2024-04-25T08:06:26.759Z

Interview

VfL Theesen: „Es packen alle mit an“

Jugendfußball: Die Vorbereitungen beim VfL Theesen laufen auf Hochtouren. Das internationale Pfingstturnier der B-Junioren steht wieder an. Das bedeutet für den Verein jede Menge Arbeit.

Das internationale B-Junioren-Turnier um den Pokal der Sparkasse Bielefeld des VfL Theesen hat sich mittlerweile zu einer festen Größe im Bielefelder Turnierkalender gemausert. Zum 46. Mal findet das sportliche Highlight im Bielefelder Norden statt. Mit dabei sind in diesem Jahr SK Sigma Olmütz aus Tschechien, FC Winterthur 1896 aus der Schweiz, PFC Ludogorets Razgrad aus Bulgarien, SC Heerenveen und FC Groningen aus den Niederlanden. Außerdem noch die drei deutschen Teams, DSC Arminia Bielefeld, Union Berlin und natürlich die Nachwuchskicker des VfL Theesen. Der Organisationsaufwand des Turniers im Vorfeld und an den Turniertagen stellt den Veranstalter immer wieder vor neue Herausforderungen. Wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt, erzählt VfL Theesens Turnierorganisator Carlo Kosok im Interview.

Guten Tag, Herr Kosok. Ein solches Turnier beansprucht viel Organisation in der Vorbereitung. Wann wird mit der Planung des Turniers begonnen?

Carlos Kosok: Das kann man nie so genau sagen. An den Turniertagen fragen wir immer schon für das nächste Jahr an. So richtig geht es dann ab August los, angefangen mit den Planungen im kleinen Kreis. Das Wichtigste dabei ist es, die Mannschaften zu akquirieren. Wir versuchen es über unser Netzwerk, das wir uns über die Jahre aufgebaut haben, hinzubekommen. In den geraden Jahren ist es unser Bestreben, immer aus dem Austragungsort der Weltmeisterschaft oder der Europameisterschaft eine Mannschaft einzuladen. In den ungeraden Jahren versuchen wir, auf fußballerische Kriterien zu achten. Beispielsweise in diesem Jahr haben wir mit zwei Mannschaften aus den Niederlanden Teams, von denen wir wissen, dass die fußballerisch sehr gut ausgebildet sind.


Wie viele Stunden werden für die Organisation eines solchen Turniers benötigt?

Kosok: Wir machen das alle ehrenamtlich. Da wird jede freie Sekunde genutzt, sei es die Pausen auf der Arbeit, nach Feierabend und am Wochenende natürlich auch. Aktuell läuft die heiße Phase der Planung, da sind wir pro Woche so zehn bis 15 Stunden neben unserem eigentlichen Beruf mit der Vorbereitung beschäftigt.


Wie viele Menschen wirken an dem Turnier mit?

Kosok: Am Tag des Turniers sind ungefähr 50 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Zuvor gibt es ein kleines Team, das mit der Planung beschäftigt ist. Es besteht aus dem Vorstand sowie zwei Turnierorganisatoren. Umso näher das Turnier kommt, umso mehr Personen rücken ins Organisationsteam vor.


Was für Aufgaben fallen bei einem Turnier dieser Größenordnung an?

Kosok: Das sind sehr vielschichtige Aufgaben, wie sie eigentlich bei jeder Veranstaltung anfallen. Teilnehmer einladen und Rückmeldungen bearbeiten. Jeder Teilnehmer muss einen Vertrag unterschreiben. Der besteht aus einer Teilnahmebestätigung und der Maßgabe, dass der Verein, der das Schriftstück unterschreibt, auch im Falle einer Absage verpflichtet ist, für Ersatz zu sorgen. Das soll verhindern, dass Vereine kurz vorher einfach absagen. Ein großer Punkt ist auch immer die Suche nach Sponsoren, dies nimmt eigentlich die meiste Zeit in Anspruch.


Bei einem internationalen Turnier mit Mannschaften aus aller Welt ist es nicht immer einfach, sich zu verständigen, wie klappt das bei dem B-Jugendturnier?

Kosok: Bisher hatten wir immer das Glück, das wir im Verein immer jemanden hatten, der die Sprache der jeweiligen Mannschaft sprechen konnte. Dieser hat meistens dann beim Turnier auch die Aufgabe, als Betreuer des Teams tätig zu werden. Bei der Mannschaft aus Japan letztes Jahr lief die Kommunikation auf Englisch ab.


Worauf muss bei dem Turnier besonders geachtet werden?

Kosok: Wenn viele Nationen zusammen kommen, dann darf der kulturelle Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Es gab einmal die Situation, dass wir eine ausländische Mannschaft in einem Hotel untergebracht wurde, indem zwei Kulturen aufeinander geprallt sund. Das verlief nicht ganz so glatt, da wurde dann aber ein neues Hotel gebucht und danach war die Situation geklärt.


Wie werden die Spieler bei dem Turnier untergebracht? Kümmert sich der Verein selbst darum?

Kosok: Alle Mannschaften bis auf Arminia und Theesen kommen ins Hotel. Wir mieten dann ein Hotel, bei dem Betreuer und Trainer Einzelzimmer erhalten. Spieler werden in den restlichen Zimmern untergebracht. Die Kosten der Übernachtung mit Halbpension werden dabei komplett von uns übernommen, das Mittagessen gibt es dann vor Ort im Vereinsheim.

Was ist das Geheimnis des VfL Theesens, dass seit 46 Jahren ein so erfolgreiches Jugendturnier stattfinden kann?

Kosok: Die Mischung aus Tradition und dem Versuch, neue Wege zu gehen, gehört zu unserem Geheimrezept. Ich selber bin 28 Jahre alt und fast genauso lange im Verein. Beim VfL Theesen geht es einfach sehr familiär zu, man freut sich, im Verein zu sein. Oft werden wir auch gefragt, ob die Teams daran teilnehmen dürfen.


Das ist jetzt die letzte Frage. Wer sind die Helfer beim Turnier?

Kosok: Die Damenmannschaft unterstützt immer sehr aktiv, ebenso wie die Spieler der zweiten, dritten und Alt-Herren Mannschaft. Die erste Mannschaft ist meist wegen eines Spieltages noch eingebunden. Ansonsten unterstützen viele Trainer oder auch Altmitglieder das Turnier. Die sind zwar nicht alle aktiv, aber helfen bei solchen Veranstaltungen mit und sind für den reibungslosen Ablauf des Turniers total wichtig.

Aufrufe: 015.4.2019, 12:45 Uhr
FuPaAutor