Stichwort Planung: Für die neue Spielzeit ist die Kaderplanung beim VfL so gut wie abgeschlossen. Lediglich ein bis zwei Neuzugänge soll es noch geben. Dabei wurde die Mannschaft punktuell verstärkt und bietet einen guten Mix aus erfahrenen und talentierten Spielern, mit dem auf Sicht der Weg in die Landesliga angepeilt werden soll. Trainer Andreas Weinand schuf dabei eine gute Basis – schließlich liegt seine junge Truppe seit dem Aussetzen der Saison auf Rang zwei, der zur Relegation berechtigen würde. Oder vielleicht berechtigt hätte?
Passend zu den sportlichen Zielen nutzten die Verantwortlichen die fußballlose Zeit auch, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Am kommenden Samstag schlossen die „Berger“ einen Ausrüstervertrag mit dem international agierenden Unternehmen „Capelli Sport“ ab. Der Vertrag begünstigt nicht nur die Fußballer, sondern alle Abteilungen. „Für einen Verein wie Tönisberg sicher eine sehr gute Partnerschaft, zumal es weitere interessante Partnervereine gibt“, sagt Cherfi.
Zustande kam die Zusammenarbeit über seinen ehemaligen Torhüter beim VfR Fischeln, Halil Özcelik, der bei Capelli als Area Sales Manager agiert. Mit der Umbenennung der Sportanlage an der Schaephuysener Straße in „Capelli Sport-Sportpark“ soll der nächste Schritt bald folgen. Für die Vergabe der Namensrechte fehle jedoch noch die Zustimmung der Stadt Kempen.
Bis der Ball wieder rollt, bleibt Weinand wie seinen Kollegen nur, seine Spieler mit diversen Vorgaben über die sozialen Medien für den Tag X auf Trab zu halten. Darauf greifen auch die anderen Abteilungen zurück, um den Kontakt zu den Mitgliedern nicht abbrechen zu lassen. Leichtathletik-Leiterin Ivona Nowak versorgt ihre Schützlinge mit altersgerechten Übungen und Breitensport-Beauftragte Karin Klinkenberg hält in Zeiten geschlossener Turnhallen die Mitglieder immer wieder an, sich mit Walken, Radfahren und Spaziergängen fit zu halten. Besonders liegt ihr am Herzen, dass die Gruppe der „Mittwochsfrauen“ im Austausch bleibt, in der auch einige Damen im hohen Alter ihren Platz im gesellschaftlichen Leben gefunden haben.
Die Fußball-Jugend forderte die Nachwuchskicker unter anderem auf, an einer „Ball-Hochhalte-Challenge“ teilzunehmen, dies auf Video aufzunehmen und zuzusenden. Ausgelobt wurden unter anderem Verzehrgutscheine für das Vereinsheim, deren Pächterin unter der aktuellen Krise ebenfalls leidet.
Kreativität ist gefragt, hat allerdings auch ihre Grenzen. Gute Trainingspläne und Ideen ersetzen halt keine wie immer gearteten gemeinsamen Aktivitäten und das Miteinander. Manche Sportarten sehnen daher vertretbare Lockerungen herbei. Als langjähriger Trainer steht Cherfi möglichen Zugeständnissen unter verordneten Bedingungen im Amateurfußball jedoch skeptisch gegenüber: „Ich bin kein Freund davon. Gibt es keinen Fußball, wäre das sicher nicht schön. Aber wir wissen ja alle, was los ist.“