2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Torschützen unter sich: Ron Berlinski und Ewald Platt sicherten dem RSV Meinerzhagen gegen die Sportfreunde Lotte den Einzug ins Viertelfinale des Westfalenpokals.
Torschützen unter sich: Ron Berlinski und Ewald Platt sicherten dem RSV Meinerzhagen gegen die Sportfreunde Lotte den Einzug ins Viertelfinale des Westfalenpokals. – Foto: Julian Kaiser

Berlinski ballert RSV ins Viertelfinale

Meinerzhagen bezwingt Drittliga-Absteiger Lotte deutlich - Stürmer mit drei Toren und einem Assist

RSV Meinerzhagen - Sportfreunde Lotte 4:1 (1:1)

Es war die große Ron Berlinski-Show an der Ostraße in Meinerzhagen. 1600 Zuschauer hatten sich zum Westfalenpokal-Achtelfinale des RSV gegen den Regionalligisten Sportfreunde Lotte eingefunden, das der klassentiefere Oberligist vollkommen verdient mit 4:1 gewann. Aus dem überzeugenden Kollektiv der Volmetaler ragte der Mittelstürmer heraus. Drei Treffer, das Führungstor sogar per Fallrückzieher, dazu eine Vorlage - Berlinski ballerte den RSV quasi im Alleingang ins Viertelfinale, wo nun der SV Lippstadt oder der SC Wiedenbrück wartet.

Freilich gehörten noch zehn andere dazu, die den Drittliga-Absteiger von der ersten Sekunden an spüren ließen, dass es eine ganz harte Aufgabe sein würde, diesen RSV Meinerzhagen zu bezwingen. Mit hoher Intensität gingen die Hausherren in die Zweikämpfe, waren in Durchgag eins schon das spielbestimmende Team, ohne den Gegner zu dominieren.Berlinski lies bereits nach vier Minuten per Kopf aus kurzer Distanz die Führung liegen - er sollte es noch besser machen. Doch zunächst hatte Lotte seine beste Phase im Spiel, kam zweimal per Konter gefährlich vor das Meinerzhagener Tor. Musa Sesay rettete nach einem Querpass in letzter Sekunde vor dem einschussbrereiten Erhan Yilmaz. Fünf Minuten später hatte der RSV Glück, als Marcell Sobotta nach einer Flanke abgeräumt wurde und Schiri Bastian Börner den Gästen einen möglichen Strafstoß verwährte. Mitten in die gute Lotter Phase hinein schlug Meinerzhagen dann mit der Szene des Abends zu: Marcel Kandziroa legte per Kopf auf Berlinski ab, der die Kugel per Fallrückzieher in den rechten oberen Torwinkel beförderte (42.).

„Lotte hat in der ersten Hälfte versucht, uns nicht nur Entfaltung kommen zu lassen und wirklich was dagegen gesetzt“, so RSV-Trainer Mutlu Demir. Und Jules Reimerink gelang nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff sogar der Ausgleich. „Nach so einem schnellen Gegentor sind auch schon andere Mannschaften eingebrochen. Allergrößten Respekt an das Team. Das war wirklich eine reife Leistung“, wusste Demir, dass die Reaktion, die Meinerzhagen auf den Nackenschlag gab, nicht selbstverständlich war. Ein Versuch von Tim Treude wurde zunächst abgeblockt, doch aus dem Gewühl heraus war Berlinski erneut zur Stelle und vollstreckte keine zwei Minuten nach dem Ausgleich zur erneuten Führung. Dann bewies das Trainergespann des RSV ein goldenes Händchen, brachte Ewald Platt für Raphael Gräßer in die Partie (55.). Anlaufzeit brauchte der Rechtsaußen nicht. Bei einem Konter war Berlinski einmal mehr einen Schritt schneller als die Lotter Defensive und legte auf den mitgelaufenen Platt quer, der zum 3:1 ins verwaiste Tor einschob (58.). Ein letztes Mal düpierte Berlinski dann noch den überforderten Filip Lisnic und vollendete eiskalt ins lange Eck zum 4:1 (68.), bevor er unter stehenden Ovationen für Andreas Spais Platz machte. „Ron weiß, was er kann und wir auch. Er muss es nur immer wieder zeigen“, den nicht nur das Ergebnis „mega stolz“ machte, sondern auch „dass wir mit dieser Reife nach dem Gegentor heute nochmal eine Entwicklung hingelegt haben.“

Auch wenn in ein paar Wochen bereits das Viertelfinale auf den aktuellen Tabellenzweiten der Oberliga Westfalen wartet, ist der RSV – im Gegensatz zu den Fans, die immer wieder „Berlin, Berlin“ skandierten – vom Träumen noch weit entfernt. „Wir denken Schritt für Schritt. Es geht darum, auch im nächsten Spiel unseren Fußball zu zeigen. Und das ist am Sonntag gegen Hamm“, blickt Demir sofort auf die nächste Oberliga-Aufgabe.

Aufrufe: 09.10.2019, 22:39 Uhr
Milan KaufmannAutor