2024-04-24T07:17:49.752Z

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Oliver Glotzmann (links) war auch gegen Rutesheim erfolgreich Foto: Eibner
Oliver Glotzmann (links) war auch gegen Rutesheim erfolgreich Foto: Eibner

Glotzmann erzielt das Tor des Tages

VfL Sindelfingen setzt sich mit 1:0-Sieg gegen Rutesheim an die Tabellenspitze der Verbandsliga

Der VfL Sindelfingen hat sich am vierten Spieltag an die Tabellenspitze der Verbandsliga gesetzt. Beim SKV Rutesheim setzte sich die Mannschaft von Maik Schütt dank des sechsten Saisontreffers von VfL-Kapitän Oliver Glotzmann knapp mit 1:0 durch.

Eigentlich ist das Erreichen des bestmöglichen Ergebnisses in der DNA eines jeden Fußballers und Trainers fest verankert. Gelangt man allerdings zu früh in die Nähe des besagten Zieles oder sogar darüber hinaus, zieht das auch allerlei Gefahren mit sich. Der VfL Sindelfingen befindet sich derzeit in dieser Situation, und Maik Schütt wird nicht müde zu betonen, dass der erste Platz, den sein Team seit dem 1:0-Sieg beim SKV Rutesheim einnimmt „nur eine Momentaufnahme“ sei. „Wir freuen uns zwar über den Sieg und den guten Saisonstart, bilden uns aber gar nichts darauf ein.“

Die Bescheidenheit des Sindelfinger Trainers in Ehren, das Nachbarschaftsduell beim Liganeuling offenbarte aber einmal mehr die neugewonnene Stabilität im VfL-Spiel. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt, aber die wichtigsten Zahlen sprechen nun mal eine deutliche Sprache: Sindelfingen hat die meisten Punkte auf dem Konto, stellt derzeit die ligaweit beste Offensive und – noch erstaunlicher – auch die zweitbeste Defensive. Und mit Oliver Glotzmann weiß der VfL auch noch den besten Torschützen in seinen Reihen.

Der Ersatz-Kapitän in Vertretung des weiterhin verletzten Daniel Kniesel blüht mit der Binde am Arm noch mehr auf und avancierte auch in Rutesheim zum Matchwinner. Eine Woche nach seinem Dreierpack gegen Schwäbisch Hall erzielte Oliver Glotzmann in der Partie beim Aufsteiger den entscheidenden Treffer. Einen langen Ball von Frederick Mohr nahm der Sindelfinger Stürmer in der 29. Minute gekonnt mit der Brust mit und drosch den Ball aus sieben Metern halbrechter Position an SKV-Torwart Marijo Milcic vorbei ins kurze Eck.

Bis zum Sindelfinger Führungstreffer waren beide Teams auf Vorsicht bedacht. Offensivszenen gab es kaum, die beste verzeichnete in der 16. Minute Rutesheims Kapitän Christopher Baake, der im Anschluss an einen Eckball per Kopf nur den Pfosten traf. Sindelfingen hatte in der 40. Minute ebenfalls einen Aluminiumtreffer aufzuweisen. Nach Flanke des wieder im rechten Mittelfeld überzeugenden Niko Klein setzte Oliver Glotzmann einen Kopfball auf die Latte.

Nach Wiederanpfiff folgte die fast schon obligatorische Schwächephase der Sindelfinger. Rutesheims Torjäger Gianluca Crepaldi zielte in der 49. Minute nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei – VfL-Torwart David Kocyba war bereits geschlagen – und tauchte nach feinem Doppelpass in der 57. Minute erneut frei vor dem Sindelfinger Tor auf, schoss dieses Mal aber zu zentral auf David Kocyba, der den Ball ohne Mühe abwehren konnte. Erst nach gut einer Viertelstunde konnten sich die Gäste aus der Rutesheimer Umklammerung lösen. Nach Ballgewinn von Timo Krauß steckte Oliver Glotzmann in der 63. Minute schnell auf Endrit Syla durch, der den Ball frei vor Marijo Milcic über den Rutesheimer Torhüter lupfte, aber eben auch um Haaresbreite am SKV-Gehäuse vorbei.

Den Aktionen der Hausherren, die weiterhin unermüdlich anliefen, fehlte es in der Folge an der nötigen Präzision. Lediglich Gianluca Crepaldi setzte noch einen Kopfball in der 80. Minute knapp neben den Pfosten. Eine weit bessere Chance, und damit die Entscheidung auf dem Fuß, hatte in der 87. Minute Lars Jäger. Der eingewechselte VfL-Stürmer stibitzte seinem Gegenspieler den Ball weg, lief auf Marijo Milcic zu, scheiterte jedoch am SKV-Schlussmann. „Die Chancen für ein zweites Tor hatten wir, leider haben wir keine davon genutzt“, monierte Maik Schütt.

Nach dem Schlusspfiff hielt sich der Ärger des VfL-Coaches darüber aber in überschaubaren Grenzen. Sein Team hatte das „schwere Auswärtsspiel aufgrund der besseren Torchancen verdient gewonnen. Jetzt haben wir zehn Punkte auf dem Konto, und die haben Gewicht. So einen Saisonstart wünscht man sich als Trainer natürlich.“

Rutesheims Coach Rolf Kramer hingegen haderte mit dem Ergebnis: „Wir hatten mehr verdient, weil wir besser waren, leider aber kaum Torchancen herausgespielt haben. Beim letzten Pass waren wir zu hektisch, haben zu viel in einzelnen Szenen gewollt. Das Gegentor ärgert mich, da es ohne viel Aufwand für den VfL gefallen ist.“

Aufrufe: 010.9.2017, 14:52 Uhr
Edip Zvizdic, GäuboteAutor