Schnier, Stefan Kaulartz) noch nachlegen wird. Das Training wird Mitte Juli beginnen.