2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Heimat des VfL-NLZ: Der Sportpark Illoshöhe. Foto: David Ebener
Heimat des VfL-NLZ: Der Sportpark Illoshöhe. Foto: David Ebener

Talentsuche bald schwerer für den VfL Osnabrück?

NLZ-Trainerstab neu sortiert

Osnabrück. Den reduzierten Übungsbetrieb im Nachwuchsleistungszentrum in der Corona-Pandemie hat der VfL Osnabrück zur Analyse der eigenen Arbeit sowie des Ausbildungsumfeldes genutzt. Die Resultate sind die Schärfung der Ziele des NLZ und die Sortierung des Trainerstabes für die Teams unterhalb der weiter von Florian Fulland betreuten A-Jugend, die in die Bundesliga aufsteigt.

So wird bei der Regionalliga-U-17 der bisherige Trainer Oliver Kind wegen steigender hauptberuflicher Belastung ins zweite Glied zurücktreten und ab Sommer als Co-Trainer arbeiten. „Mit einem Nachfolger als Chefcoach sind wir in viel versprechenden Gesprächen – wir hoffen, bald Vollzug melden zu können“, sagt NLZ-Leiter Alexander Ukrow.

Im Grundlagenbereich übernimmt Julia Brinkschröder als pädagogische Leiterin des NLZ (im Vorjahr auch Co-Trainerin der U15) künftig die U13 als Cheftrainerin. Die U12 leitet künftig Lennart Holzmann (bisher Co-Trainer), die U11 Lennart Klindworth (bisher Co-Trainer U13). Die U14 übernimmt Andre Rose (bisher U12) von Markus Lepper. Der verlässt den VfL genauso wie Marko Tredup (künftig Sportfreunde Lotte, A-Jugend), dessen U-16-Elf Felix Petersen (bisher U11) künftig coacht.

Die U15, die auch über den Sommer hinaus von Fabian Hebbeler trainiert wird, darf sich im Zuge des Saisonabbruchs als Tabellenletzter über den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord freuen. Die 14er-Staffel als höchste Liga mit vier Absteigern nennt NLZ-Leiter Ukrow als Beispiel dafür, dass auch über die Ligenstruktur in der Nach-Corona-Zeit diskutiert werden sollte. „Ziel muss es in der Ausbildung sein, allen Talenten möglichst viel Spielzeit zu geben. Das gelingt aber in solchen Ligen zu selten, wenn man mit dem Ziel Klassenerhalt auf die körperlich am weitesten entwickelten Fußballer setzt“, sagt Ukrow und ergänzt passend: „Es ist Wahnsinn, wenn man die Jungs nach sechs Wochen jetzt erstmals wieder sieht – die sind alle einen Kopf größer geworden.“

Dass die Corona-Pause langfristig einen Knick in der Ausbildung junger VfL-Talente bewirkt, glaubt der 49-Jährige nicht: „Im Idealfall ist die Ausbildung langfristig angelegt, da fallen ein paar Wochen fehlendes Teamtraining nicht ins Gewicht.“ Vor allem dann nicht, wenn die Nachwuchskicker die (auch schul-) freie Zeit in der Pause genutzt haben, um an möglichen individuellen Schwächen in puncto Athletik oder Körperstabilisation zu arbeiten. „Sonst liegt der Fokus ja sehr auf Fußball und auf dem Management des stressigen Alltags mit Schule, Training und weiteren Verpflichtungen“, erklärt Ukrow.

Finanziell spürt das NLZ, das seine Voll- und Teilzeitkräfte in Kurzarbeit schickte und sie nun stufenweise zurückholt, auch die Auswirkungen der Corona-Krise: „Als Teil des Gesamtvereins, aus dem wir unser Budget beziehen“, wie Ukrow erklärt. Langfristige Auswirkungen der Corona-Krise könnte es für Ukrow anderweitig geben: „Wir sehen jetzt schon in den jungen Altersklassen sinkende Mannschaftszahlen – nicht nur, aber auch bei uns in der Region. Da könnte es nach Corona, wenn sich Kinder vielleicht anderen Dingen zugewandt haben, für uns noch schwieriger werden als jetzt schon, gute Talente zu finden.“

Weiterlesen: VfL-NLZ: Freude über Aufstieg, keine Abkehr von der Strategie

Aufrufe: 05.6.2020, 08:00 Uhr
Benjamin Kraus / NOZ SportAutor