2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Die Punkte für den 1:0-Hemsieg des VfL Nürnberg gegen den SV Eyüp Sultan (im Bild) könnten im Nachhinein wieder abgezogen werden. Die Entscheidung des Sportgerichts in diesem außergewöhnlichen Fall steht jedoch noch aus. Foto: Janousch
Die Punkte für den 1:0-Hemsieg des VfL Nürnberg gegen den SV Eyüp Sultan (im Bild) könnten im Nachhinein wieder abgezogen werden. Die Entscheidung des Sportgerichts in diesem außergewöhnlichen Fall steht jedoch noch aus. Foto: Janousch

Passbetrug: VfL von eigenem Spieler getäuscht

Nürnberger Kreisligisten droht Abstieg wegen Punktabzug +++ Unter anderem Namen für Mühlhof gekickt

Verlinkte Inhalte

Dem VfL Nürnberg droht der Abstieg wegen eines außergewöhnlichen Falles von Passbetrug. Willi Windirsch, Abteilungsleiter des aktuellen Kreisliga-14., bestätigte dementsprechende Medienberichte gegenüber FuPa Mittelfranken. Der Verein sei einem Betrüger zum Opfer gefallen, der bei seinem Passantrag den falschen Namen angegeben hatte. Nun stehen sechs erspielte Punkte zur Disposition.

"Wir sind definitiv reingelegt worden", sagt Windirsch hörbar bewegt, als er berichtet, wie es zum Passvergehen kam. Der Spieler, der schon seit einiger Zeit in der Jugendabteilung des Vereins mithalf und seit der Rückrunde Teil der Mannschaft war, habe ihm gegenüber einen falschen Namen angegeben. Windirsch sei dies zwar aufgefallen, "aber er hatte eine gute Ausrede". Erich sei sein zweiter Name, gerufen möchte er aber Michael werden. Auch seine Ausweisdaten las er ganz normal vom Dokument ab. Als dann auch bei der Anmeldung im Online-System kein Fehlerhinweis erschien, nahm die Sache ihren Lauf.

Aufgeflogen ist der kriminelle Akt erst durch einen Anruf des TSV Mühlhof, A-Klassist im Spielkreis Neumarkt-Jura. Dort hat der fragliche Akteur nämlich noch wenige Monate zuvor gespielt. Die gegenüber Windirsch getroffene Aussage, wonach er eine längere Pause eingelegt habe, konnte also nicht stimmen.

"Am Dienstag haben wir dann beim Sportgericht Selbstanzeige eingelegt", sagt Windirsch. Ein Schritt, der für den Verein weitreichende Folgen haben könnte: Schließlich kam der Spieler mit falschem Pass nicht nur bei den Niederlagen gegen Oberasbach (0:4) , den ATV Frankonia (3:4) und Boxdorf (0:3), sondern vielmehr auch bei den beiden gewonnen Partien gegen den TSV Ammerndorf (3:2) und den SV Eyüp Sultan (1:0) zum Einsatz. Zusätzlich stand der Akteur auch noch in einer gewonnen Partie der zweiten Mannschaft auf dem Platz.

Eine Entscheidung des Sportgerichts, das sämtliche Unterlagen angefordert hat, steht noch aus. Ein Abzug der vom VfL erspielten Punkte scheint aber ein mögliches Szenario zu sein. Käme es dazu, fiele der Verein um sechs Punkte zurück, der SV Eyüp würde womöglich drei Zähler hinzubekommen. Ein Abstieg des VfL wäre dann wohl sehr wahrscheinlich. Und dabei - so sagt Willi Windirsch auf Nachfrage - "war er eigentlich ein netter Kerl". Sportlich habe man noch Hoffnung, versuche aus seinen Spielen so viele Punkte wie möglich zu holen. Aber die Stimmung sei natürlich auf einem Tiefpunkt. Windirsch: "Mal schauen, wie entschieden wird. Wir sind ja auch Opfer."

Aufrufe: 024.4.2015, 20:59 Uhr
Andreas SchmittAutor