Der Trainer fand Trost: „Ist aber trotzdem eine schöne Anlage“, meinte Hauk mit Blick auf den neuen Kunstrasenplatz des VfL. Sein Team bereitete ihm und den an ihren schwarz-gelben Mützen leicht auszumachenden mitgereisten Veener Fans fünf Tage nach dem brillianten Auftritt gegen den Spitzenreiter aus Wachtendonk nur eine Halbzeit lang Freude. Im ersten Abschnitt traten die Gäste sicher und souverän auf, verriegelten gekonnt ihre Pforten und erspielten sich, indem sie dem Gegner schon früh Schneid und Ball abjagten, auch Chancen. „Wenn sich das mal nicht rächen wird“, mussten die Anhänger der Borussia aber mit Zweifel ansehen, dass Jan Büren die erste Möglichkiet nach fünf Minuten vergab, es bei Distanzschüssen von ihm und Patrick Bertsch ebenso wenig wie bei Julian Meiers Versuch zu Zählbarem langte und selbst Meiers Kopfball nach einem Eckstoß per prächtiger Reaktion von Tönisbergs Keeper Nick Esser noch entschärft wurde. „Dass der den gehalten hat“, hatte der emsige Veener Mittelfeldspieler den Ball bereits hinter der Linie gesehen.
Der zuvor einfallslos auftrende VfL kehrte zur zweiten Halbzeit wie verwandelt aus der Kabine zurück. Die Gastgeber unterbanden jetzt früh die Veener Angriffe, störten deren Aufbauspiel und gelangten nun ihrerseits zu Möglichkeiten. Noah Schlebusch durfte nach einer Stunde durch den Veener Strafraum tanzen, ehe er zum 1:0 abschloss. Zwölf Minuten später war kein Borusse bei Joshua Springer, der ungestört zum zweiten VfL-Treffer einschob. Erst danach bäumte sich die Borussia noch einmal auf. Als der raffinierte Freistoß von Dennis Tegeler aber an der Latte endete und Büren kurz darauf zu überrascht war, um den abgeprallten Ball ins Tor zu schieben, war die böse Ahnung der Gästefans bestätigt und des Trainers Premiere in Tönisberg verdorben.
Borussia Veen: Grewe, Klemmer, Gietmann, Minten, Schultz (78. Wierz), J. Höptner, Meier (64. Kuper), Tegeler, Bertsch (51. Dachwitz), Büren, S. Schmitz.